Hallo zusammen,

Reiner SCT hat ja in den letzten Tagen einen neuen "TANJACK Photo QR TAN Generator" herausgebracht. Dieser soll
ja QR als auch PhotoTAN unterstützen. Macht einen ganz netten Eindruck und ich erwäge mir diesen zuzulegen,
sofern er halt irgendwie kompatibel zu meinen Banken ist ...

Lauf Recherche soll die Postbank auch PhotoTAN unterstützen. Unter den Einstellungen auf der Postbank Seite kann
ich zwischen mTAN, BestSign und ChipTAN (1.3/1.4) wählen. Finde nirgendwo einen Hinweis auf PhotoTAN. Nur beim
Hersteller und google Suche, dass die Postbank PhotoTAN "kann" (reimt sich sogar)

Ich habe auch keine schlüssigen Dokumente gefunden was ChipTAN 1.3 von 1.4 unterscheidet.

Die Comdirect Bank wird meines Wissens nicht von diesem TAN Generator unterstützt. Ist das richtig oder wäre es mal
*ein* Gerät für beide Banken?

Danke euch im Voraus für die hoffentlich erhellenden Beiträge ... Mann ist das ein undurchsichtiges Thema!

Viele Grüße
Michael

Nun, die Postbank unterstützt aktiv kein chipTAN-QR, liefert also selbst keine QR-Grafik zur Anzeige. Es gibt aber offenbar (so liest sich das bei REINER) ein Browser-Plugin, welches aus den vom Bankrechner gelieferten "Flackerdaten" einen QR-Code erzeugt und diesen anzeigt, und dann geht es doch. Es geht ja nur um den Transport der Daten die vom Bankrechner kommen auf den Leser. Ob dies vor Ort dann per Flacker, usb, Bluetooth, QR oder Erdstrahlen passiert, ist dem Bankrechner egal. Das bedeutet über den Umweg mit diesem Plugin müßte QR auch bei der Postbank funktionieren. Ob und wie das in Bankingprogrammen geht, weiß ich nicht, das müßte man wohl ausprobieren.


1.3 bzw. 1.4 ist die Softwareversion, die auf dem Leser läuft. 1.4 ist naturgemäß die neuere Variante. In dieser gibt es u.a. mehr Anzeigetexte für Geschäftsvorfälle. Alle seit Jahren verkauften Leser haben die Version 1.4 (die gibt es schon seit 2010), welche zu 1.3 kompatibel ist. VR-Banken (Fiducia) benötigen zwingend 1.4, die Sparkassen (FI) sind mit 1.3 zufrieden. Sollte Dein Leser noch 1.3 haben, müßte er schon uralt sein...


Das ist leider richtig. Bei den Photo-TAN-Verfahren ist nur diese bunte Grafik einheitlich, die dahinterstehende Software, die die TAN errechnet, ist bei den div. Banken verschieden. Es gibt in dem Bereich verschiedene Software-Hersteller für die TAN-Verfahren, die alle ihre eigenen Süppchen kochen. Außerdem ist der QR-Leser - zumindestens derzeit - ein reiner chipTAN-Generator - die Berechnung der TAN findet also auf dem Chip der eingesteckten Karte statt. Bei den VR-Banken werden die Daten über so eine bunte Grafik übertragen, es ist aber trotzdem die Berechnung im Chip. Bei den div. photoTAN-Verfahren wird KEINE Chipkarte genutzt, da werden die nötigen "geheimen Daten" (wohl irgendwelche Zertifikate) bei der Initialisierung IN DEN LESER geladen (via Code-Scan). Dann ist dieser Leser mit dem bestimmten Konto gekoppelt - ohne Einsatz einer Chipkarte.

ReinerSCT schreibt konkret, dass folgende unterstützt werden:

... die anderen somit (aktuell) nicht. (DB geht bspw. also nicht)

Hallo zusammen,

vielen Dank, vor allem auch Dir @msa für die (gewohnt) sehr ausführliche Information.

Also bleibe ich erstmal bei dem mTAN Verfahren mit der Postbank/PostSparDarlehnsverein und dem PhotoTAN Verfahren der Comdirect Bank.

Wäre doch nur zu schön gewesen, wenn es endlich einmal ein kompatibles, einfaches Verfahren über alle Banken gäbe.

Viele Grüße
Michael

Das ist zwar im Prinzip richtig, aber REINER schreibt unter "Unterstützte Banken" auch:

Es sollte bei allen Banken gehen, bei denen die Seccos-Chipkarte die TAN erzeugt und bei der man untereinander bisher auch schon den "nur Batterie-Leser" tauschen konnte.
Übrigens auch bei FinTS mit PIN & TAN. Die Bank merkt davon nichts.

@msa
da hast du natürlich Recht, wobei:
aber auch heißt, dass es mit einer banking software nicht funktioniert.

Richtig! Zumal es - wenn ich das recht in Erinnerung habe bei einer Diskussion bzgl. B4 - so ist, dass chipTAN QR (im Gegensatz zu chipTAN usb) von der Bank explizit unterstützt sein muss, da bei chipTAN QR die Bank die fertige Grafik liefert und diese nicht aus den "Flackerdaten" erzeugt wird. Zumindestens im Normalfall. Wobei jetzt REINER wohl auch noch den Weg geht, mit dem Plugin aus den Flackerdaten selbst eine Grafik zu erzeugen. Könnte natürlich sein, dass Bankingprogramme damit auch irgendwann anfangen...

Ich danke euch für die Infos ...

Na ich lasse dann mal die Finger von diesem neuen "Spielzeug". Scheint doch mehr eine Insellösung für Sparkassen
und VR Banken zu sein. Das es nicht nach >30 Jahren Homebanking einen einheitlichen Standard gibt ist schon sehr
zum ko....en.

Viele Grüße
Michael

Ähm, umgekehrt wird ein Schuh draus. Ein IT-ler der Norisbank hat in den 80ern für BTX die Absicherung mit TANs von einer Liste "erfunden" - und offenbar nicht patentiert. Jedenfalls wurde dieses Verfahren dann von letztlich allen Banken zum Einsatz gebracht. Damals war also alles "einheitlich". Also zumindestens was die TAN betraf. Alles Andere legte auch damals schon jede Bank anders aus.

Mit der Weiterentwicklung auf Betrüger- und damit auch auf Bankseite, ging die Zersplitterung los, weil jede Bank grundsätzlich für sich beansprucht, am klügsten zu sein und den Stein der Weisen gefunden zu haben. Und sich natürlich auch von der Konkurrenz abgrenzen will. Weiter gibt es heutzutage viele IT-Firmen, die irgendwelche Lösungen entwickeln, die dann der ein oder anderen Bank besser oder schlechter gefallen und die vielleicht für die ein oder andere Bank wirtschaftlicher oder weniger wirtschaftlich sind. Vor dem Hintergrund wird eine "branchenübergreifende" Standardlösung wohl nicht (mehr) möglich sein.

es funktioniert, wenn die Bank das ältere Flackersystem noch anbietet, bei denen man die Leser austauschen kann. Das sollten min. Deutsche Bank, Postbank, Sparkasse und Genobanken sein. Die wenigsten Banken wechseln wohl komplett auf QR.

@Raimund
aber wie gesagt, mit einer banking software funktioniert das nicht
... wenn nur per Browser-banking

Das verwirrt mich jetzt!

Ähm. Was heißt das? Gibt es ein älteres und ein neueres Flackersystem? Das ist mir neu. Wodurch unterscheiden sich diese?

Also die Deutsche Bank fällt da auf jeden Fall raus, denn die hat kein chipTAN-Verfahren sondern ein photoTAN-Verfahren ohne Chipkarte und mit Laden der Initialisierungesdaten mithilfe einer Farbmatrix IN den Leser.

Wieso sollte eine Bank komplett auf QR wechseln wollen? Damit alle Kunden, die einen Leser mit Flackerbetrieb haben, diesen ersetzen müssen? Für die meisten Privatkunden, die im Jahr vielleicht mal fünf selbst auf den Weg gebrachte Überweisungen und sonst nur Lastschriften haben, reicht die "billige" und vorallem vorhandene Flackerei doch vollkommen aus. Den Aufschrei möchte ich (nicht) erleben. Generierung von Elektroschrott in Reinform... Außerdem würde dann chipTAN-usb nicht mehr funktionieren, weil das ja die für die Flackerei gelieferten Daten per usb weitergibt - mit der für QR gelieferten Grafik geht über usb erstmal nix...

hm - nur mal theoretisch - es kann doch egal sein ob Flicker oder QR, dh. wenn ReinerSCT evtl. ein Firmware-Update anbieten würde, müsste doch auch ein QR an USB möglich sein, oder?
Hinweis: also aktuell geht es nicht, bevor manche Leser hier auf die Idee kommen

Sicher ist alles lösbar. Nur habe ich die Aussagen von Andreas Selle bisher so verstanden, dass für den Flicker-Modus vom Bankrechner DATEN geliefert werden, aus denen der Softwarehersteller das Geflacker auf dem Bildschirm selbst erstellt. Und diese vorliegenden Daten kann man alternativ auch direkt über den ubs-Kanal an den Leser senden, anstatt die Flackergrafik zu erzeugen.

Bei QR hingegen werden keine Daten vom Bankrechner geliefert sondern eine fertige Grafik. Diese Grafik muß der Softwarehersteller "nur anzeigen". Klar kann man jetzt Software schreiben, die einerseits aus Flicker-Daten eine Grafik bastelt und anzeigt (das gibt es schon in Form dieses REINER-Browser-Plugins) oder andererseits die Daten aus der vorliegenden Grafik extrahiert und dann per usb an den Leser sendet (gibt es noch nicht, soweit ich weiß).

In jedem Falle müßte dann der REINER-QR-Leser erst mal eine usb-Schnittstelle bekommen und die Software etwas aufgebohrt werden. Dann könnte man entweder die auf dem PC aus der Grafik extrahierten Daten oder aber auch gleich die Grafik selbst auf den Leser senden und damit den Scan-Vorgang überflüssig machen. Möglich wäre sicher alles. Mal schauen, was da noch so kommt. Ein Kombi-Leser für chipTAN für sowohl QR als auch Farbmatrix war ja auch eine Neuigkeit. Wer weiß, was noch alles kommt. Besonders schön wäre sicher eine eierlegende Wollmilchsau, also ein QR+Farbmatrix-Leser, der sowohl Generierung mit Chip als auch ohne Chip (mit Initialisierungsdaten IM Leser) beherrscht und somit sowohl für die chipTAN-Verfahren von PoBa, VR und Sparkassen als auch für die div. photoTAN-Verfahren von DeuBa, ComBa, 1822direkt, Volkswagenbank und und und verwendbar wäre, und das ggf noch per Kamera-Scan und per usb. Wobei ich glaube, dass das schwieriger werden könnte, weil gerade bei den div. photoTAN-Verfahren Software von diversen Herstellern in diversen Umsetzungen beteiligt ist. Ob man die alle unter einen Hut bzw. in einen Leser lizenziert bekommt, ohne dass das Ding dann Unsummen kostet? Es bleibt spannend.

Generell finde ich derzeit das chipTAN-Verfahren - in allen seinen Ausprägungen je nach Einsatzzweck - eigentlich das für den Kunden beste Verfahren, das eine Skalierung sowohl bei den Leser-Kosten als auch bei der Bequemlichkeit erlaubt und dadurch sowohl für den Gelegenheitsüberweiser als auch für den Power-Nutzer geeignet ist. Und dass chipTAN zumindestens derzeit maximal sicher ist, da besteht wohl auch Konsens.

nö. Das Secoder-Verfahren wäre noch sicherer, da man z.B. auch am Telefon nichts ausplaudern kann. Denn im echten Leben ist genau der "Faktor Mensch" das Problem. Leider haben diese Lösung nur die Genossen.
Gruß
Raimund