Hallo Zusammen,
dann mal ein paar Antworten\Vermutungen zu den Fragestellungen.
@Paul:
wenn es eine RDH 1 Karte ist geht es nicht, da die Karte nur eine Schlüssellänge von 768 Bit unterstützt und EBICS eine Schlüssellänge von mindestens 1024 Bit voraussetzt. Die anderen Abhängigkeiten brauchen wir dann nicht weiter klären.
@Ands
Zitat geschrieben von ands
habe ich das richtig verstanden, dass es prinzipiell SECCOS-Karten geben kann, die sowohl HBCI als auch EBICS unterstützen?
Man kann das härter formulieren. prinzipiell ist jede SECCOS 6 Karte sowohl für HBCI, wie für EBICS nutzbar und prinzipiell ist jede SECCOS 5 Karte, die nur eine Schlüssellänge von 1024 Bit hat ebenfalls für HBCI und EBICS nutzbar. Der Teufel, steckt aber wie immer im Detail
Zitat geschrieben von ands
Bislang dachte ich, dass dies zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe sind. Nämlich:
HBCI-Chipkarte
Diese Karten haben einen Schlüssel und eine PIN
EBICS-Karte
Diese Karten haben drei Schlüssel (Signatur, Authentifikation und Verschlüsselung), wobei die letzten beiden Schlüssel im Regelfall gleich sind. In Folge hat die Karte 2 PINs. Eine für die Signatur und eine für die Authentifikation.
Das ganze kann man abstrakter betrachten. Eine Chipkarte hat bestimmte Eigenschaften. Diese Eigenschaften definieren, wofür ich sie einsetzen kann. Hierbei ist es der Chipkarte völlig egal, ob ich sie für Mails, HBCI, EBICS oder sonst was nutze.
SECCOS Karten können prinzipiell mit Auth-, Verschlüsselungsschlüssel und Signaturschlüssel ausgestattet werden. Ob das jeweils der Fall ist, bestimmt der "Hersteller".
SECCOS 5 Karten unterstützen laut Spec. nur Hash und Paddingverfahren, die für die Unterschriften Art A004 bei EBICS und dem RDH 3, 4 und 5 Profil bei HBCI geeignet sind. Bei EBICS gibt es die Einschränkung, dass die Schlüssellänge daher nicht größer als 1024 Bit sein darf.
SECCOS 6 Karten unterstützen auch Hash und Paddingverfahren, für die Unterschriften Arten A005\A006 unter EBICS, wie RDH 6,7,8 und 9 bei HBCI.
Hat eine Chipkarte keinen DS Schlüssel für die Signatur, hängt es von der Software ab, ob die Karte trotzdem für EBICS verwendet werden kann. In diesem Fall wird der Auth Schlüssel der Chipkarte als Schlüssel zum Signieren verwendet und der Schlüssel zum Verschlüsseln und zur Authentifikation wird in einer Schlüsseldatei abgelegt. Diese Karte könnte parallel dazu ohne weiteres als RDH 8 oder RDH 9 Karte in HBCI verwendet werden (wenn die Karte einen Schlüssel <=2048 Bit hat, auch als RDH 5).
Also Kurzfassung:
Schauen, was die Karte kann, dann schauen, was das Verfahren erwartet. Passt das übereinander, funktioniert es prinzipiell auch mit Karte und Verfahren.
Viele Grüße
Holger