Hallo,

ich habe folgendes Problem:
Ich habe einen neuen Medion PC mit einem internen Kartenleser. Soweit ich das aus der Systemsteuerung erkenne ein Winbond Card Reader.
Weiterhin arbeite ich mit der Hypo EFIN Software.

Allerdings schaffe ich es dort nicht den Kartenleser zum laufen zu bekommen. Nachdem ich fasst verzweifelt bin, habe ich zum Spaß mal StarMoneys-Kartenleser-Konfiguration gestartet und gesehen, dass er den Kartenleser dort als HC/PC-Leser erkennt.

Daraufhin habe ich mir einen weiteren Kartenleser Leihweise besorgt. Es ist ein SMC micro pro usb. Er wird in der Star-Money Konfiguration sowohl als HC/PC als auch als CTAPI-Leser erkannt.

Nun ist die Situation auch so, dass der Test-Leser in beiden Softwares einwandfrei läuft und mein eigener Winbond nur über Star-Money geht.

Hat jemand einen Rat? Wo liegt überhaupt der Unterschied zwische HC/PC und CTAPI?

Wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen kann.

Gruß

Flo

Vereinfacht gesagt handelt es sich bei PC/SC und CtAPI um unterschiedliche Schnittstellensysteme um einen Smartcardreader anzusprechen. Einige Onlinebankingprogramme (z.B. Starmoney) bieten die Möglichkeit sowohl mit PC/SC- als auch mit CtAPI-Treibern umzugehen. Bei den meisten HBCI-Chipkartenlesern wird heutzutage mit CtAPI gearbeitet, da nur mit solchen Treibern eine sichere PIN-Eingabe am Kartenleser möglich ist.

Nun kann es also durchaus möglich sein, dass die Software "eFin" ausschließlich "CtAPI-Treiber" unterstützt. Mir ist jedoch nicht bekannt, dass es für diesen Winbond Leser auch CtAPI Treiber gibt. In diesem Fall kannst du den integrierten Chipkartenleser deines PCs nicht i.V.m. dieser Software nutzen.

Für das HBCI Banking sollte man gleich auf einen Klasse 2 Chipkartenleser (sichere PIN-Eingabe auf der Tastatur des Kartenlesers) zurückgreifen. Denn nur solche schützen vor dem Ausspionieren der PIN durch einen Keylogger oder anderem Schädling. siehe z.B. www.kobil.de www.reiner-sct.de oder www.chipdrive.de

Mir ist zwar bekannt, dass Aldi recht aggressiv Werbung mit der Eignung des Lesers für Homebanking macht, jedoch halte ich diesen integrierten Chipkartenleser nur i.V.m. dem Auslesen von SIM- und Telefonkarten für brauchbar.

Hallo Flo,

Das sieht doch gut aus. Es handelt sich offenbar um einen USB-Leser. Bei diesen läuft der für HBCI üblicherweise nötige CT-API-Treiber auf dem PC/SC-Teiber. Es gibt nun drei Möglichkeiten:

1. Im Win/System32 Verzeichnis nach ct*.dll suchen und diesen dann manuell einrichten.
2. Den Support von Medion in Anspruch nehmen, dass die Treiber nicht vollständig sind. :mrgreen:
3. Eine HBCI-Software nehmen, die mit PC/SC auskommt, z.B. Starmoney.

Hallo bungalo,

wir hatten vor ein paar Wochen auch einen Kunden mit diesem Kartenleser. Er wurde zwar von der Software erkannt, jedoch konnte keine korrekte PIN- Eingabe durchgeführt werden. Wir haben nach mehreren Versuchen "das Handtuch" geworfen da andere Chuip-Kartenleser (z.B. CHERRY Tastatur mit Klasse 2-Leser, Omnikey CardMan 3620) problemlos funktioniert hatten.

Programme, welche die DDBAC (Kernel) verwenden kommen auf jeden Fall mit dem Leser bisher nicht klar. Wir haben den "Fall" an DataDesign weitergeleitet. Vielleicht gibt es in naher Zukunft eine Lösung.

Mit der aktuellsten DDBAC (3.0.6.2) haben wir allerdings bisher noch nicht getestet. Du kannst es ja mal versuchen.
Die aktuellste Version der DDBAC gibt's unter http://www.bb-ag.net/download/ddbac.exe. Auf der Seite von DataDesign ist wohl noch die ältere Version 3.0.5.0 drauf....

Stefan Balk

Halo bungalo,

HVB eFIN spricht ausschliesslich CT-API-Leser an. Eigentlich sollte jeder Leserhersteller das mittlerweile begriffen haben - Markenqualität wie Reiner SCT oder KOBIL machen hier absolut keine Probleme.
Lustig wird´s mit der Bankensignaturkarte und der digitalen Unterschrift - spätestens dann wirst Du diesen integrierten Leser in den Müll werfen können, da hier eine spezielle Schnittstelle als Standard definiert wurde - und die Implementierung dem Leserhersteller obliegt...

Moment mal, :!:


Die Adressierung des Sicherheitsmediums ist immer noch Rolle des Kernels. Der Kernel wird natürlich nicht auf irgend welche nicht vorhandenen Schnittstellen aufsetzen, sondern selbst (wahrscheinlich mit zu der neuen Definition kompatiblen Befehlen) auf den Leser zugreifen.

Das Ansprechen der Chipkarte ist prinzipiell Sache der Applikation, aber diese muss auf vorhandene Schnittstellen der Lesertreiber zugreifen. Hier bieten sich derzeit PC/SC und CT-API an, wobei eFIN, wie schon erwähnt, nur CT-API unterstützt. Mit dem Einsatz der neuen Bankensignaturkarten, die 2005 in Umlauf kommen werden (eigentlich schon 2004), wird es neben CT-API und PC/SC eine weitere Schnittstelle geben, die der Lesertreiber anbieten muss: die ZKA-SIG-API. Das ZKA und damit verbundene Konsortien haben diese Schnittstelle definiert und jeder Leserhersteller muss sie implementieren, wenn sein Leser in Verbindung mit der ZKA-Signaturkarte verwendet werden soll. Theoretisch kann man die neue Signaturkarte auch per CT-API/PC-SC ansprechen, muss sich dann aber mit vielen technischen Details rumschlagen. Die ZKA-SIG-API ist dagegen sehr leicht verwendbar, weil sie grobe und grundlegende Funktionen anbietet, wie "öffne Karte", "signiere" usw. . Sie kann dann in Zukunft für alle möglichen Signaturen verwendet werden, bis hin zu einer gesetzeskonformen Signatur mit der man z.B. Anträge, Steuererklärungen und Dokumente verbindlich "unterschreiben" kann.
Derzeit gibt es noch keine 100% funktionierende ZKA-SIG-API, aber ReinerSCT ist am weitesten vorn!

Mögliche Lösung:

Die Firma Kobil (www.kobil.de) hat CT-API Treiber, die in der Lage sind, fremde Geräte über PC/SC anzusprechen. D.h. eFIN spricht CT-API und der Kobil-Treiber spricht wiederum PC/SC mit dem Fremdgerät.

Dies könnte auch mit dem Winbond-Teilchen funktionieren.

Prinzipielles vorgehen:
Kobil-Treiber für beispielsweise Kaan Professional installieren (mit CT-API).
Nach Neustart des Systems in Start->Einstellungen->Systemsteuerung->ct32 (kobil) gehen.
Dort "Scannen" sagen. Wenn Kobil fremde PC/SC-fähige Geräte findet, dann werden sie mit dem passenden COM-Port angezeigt.
In eFIN dann "Kobil" als Lesegerät (Hersteller) wählen und den passenden
COM-Port eintragen.

Ich wäre auf Feedback gespannt. Ich habe leider keine Möglichkeit den Winbond damit zu testen. Aber der Kobil-Treiber funktionier beispielsweise
mit einem ReinerSCT bzw. (uralt) Cherry-Leser.

Der Tip vom flummi hat super geklappt... Danke!