Moin!
Ich verwalte ein Girokonto bei der Haspa mit VR Networld. Nun wollte ich eine neue Kreditkarte ebenfalls damit online verwalten. Leider sagt mir die Hotline, dass das mit HBCI nicht möglich ist und sie VR-Networld nicht supporten.

Ich kann die Daten im Browser über das Webfrontend der Haspa einsehen, möchte sie aber in ein separates Konto in VR-Networld möglichst automatisch herunterladen.

Für das Webfrontend habe ich einen Benutzernamen und ein Kennwort über das ich Zugang erhalte. Laut Hotline soll sich das mit Stramoney u.a. problemlos ebenso abbilden lassen. TANs verwende ich gar nicht, da ich den Rest der Konten mit HBCI verwalte.

Kennt jemand das Problem und was ich bei der Kontoeinrichtung angeben muss/müsste?

Die Aussage(n) können schon zutreffen.
Wenn die Daten nicht per Schnittstelle zur Verfügung gestellt werden (separater Zugangsweg), sondern "nur" über die WebGUI, dann muss das Programm screenscraping speziell für diesen Fall unterstützen. Dh. hier muss wirklich sodann die richtige/passende Software gesucht werden.

Was infoman sagt nochmal in klareren Worten zusammengefaßt:

Das, was Du möchtest, geht NICHT. NetWorld arbeitet nur mit der Maschinenschnittstelle HBCI. Über diese werden aber die Umsätze der Kreditkarte von der Bank nicht ausgeliefert. Dies passiert nur über die "Menschenschnittstelle" (also das Web), diese wird aber von NetWorld nicht unterstützt. Schach matt.

Als nächstes kommt jetzt der Einwand "aber StarMoney macht es doch auch". Stimmt, aber Starmoney hat dazu einen sogenannten Screenscraper eingebaut. Das ist ein Programmteil, der Mensch spielt und im Hintergrund die Webseite der HASPA aufruft und sich dort bis zur Kreditkarte durchklickt und dann die Daten aus der Anzeige ausliest und in die Datenbank einfügt. Manche Hersteller machen das, um an Daten zu kommen, die sie auf "anstängigem" Wege nicht erreichen können. NetWorld tut dies auf jeden Fall nicht. Hintergrund ist, daß bei jeder kleinen Änderung der Website diese Hinklick-und-Ausleserei nicht mehr funktioniert und alle Kunden auf die Software sauer sind, die das auf einmal nicht mehr kann. Obwohl ja eigentlich die Bank die Böse ist, weil sie die Daten einerseits nicht maschinenlesbar zur Verfügung stellt und andererseits noch den Weg dahin umbaut, so daß der arme Ausleseroboter in den Wald läuft. Der Softwarehersteller hat dann zum Unmut der Kunden dazu noch den Aufwand, diesen Roboter immer wieder neu zu Programmieren und diese Updates an den Kunden zu bringen. Diesen Aufwand treiben die meisten Hersteller nicht. Und NetWorld gehört eben dazu.

Somit: Entweder auf die Kreditkarte als Konto weiterhin verzichten, oder die Bank wechseln zu einer, die auch ihre Kreditkarten maschinenlesbar per HBCI ausliefert oder die Software wechseln zu einer, die bei der HASPA Screenscraping macht. Wichtig dabei sind die Worte "bei der HASPA". Denn die Webseiten aller Banken sind verschieden, so daß für jede Bank und jedes Produkt und jede Rahmenbedingung ein idividueller Screenscraper gebaut und gepflegt werden muß. Den Aufwand kannst Du vielleicht erahnen...

Danke, für die schnellen Antworten trotz Fussi.

Dass das tatsächlich über "Screenscraping" geht, war mir nicht klar. Ich hatte die bei der Haspa so verstanden, dass das nicht über HBCI [sondern über eine andere Schnittstelle (PIN/TAN-Verfahren)] erfolgt.

Wenn VR-Networld ohnehin außer HBCI nichts kann erübrigt sich natürlich die Suche, ob es nicht doch einfach nur ein anderes Verfahren ist. Ich habe mich bisher um die technischen Funktionaitäten von Banking Software wenig gekümmert, deswegen weiß ich auch nichts über alternative Verfahren oder Protokolle.

Die Bank zu wechseln ist ja nicht wirklich eine Option. Wenn der Zigarettenanzünder zu weniger Ampere liefert um das Tablet zu laden, wechsel ich ja auch nicht das Auto.

eine Bank würde ich nie mit einem Auto vergleichen - aber da ist ein anderes Thema :bandit:
jedoch könntest du den Zigarettenanzünder (hier Software) tauschen

Es liegt ja nicht am Zigarettenanzünder, sondern an der Spannung, die dem Zigarettenanzünder maximal zugedacht ist. Also muss ich Kabel, Sicherung und vieles mehr tauschen. Und hiermit nähern wir uns endgültig dem Ende des sinnvollen Vergleiches.

So ganz unrecht hast Du damit nicht mal. Es gibt noch "eine andere" Schnittstelle. Und zwar HBCI mit PIN/TAN.
Es ist so: HBCI ist nicht die alleinige Bezeichnung der Zugangsart, die Du benutzt, also "herkömmliches HBCI mit Schlüssel auf Datei oder Chipkarte", sondern nur die Beizeichnung für die Maschinenschnittstelle. Über HBCI gibt es dann verschiedene alternative Sicherungsverfahren. Einerseits das von Dir genutzte mit Schlüssel, andererseits auch eines mit PIN und TAN. Dort wird eben zur reinen Anmeldung (z.B. Umsätze lesen) nur die PIN benötigt, Freigaben von Aufträgen erfolgen durch TANs. Und von den TANs gibt es auch wieder diverse Formen. Althergebrachte Listen, smsTAN, chipTAN, appTAN usw. Jede Bank macht da irgend was anderes.

Deine Haspa bietet die Maschinenschnittstelle HBCI über beide Wege - Schlüssel(datei) oder PIN/TAN an. Über HBCI sind die Kreditkarten aber nicht erreichbar, egal welches Sicherungsverfahren. Allerdings ist es bei nahezu ALLEN Banken so, daß man mit der PIN und den TANs des HBCI PIN/TAN-Zugangs AUCH das Webbanking nutzen kann. Und dort werden die Kreditkarten eben als Anzeige im Web angeboten.

Somit sind beide Aussagen richtig: Die Kreditkartendaten kann man mit PIN/TAN abfragen, die Kreditkartendaten kann man über HBCI nicht abfragen. Quintessenz: Man braucht PIN/TAN für Kreditkartenabfrage, aber damit geht es trotzdem nur über's Web und nicht über HBCI, auch wenn PIN/TAN generell auch mit HBCI genutzt werden kann (halt für die "normalen" Konten).