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HBCI bei der SEB
So wie ich das mitbekommen habe, scheint HBCI bei der SEB ein Sorgenkind vieler Entwickler zu sein. Das fängt schon bei der Schnittstellenspezifikation der HBCI-Karten an und hört bei den Dialogabläufen auf. So gelingt es der OpenSource Gemeinde und kleineren Herstellern wohl nicht die SEB HBCI Karten auszulesen (nach meinen Infos ist die Schnittstellenspezifikation der Karten (im Gegensatz zum HBCI Standard) nicht öffentlich. Daran scheitert es dann.
Hallo Daniel,
erst einmal das grundsätzliche Problem in diesem Zusammenhang. Außer der DES Karte der Sparkassen gibt es keine offizielle HBCI Chipkarte (Die ZKA Signatur Karte aus FinTS ignoriere ich hier mal mangels Verfügbarkeit). D.h. alle Chipkartenlösungen mit einer RSA Verschlüsselung sind properitäre Lösungen. Das einzige, was dem HBCI Standard entsprechen muss, ist der Schlüssel selber. Bei den unpersonalisierten RSA Chipkarten hat sich als "Quasistandard" die RSA-Chipkarte wie sie bei den Großbanken eingesetzt wird etabliert. Alle vorpersonalisierten RSA Chipkarten wie z.B. die VR-NetWorld Card, die WebSign 24 oder eben die SEB Karte sind "selbstgestrickte" Lösungen, die auf verschiedene Ansätze beruhen.
Die SEB Karte ist soweit ich informiert bin, eine vorpersonalisierte RSA Chipkarte. Dass die DDBAC damit Probleme haben soll, würde mich selber ganz stark wundern, da die SEB praktisch von Datadesign bei HBCI rundum versorgt wird.
Auf der Webseite von Datadesign wird die SEB als Referenzkunde hervorgehoben. Die SEB setzt sowohl Serverseitig wie auch beim Endkunden die Produkte der Datadesign ein. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dann werden auch die Chipkarten durch eine Datadesignlösung vorpersonalisiert.
D.h. wenn die SEB Lösung in einer Software implementiert werden soll, gibt es eigentlich zwei Infromationsquellen: Datadesign und die SEB. Hier dürfte es aber relativ schwer sein, an entsprechende Know How Träger ran zu kommen.
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die DDBAC nur unausgereift? Da wundert man sich das HBCI mit Programmen die auf der DDBAC aufsetzten überhaupt funktionieren... Und alle paar Wochen kommt eine neue (gefixte) DDBAC raus!
Ich selber halte die DDBAC für einen sehr ausgereiften Kernel! Das Datadesign relativ häufig einen Fix raus bringt liegt wohl eher daran, das Sie sehr schnell auf Probleme und Anforderungen aus dem Markt reagieren. So hat Datadesign die Unterstützung von FinTS zum Ende des Jahres angekündigt.
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Fragen: Ist bei HBCI mit PIN/TAN Erweiterung die OB-Software auf Browsereinstellungen oder dessen Verschlüsselungsstärke angewiesen? Oder hängt dies von der Applikation ab? Wie sieht dies bei einem HBCI Online Client aus (HBCI Chipkarte/Disk und HBCI PIN/TAN)? Bringt der Online Client ggf. alle erforderlichen Verschlüsselungskomponenten mit (unabhängig von dem was der Browser unterstützt)?
Die Verschlüsselung und der Dialog ist Aufgabe des Kernels. Der bringt alle Komponenten mit.
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HBCI mit PIN/TAN Erweiterung - wann flächendeckend?
Z.Z. wird dieses Verfahren nur von einer Hand voll Sparkassen angeboten. Wann ist damit zu rechnen das es flächendeckend eingesetzt wird? Wie sieht es mit anderen Kreditinstituten aus? Bei den Genossenschaftsbanken soll es auch bald losgehen... Aber von der Deutschen Bank, HVB oder Commerzbank hört man hierzu überhaupt nichts. Hat jemand diesbezüglich ein paar Infos aus dem Privatbankenbereich?
Das würde mich auch sehr interessieren! Die letzte Meldung aus diesem Bereich war, dass die Großbanken den Standard mit verabschiedet haben. Das war es.
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INI Brief generierte HBCI Karten - mit jeder Software nutzbar?
Bekanntlich kann man HBCI Disketten nicht uneingeschränkt mit jeder HBCI Software nutzen was an dem teilweise unterschiedlichen Dateiformaten die sich auf der Diskette befinden liegt.
Wie sieht dies jedoch bei INI Brief generierte HBCI Karten aus? Sind diese uneingeschränkt mit jeder Software nutzbar (egal mit welcher SW die Schlüssel generiert wurden)?
Nein, da diese Karten keine offizielle ZKA Chipkarte ist, unterstützen (noch) nicht alle Softwareprodukte diese Karten. Insbesondere unterstützen die Opensource Projekte diese Karte noch nicht. Wenn die Karte unterstützt wird, ist es eigentlich egal, unter welcher Software der Schlüssel aufgebracht wurde. Bei der Diskettenlösung kommen die unterschiedlichen Formate daher, dass der Schlüssel nicht ungesichert auf der Diskette liegen sollte und daher verpackt wird.
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Abschließend hätte ich noch eine Frage zum HBCI Online Client der Bayerischen Landesbank. Dieser wurde i.V.m. dem SIZ entwickelt. Was kann man mit diesem machen was man mit einer OB Lösung nicht machen kann? Schließlich fällt einer der wichtigsten Vorteile von HBCI bei einem Online Client weg. Es ist nicht möglich die Daten offline einzusehen bzw. Auftrage vorzubereiten. Auch ist nicht jeder User gewillt sich erst mal die 8 MB großen Java Runtime von SUN zu installieren. Was macht für die KI's ein Online Client so interessant (außer der Kostenseite). Was mir spontan einfällt ist nur, dass der Client weitestgehend Plattformunabhängig ist.
Der "Vorteil" liegt darin, dass ich damit HBCI auch mit Browserunterstützung nutzen kann. Und natürlich schon die von Dir genannte Plattformunabhängigkeit. Ob sich das durchsetzt? Keine Ahnung. Die Dresdner Bank hatte Ihre Lösung jedenfalls wieder eingestellt.
Gruß
Holger
<!--EDIT|Holger Fischer|30.05.2003-->