Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

vdaiker

Betreff:

Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 20.04.2012 - 20:06 Uhr  ·  #82325
Die Sparkasse hat uns einen netten Brief zukommen lassen wonach sie die elektronischen Kontoauszüge aufkündigt. Angeblich wurde dieser elektronische Kontoauszug zwischenzeitlich auf einen technisch aktuellen Stand gebracht und man kriegt jetzt ein elektronisches Postfach im Internet-Banking. Im Klartext, man kann wohl Offline keine Kontoauszüge mehr abrufen sondern muss das Ganze via Browser machen und sich auf deren Internetseiten rumärgern.

Habt ihr auch so einen Brief erhalten?

Und was bedeutet der Satz: "Wenn Sie das HBCI-Chipkartenverfahren im Einsatz haben, benötigen Sie eine PIN/TAN Freischaltung"?

Wird es evt. via PIN/TAN dann doch wieder möglich sein, Kontoauszüge via Moneyplex abzurufen?

Volker

obnutzer

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 20.04.2012 - 20:29 Uhr  ·  #82326
Welche Sparkasse hat das geschrieben?

Zitat geschrieben von vdaiker
Und was bedeutet der Satz: "Wenn Sie das HBCI-Chipkartenverfahren im Einsatz haben, benötigen Sie eine PIN/TAN Freischaltung"?

Das heißt lediglich, dass die Chipkarte nach wie vor nicht über Browser als Sicherungsmedium verwendet werden kann und man dafür eines der PIN/TAN Verfahren braucht.

Zitat geschrieben von vdaiker
Wird es evt. via PIN/TAN dann doch wieder möglich sein, Kontoauszüge via Moneyplex abzurufen?

Wenn die das tatsächlich via FinTS komplett abschalten - was ich fast nicht glauben kann - wird es auch über MP nicht mehr klappen.
Kannst du den exakten Wortlaut hier veröffentlichen?

vdaiker

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 22.04.2012 - 12:29 Uhr  ·  #82342
Das war die Stadtsparkasse München.

Das Schreiben zeigt hauptsächlich die vermeintlichen Vorteile des neuen Elektronischen Postfaches. Dann schreiben sie folgendes:

Zitat
...
Im Gegenzug wird die bisher von Ihnen genutzte Funktion zur manuellen Erstellung der Elektronischen Kontoauszüge über Softwareprodukte abgeschaltet. Daher kündigen wir Ihnen die Nutzung dieser Funktion zum 24. Juni 2012.

Damit Sie auch weiterhin die Kontoauszüge im PDF-Format erhalten, ist es notwendig, das Sie Ihre Konten für das Elektronische Postfach freischalten. Nutzen Sie das PIN/TAN-Verfahren, können Sie hierzu den im OnlineBanking bereitgestellten Umstellungsassistenten verwenden. Wenn Sie das HBCI-Chipkartenverfahren im Einsatz haben, benötigen Sie eine PIN/TAN Freischaltung.....
Möchten Sie nicht auf das Elektronische Postfach wechseln, erhalten Sie Ihre Kontoauszüge ab dem 25. Juni 2012 am Kontoauszugsdrucker.


Zu anderen Funktionen, die bislang via Softwareprodukte gingen (Überweisung, Kontostand abrufen, Terminüberweisung, etc.), schreiben sie nichts. Nur über den Elektronischen Kontoauszug. Aber das fand ich ganz praktisch, wenngleich andere Banken das bislang überhaupt nicht angeboten hatten (via "Softwareprodukte"). Aber das ist doch kein Grund für die Sparkasse, das nun auch nicht mehr anzubieten. 😢

Volker

obnutzer

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Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 22.04.2012 - 13:35 Uhr  ·  #82343
Volker, das könnte supporttechnische Gründe haben. Sparkassen liefern den Auszug als MT940 Datensätze. Und viele Softwareprodukte vermögen es nicht, daraus ein PDF zu "bauen". Das führt natürlich ständig zu Verärgerung.

Dann ist aber ganz klar: Auszüge bei denen demnächst nur noch über die Homepage und die Homepage kann man nur mit smsTAN oder chipTAN nutzen.
Also kein Auszug mehr über Software.
Ob das nicht am Ende zu noch mehr Verärgerung führt. Ich finde es generell immer schade, wenn man absichtlich etwas über eine standardisierte Schnittstelle nicht anbietet, was ohne Zusatzaufwand leicht möglich wäre.

Holger Fischer

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 22.04.2012 - 13:41 Uhr  ·  #82344
Hallo Volker,

wem man sich die Umsetzung der elektronischen Kontoauszüge bei der Sparkasse genau anschaut, handelt die Sparkasse aus Sicht des Endkunden richtig.

Der elektronische Kontoauszug in diesem "Postfach" ist druckaufbereitet, sprich er wird so geliefert, wie er auch ausgedruckt wird. Jeder Ausdruck entspricht dem Original.

Der elektronische Kontoauszug (so wie er bei den Sparkassen geliefert wird) bei HBCI hingegen liefert genau wie die "tägliche" Umsatzabfrage nur die Buchungsinformationen als Rohdaten. Eine Software muesste (muss) die erst selber interpretieren und optisch nach eigenem Gutdünken aufbereiten. Mit dieser Aufbereitung entspricht das Resultat nicht mehr den original Rohdaten und damit entspricht dieser "Kontoauszug" dem echten Kontoauszug genau so sehr, wie jeder andere Umsatzausdruck aus jeder anderen Software.
Härter ausgedrückt: Jeder Ausdruck des so gelieferten elektronischen Kontoauszugs, der im Ausdruck den Titel "Kontoauszug" trägt, lügt (etwas sehr hart formuliert) seinen Anwender an. Wenn man alles korrekt darstellen wollte, müsste eigentlich auf jeder Ausdruckseite vermerkt sein, dass es sich nur um einen individuell aufbereiteten Ausdruck auf Basis der gelieferten Kontoauszugsdaten handelt.

Der Kontoauszug, so wie ihn die Sparkassen per HBCI liefern, ist eigentlich eher eine feine Sache für den Gewerbetreibenden, der seine Kontoauszüge, direkt zur elektronischen Weiterverarbeitung an das Finanzamt senden möchte. Nur eigentlich, da das Finanzamt nicht in der Lage ist die Daten zu verarbeiten udn auch eigentlich, da aktuell die Daten nicht hinreichend signiert sind, um akzeptiert zu werden.

Wenn man es böse formulieren würde: Die Umsetzung in HBCI ist hier am Bedarf der primären Zielgruppe vorbei entwickelt worden.......und die Kundenprodukte versuchen diese Lücke durch eigene Aufbereitung zu schliessen, was formal aber so nicht richtig ist -aber dem Anwender hilft.

Viele Grüße

Holger

vdaiker

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 22.04.2012 - 13:48 Uhr  ·  #82345
Ja aber es hat doch bislang funktioniert, mit Moneyplex zumindest, wieso müssen sie es abschalten?

Moneyplex hat ja nicht versucht, eine PDF Datei daraus zu machen, sondern hat eben die MT9140 Datensätze "angezeigt", und ausgesehen hat das wie ein "richtiger" Kontoauszug vom Kontoauszugsdrucker.

Ich hoffe doch sehr, dass man für das Abrufen eines elektronischen Kontoauszuges keine TAN sondern nur die PIN braucht, weil sonst kostet das jedes Mal noch die SMS Gebühr für die smsTAN und das wäre dann wirklich ärgerlich.

Volker

obnutzer

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 22.04.2012 - 14:36 Uhr  ·  #82347
Zitat geschrieben von Holger Fischer
Wenn man es böse formulieren würde: Die Umsetzung in HBCI ist hier am Bedarf der primären Zielgruppe vorbei entwickelt worden.......und die Kundenprodukte versuchen diese Lücke durch eigene Aufbereitung zu schliessen, was formal aber so nicht richtig ist -aber dem Anwender hilft.

Na ja. Soweit ich weiß kann man im FinTS Standard drei Formate liefern, PDF, MT940 und Image. Es scheint mir eher am Bedarf vorbei - bzw. nicht zeitgemäß - zu sein, dass die FI hier MT940 statt PDF liefert. Und ich weiß bis heute nicht, warum das so ist bzw. warum die Sparkassen das nicht umschalten können.

Zitat geschrieben von vdaiker
Moneyplex hat ja nicht versucht, eine PDF Datei daraus zu machen, sondern hat eben die MT9140 Datensätze "angezeigt", und ausgesehen hat das wie ein "richtiger" Kontoauszug vom Kontoauszugsdrucker.

Ja, MP ist dahingehend ein gutes Produkt. Starmoney, SFirm und viele andere können das ebenfalls - und zwar schon länger. Aber mindestens genau so viele Produkte - wenn nicht noch mehr - können das halt nicht. Und da viele Anwender auf kostenfreie Produkte ausweichen die das häufig nicht können gibt es hier eine Lücke.

Zitat geschrieben von vdaiker
Ich hoffe doch sehr, dass man für das Abrufen eines elektronischen Kontoauszuges keine TAN sondern nur die PIN braucht, weil sonst kostet das jedes Mal noch die SMS Gebühr für die smsTAN und das wäre dann wirklich ärgerlich.

Keine Angst, du wirst nur einmal eine TAN brauchen, um die Eröffnungs-PIN einmalig zu ändern. Für den Auszug brauchst du keine TAN später.

dirwin

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 07.02.2013 - 12:16 Uhr  ·  #87682
Zitat
Sparkassen liefern den Auszug als MT940 Datensätze. Und viele Softwareprodukte vermögen es nicht, daraus ein PDF zu "bauen". Das führt natürlich ständig zu Verärgerung.


Genau das trifft leider auch auf die VRNW-Software zu. Erst wird der Abruf des elektronischen Kontoauszugs mit MT940 zugelassen und scheitert dann am Ausdruck!

Gruß Dirwin

Holger Fischer

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 07.02.2013 - 12:40 Uhr  ·  #87683
Zitat geschrieben von dirwin
Zitat
Sparkassen liefern den Auszug als MT940 Datensätze. Und viele Softwareprodukte vermögen es nicht, daraus ein PDF zu "bauen". Das führt natürlich ständig zu Verärgerung.


Genau das trifft leider auch auf die VRNW-Software zu. Erst wird der Abruf des elektronischen Kontoauszugs mit MT940 zugelassen und scheitert dann am Ausdruck!

Da scheitert gar nichts. Der Anwender kann wählen, in welchem -von der Bank unterstützten Format (MT940, ISO oder Druckaufbereitet)- er die Auszüge abholen möchte. Wenn die Sparkasse "nur" den MT940 anbietet, wird auch nur dieser abgerufen und so wie er von der Bank kommt abgelegt.
Die VR-NetWorld Software selber druckt keinen Kontoauszug aus. In der VRNWS gibt es nur einen Verwaltungseintrag für diese Ablage, so dass man jederzeit eine Übersicht hat, welche Kontoauszüge vorliegen. Wenn man da drauf klickt, öffnet sich die im System hinterlegte Anwendung für diesen Dateityp. Dort kann man dann den Kontoauszug so wie er von der Bank gekommen ist 1:1 ausdrucken.

Viele Grüße

Holger

obnutzer

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 07.02.2013 - 12:52 Uhr  ·  #87685
Zitat geschrieben von Holger Fischer
öffnet sich die im System hinterlegte Anwendung für diesen Dateityp. Dort kann man dann den Kontoauszug so wie er von der Bank gekommen ist 1:1 ausdrucken.

Und zum 3945 ten mal weißt du ja genau, dass das nicht das ist, wonach der Kunde verlangt. Insofern nützt es wenig, wenn die Software es "richtig" macht. Der Privatkunde will i.d.R. eine Druckaufbereitung der Daten haben, wie es z.B. Starmoney macht. Und dieses Herumreiten auf diesem "1:1 von der Bank" ist ja auch wenig hilfreich, denn eine Druckaufbereitung verfälscht ja keine Inhalte, wenn sie fehlerfrei arbeitet.

dirwin

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 07.02.2013 - 13:44 Uhr  ·  #87691
Genau so stellt sich das Problem dar, dass das Format des Ausdrucks nicht mehr in der gewohnten Weise erfolgt.
Aus meiner Sicht wäre dies eine Anforderung an die Programmierer.
Die Banken zahlen ja Lizenzgebühren.
Gruß Dirwin

obnutzer

Betreff:

Re: Kündigung des elektronischen Kontoauszuges

 ·  Gepostet: 07.02.2013 - 14:56 Uhr  ·  #87693
Zitat geschrieben von dirwin
Aus meiner Sicht wäre dies eine Anforderung an die Programmierer.

Tja, das ist wohl Glaubenssache. Aber es wäre vermutlich die schnellere Variante.
Denn eines ist klar. Hier tragen zwei Bankenverbände einen Grabenkrieg zulasten der Benutzer aus. Die eine Seite beharrt auf MT940, die andere auf ihrer Variante.
Da beide nicht elektronisch signiert sind, gibt es hier auch kein richtig und falsch, beide sind leicht manipulierbar. Ist also kein Argument, an einem der beiden fest zu halten.

Die Programmierer der Softwareprodukte könnten das m.E. am einfachsten und unkompliziertesten "heilen", wie sie das bei so vielen Sachen eh schon machen. Aber wer weiß, ob das alles immer so gewollt ist. Bankenunabhängige Produkte wie Subsembly, hbci4java usw. haben da sicherlich bessere Chancen, die tun sich aber dafür allgemein etwas schwerer mit dem ganzen Geschäftsvorfall :(
Der HKEKA ist und bleibt eine never ending story.