Hi, habe mich extra registriert weil ich hoffe das mir hier jemand helfen kann.

Mein Energieanbieter (EWE) sollte mir diese Woche eine Rückzahlung überweisen, was per SEPA Überweisung geschehen ist.

Laut EWE ist die Überweisung am Mittwoch den 4.6. in Auftrag gegeben worden und am 5.6 bei der EWE abgebucht worden. Das Geld war allerdings am 6.6 immer noch nicht auf meinem Konto.

Auf Anfrage bei der EWE sagte man mir am Telefon das SEPA Überweisungen recht lange dauern können und das bei der EWE im System sogar erst ein Buchungsdatum für den 18.6 (in 2 Wochen !) für die Buchung der Zahlung auf meinem Konto vermerkt ist und ich wohl 2 Wochen wegen der längeren SEPA Überweisungsdauer warten müsste.

Dann habe ich das etwas mehr recherchiert und online gelesen das eine SEPA Überweisung die online getätigt wird laut Gesetzgebung aber nicht länger als einen Geschäftstag dauern darf. Warum steht dann bei der EWE im system das die Buchung auf mein Konto erst in 2 Wochen erfolgen wird, obwohl die Überweisung bei der EWE bereits am Donnerstag rausgegangen ist? Ist es den Überweisenden überhaupt möglich eine Überweisung rauszuschicken und zu bestimmen an welchem Tag diese auf dem Konto des Empfängers erst gebucht werden soll?

Ich bin sehr stark auf das Geld angewiesen und kann es mir nicht erlauben weitere 2 Wochen auf das Geld zu warten und finde es sehr dubios das mir die EWE sagt, die Überweisung sei bereits raus (Die Frau am telefon sagte das die EWE über den Betrag bereits nicht mehr verfügt), würde laut deren System aber erst am 18.6. bei mir gebucht werden. Ist das gesetzlich überhaupt erlaubt oder muss die Überweisung sobald sie raus ist innerhalb von einem oder zwei Tagen bei mir auf dem Konto sein?

ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn mir hier jemand bezüglich der Rechtslage und der SEPA Überweisungsauer helfen könnte und mir raten könnte was ich jetzt am besten tun kann um das Geld so früh wie möglich zu bekommen.

Vielen Dank schonmal.

Rechtsberatung darf keine durchgeführt werden.

div. Unternehmen haben Stichtage für den Zahlungslauf, bspw. zum 1 und 15 eines Monats, um hierdurch u.a. das chashmanagement zu steuern. (dh das Geld muss ja am Ausführungstag auf dem abgehenden Konto ausreichend zur Verfügung stehen)
"intern" wird jedoch täglich verarbeitet und somit ist der Auftrag aktuell "bezahlt + in Abwicklung".
Ob die Zahlung per Terminüberweisung übergeben oder erst am morgen des 16.06. (nächster Banktag nach dem 15.06.) ins Bankensystem eingespielt wird, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Dh. das Geld ist am 17 spätestens 18.06. auf dem Konto

wenn man die Zahlung aus dem Zahlungslauf raus nimmt und bspw. als Expressüberweisung (Eingang bei der Bank bis bspw. 15 Uhr, Gutschrift am gleichen Tag, verbunden mit Gebühren) anlegen lässt, kann es in o.g. Fall aktuell evtl. länger dauern, da für die Bearbeitung erst ein "interne Storno" usw. ausgeführt werden muss.
Eine schriftliche Bestätigung vom Absender mit og. Eckdaten bekommt man in der Regel schneller und kann dies seiner Bank (Berater) zur Verfügung stellen. (bzw. direkt per Fax dorthin übersenden lassen)

Aber das sind alles mehr oder weniger nur Spekulationen, da jedes Unternehmen sein eigenes handling hat.

Slade, du darfst die Gesetzgebung und den Sprachgebrauch von Buchhaltern nicht miteinander vergleichen, denn das hat nichts miteinander zu tun. Große Firmen haben i.d.R. eigene interne Zahlungssysteme vorgeschaltet, wie infoman es bereits angedeutet hat. Das heißt, wenn die sagen, etwas sei "raus" heißt das noch lange nicht, dass die Bank einen Auftrag erhalten hat. Genausowenig heißt "wir können darüber nicht mehr verfügen/das nicht mehr ändern", dass es dem Auftragskonto schon belastet und somit sich schon im Bankenverkehr befindet.
SEPA Zahlungen dürfen einen Geschäftstag brauchen. So, jetzt haben wir zwei Dinge: Zum einen die SEPA Regularien und zum anderen deinen zivilrechtlichen Anspruch gegen EWE.

Wenn EWE sich das Geld unrechtmäßig bei dir genommen hat (Überzahlung) müssen sie es dir valutenneutral auch wieder zur Verfügung stellen. Valutenneutral heißt, es bekommt auf deinem Konto die gleiche Wertstellung wie die Belastung. Das würde sich zinsmäßig dann so verhalten als wäre es nie weg gewesen. Da dies aber in SEPA nicht geht, ensteht dir aus meiner Sicht gegenüber EWE ein Schadenersatzanspruch, wenn das Geld später zurück kommt als die Belastung war. Und zwar Schadenersatz für die dir ggf. entstandenen Überziehungszinsen für genau diesen Zeitraum (nächsten Rechungsabschluss des Kontos im Auge behalten!).

Sollte es sich dabei jedoch um eine reguläre Rückzahlung aus einer Abrechnung im laufenden Geschäftsbetrieb (z.B. einer Jahresabrechnung, Schlussrechung etc.) handeln, steht dir das Geld erst dann zu, wann es vereinbart ist. Vereinbart wird soetwas im Vertrag + AGB von EWE. Wenn es nicht vereinbart ist, greifen Gesetze und da kommt es jetzt drauf an, worum es sich genau handelt -> Verbraucherschutz oder Anwalt befragen.

Mehr können wir dazu in diesem Forum hier nicht sagen, außer dass es nichts mit Onlinebanking oder SEPA zu tun hat, denn wenn es wirklich ohne Terminierung vorgestern bereits bei der Bank belastet worden wäre und kein Fehler vorliegt hättest du es gestern / spätestens heute auf dem Konto (kommt auf die Schnittzeit bei der Auftraggeberbank an). Warte mal heute noch bis eine Stunde vor Geschäftsschluss der Buchhaltung von EWE, maximal bis 12 Uhr. Wenn es dann noch nicht drauf ist drohst du mit Schadenersatz für die Zinsen und bittest um Eilüberweisung. Mehr kannst du akut nicht machen.