Also nochmal: NEIN, es gibt in Softwareprogrammen keine Funktion bzgl. Limitänderung. Dass eine Änderung des Limits manchmal durchaus Sinn macht, ist ja unbestritten. Nur ist das keine Sache, bei der das PROGRAMM irgendwas mitzureden hat. Das Limit ist auf dem BANKRECHNER einstellt und wird von diesem kontrolliert. Da kann die kundenseitige Software so oft schreien "ich brauch aber heut ein höheres Limit" - der Bankrechner kriegt das nicht mal mit, weil er nicht programmiert ist, darauf zu hören. Ein etwas blöder Vergleich: Wenn in Deiner Wohnungstür der Zylinder ausgewechselt ist und Du mit dem alten Schlüssel davorstehst und sagst "das ist ein korrekter Schlüssel, ich bin der rechtmäßige Besitzer der Wohnung, neuer Zylinder, mach auf!" wird der auch nicht öffnen... LOL
Wie mit den Limits umgegangen wird, ist pro Bank unterschiedlich geregelt und systemseitig auch unterschiedlich programmiert. Ich kann hier nur etwas für den Bereich Volksbanken/Raiffeisenbanken in der Unteren Hälfte Deutschlands sagen, alles was am RZ Fiducia hängt. Dort ist das Limit ein fixes Limit, was von 0:00 bis 24:00 jedes Tages und pro Konto gilt. Sobald man Aufträge im entsprechenden summierten Wert - Überweisungen und auch Daueraufträge für die Zukunft - übertragen hat, ist Schluss. Nach Mitternacht geht's dann wieder. Allerdings habe ich im professionellen Umfeld mitunter die Notwendigkeit, höhere Beträge zu überweisen. Da ist es dann - bei dieser betroffenen Bank - möglich, dass ich bei der für die Konten zuständigen Betreuung anrufe und das Limit hochsetzen lasse. Entweder für den AKTUELLEN Tag oder für einen Zeitraum oder für dauernd. Dann gilt am nächsten Tag bzw. nach Ablauf des Zeitraums wieder das alte Limit. Die geben dann für das gewünschte Konto während des Telefonats das höhere Limit ein und sowie das Telefonat beendet ist, kann ich die hohe Überweisung absenden. Diese Vorgehen ist meines Erachtens nach sicher, weil das "offene Fenster" für die - z.B. bei größeren Baumaßnahmen mitunter sehr hohen Beträge - ist sehr klein - von der Eingabe des höheren Limits bis zur sofort anschließenden Übertragung dieser Zahlung, mit der das Limit dann wieder ausgereizt ist und für Betrüger nicht mehr zur Verfügung steht. Aber jede Bank handelt da sicher etwas anders - oder manche garnicht. Dann muß der Papierträger her, wie bei Dir. Wäre noch interessant, ob dafür dann extra Gebühren berechet werden. Ach ja, die Netbank hat auch noch so eine Regelung in ihren FAQ. Da kann man via TAN-unterschriebenem Auftrag ein höheres Limit für den jeweils nächsten Geschäftstag vorbestellen, um außergewöhnlich hohe Überweisungen tätigen zu können.
Und was die Sicherheit betrifft:
Ich möchte Dir ja ungern die Illusion deiner unknackbaren Chipkarte nehmen - aber genau die ist eigentlich inzwischen nicht mehr wirklich sicher. Stichwort Trojaner. Du tippst die PIN am Leser ein, so weit so gut. Aber du kannst nicht sehen, für welche Transaktion Du diese PIN eintippst. Wenn Dein Rechner von einem Trojyner befallen ist, dann muß die Transaktion, die gerade signiert wird, nichts mit dem zu tun haben, was Dir gerade am Bildschirm angezeigt wird... Das kann ein Trojyner beliebg ändern. Du gibst Deine PIN ein für 100 EUR an Malermeister Huber, im Hintergrund wird mit der PIN-EIngabe aber 10.000 EUR in die Südsee signiert. Das mitzubekommen hast du nur die Chance, wenn ein Secoder zum Einsatz kommt, der die Transaktion am Chipkartenleser-Display bei der Signatur anzeigt - ähnlich wie beim ChipTAN-Verfahren. Aber Secoderbetrieb ist ja die absolute absolute Ausnahme. Sowohl von der Hardware her als auch von den Instituten, die das überhaupt unterstützen.