Bitte wähle nachfolgend aus, welche Beiträge auf dieser Themenseite auf dem Ausdruck ausgegeben werden sollen. Um dies zu tun markiere bitte die Checkbox auf der linken Seite der Posts, die im Ausdruck berücksichtigt werden sollen und klicke anschließend ganz unten auf der Seite auf den Button "Drucken".

1822direkt Zukunft des Homebankings

Weiß man schon wie es weitergeht, wenn ab Ende Mai die Tanbögen eingestellt werden?

hanny

Betreff:

1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 05.05.2019 - 12:08 Uhr  ·  #144083
Ich wurde von 1822 angerufen, weil ja Ende Mai die Tanbögen nicht mehr benutzt werden dürfen. Sie würden ja dran arbeiten, aber es gäbe noch keine Lösung.
Noch habe ich keine Lösung gefunden wie ich demnächst mein Homebanking weiterhin nutzen kann. Eigentlich wollte ich meine Bankgeschäfte nicht vom Smartphone machen, weil ich in Hibiscus gleich alles verbuche und somit Auswertungen mache.
Hat jemand von euch Neuigkeiten?

msa

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 05.05.2019 - 13:04 Uhr  ·  #144087
Ganz so, wie Du es darstellst, ist es ja nicht. Es gibt - neben den iTANs, bei der 1822 ja noch drei weitere TAN-Verfahren:
1822TAN+ (Freigabeverfahren via Android- oder iOS-App)
QRTAN+ (TAN-Erzeugung durch scannen eines QR-Codes mittels Android- oder iOS-App)
mTAN (TAN via SMS auf ein beliebiges Mobilfunkgerät)

Schönheitsfehler bei allen drei Verfahren ist, dass sie NUR im 1822direkt-WebBanking und eines davon in der 1822direkt-App einsetzbar sind, aber NICHT via HBCI genutzt werden können. Dass die 1822direkt nun die iTAN, die bis jetzt für HBCI alternativlos ist, einstellen möchte, bevor sie einen Ersatz dafür hat, ist allerdings armseelig.

Um das zu verstehen, muss man etwas Hintergrundforschung betreiben. Die 1822direkt ist zwar eine Tochter der Sparkasse von 1822 und damit im Sparkassenlager (Rechenzentrum FI) verankert, verwendet das Rechenzentrum aber nur teilweise. Das WebBanking und das AppBanking läuft über eine 1822direkt-eigene EDV, die von der 1822direkt selbst betrieben wird - quasi im eigenen Keller. Dieses eigene System wird in gewissen Abständen mit den Daten des Rechenzentrums abgeglichen. Das ist auch der Grund, wieso es mitunter lange dauert, bis ein im Web eingegebener Zahlungsauftrag als Umsatz erscheint - erst muss der Auftrag beim nächsten Rutsch ans RZ synchronisiert werden und wenn er dort (sofort) verbucht ist, wird der Umsatz erst beim wiederum nächsten Sync aufs eigene System geholt und ist dann sichtbar.

Bis vor einigen Jahren hat die 1822direkt für Softwareprogramme nur HBCI via Chipkarte angeboten und keine HBCI mit PIN/TAN. Dieses HBCI wurde aber nicht selbst im eigenen System realisiert sonder da wurde auf das RZ FI zurückgegriffen. Dies hat zur Folge, dass über HBCI mit Chipkarte Aufträge sofort gebucht werden und Umsätze sofort angezeigt werden - weil man ja direkt auf dem Echtzeit-RZ arbeitet. Dies hat aber auch zur Folge, dass über HBCI Chipkarte angelegte Daueraufträge nicht im Web sichtbar sind und umgekehrt. Diesen Zugang für Software gibt es heute noch. Allerdings wird der wohl - dank PSD2 - über kurz oder lang auch abgeschafft. Div. Sparkassen haben das schon getan, weil sie ihn für nicht PSD2-konform ansehen. Wie und wann die 1822direkt da reagiert weiß man nicht.

Vor einigen Jahren kam dann HBCI mit PIN/TAN dazu - das läuft bei der 1822direkt im eigenen System - also nicht im RZ. Dieses HBCI war aber von Anfang an nicht für den Gebrauch mit Software gedacht, sondern nur für die damals angebotene App, die diese Schnittstelle benutzt hat. Diese Schnittstelle wurde dann aber "auch" von Softwareprogrammen "entdeckt" und genutzt - allerdings mussten dafür programmseitig irgendwelche Anpassungen vorgenommen werden, weil es wohl kein 100% "normales" HBCI war sondern irgendwas leicht modifiziertes. Inzwischen verwenden viele Softwareprogramme diese Schnittstelle, obwohl sie eigentlich nie dafür gedacht war. Die aktuelle 1822direkt-App verwendet inzwischen kein HBCI PIN/TAN mehr sondern ist direkt eingeklingt, insofern ist - aus Sicht der 1822direkt - diese HBCI-Sonderschnittstelle eigentlich obsolet - damit kann man das einzige dafür nötige TAN-Verfahren abschaffen, ohne für Ersatz zu sorgen - und im Prinzip gleich die ganze HBCI PIN/TAN-Schnittstelle. Nur ist es nicht ganz so einfach, da es inzwischen halt sehr viele Kunden gibt, die das nutzen.

Wir dürfen sehr gespannt sein, wie dieses Dilemma gelöst wird. Ich gehe nicht davon aus, dass die 1822direkt ihr "eigenes System" aufgibt und ganz "ins RZ" zieht, obwohl das in der heutigen Zeit eigentlich die einzig sinnvolle Lösung wäre. Dieses "Offline-Banking" im Web, das nur turnusgemäß mit der Welt synchronisiert wird, ist eigentlich indiskutabel. Besonders bei der neu eingeführten "Echtzeitüberweisung" ist das etwas albern. In der "Online-Welt" - also im RZ und den anderen Banken, die das anbieten, ist das wirklich quasi in Echtzeit. Bei 1822direkt Web und App ist es "verzögerte Echtzeit" - wegen des turnusgemäßen Sync. Eigentlich müßte die 1822direkt "nur" eines ihrer vorhandenen alternativen TAN-Verfahren für HBCI freischalten - aber das ist wohl mit größeren Programmieraufwendungen verbunden, die man wohl scheut. Es bleibt spannend.

Dass es auch im Sparkassenlager anders geht zeigt die DKB. Die machen das WebBanking auch nicht über das RZ sondern in einem eigenen System (das mehr kann, als der RZ-Web-Baukasten). Allerdings hängt deren System direkt online am RZ, alles was dort passiert ist sofort in dem Web (und App) Banking zu sehen.

Für eine aktuelle Lösung gibt es für Dich nun drei Möglichkeiten:
1) Du machst es wie ich - ich lese via HBCI nur Umsätze ein, damit sie im Archiv des Softwareprogrammes sind und machst Überweisungen im WebBanking oder via App mit einem der alternativen TAN-Verfahren. Bei mir geht das problemlos, weil mein 1822direkt-Konto nur ein "Nebenkonto" ist, bei dem nicht viele aktive Überweisungen anfallen.

2) Du läßt Dir einen Zugang HBCI mit Chipkarte einrichten und verwendest diesen für Dein Banking. Allerdings bliebe herauszufinden, ob die 1822direkt noch solche Zugänge neu vergibt. Außerdem wurden vor einigen Jahren für diesen Zugang extra Gebühren (Chipkartengebühr pro Jahr wenn ich mich recht erinnere, ich hab den Zugang, den ich hatte, damals deswegen gekündigt) eingeführt. Ob es das wert ist, musst Du selbst wissen.

3) Was natürlich auch immer geht: Bankwechsel zu einer Bank, die mit dem Thema besser umgeht. Wobei das bei vielen Direktbanken eher ein Problem darstellt. Die ING z.B. bietet HBCI bis heute auch nur mit PIN/iTAN an. Ab Herbst ist die iTAN für das Auslösen von Aufgträgen nicht mehr zulässig - die ING weiß bis heute auch noch nicht, wie es dann definitiv weitergeht...

clio

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 05.05.2019 - 21:36 Uhr  ·  #144094
Zitat geschrieben von msa
Außerdem wurden vor einigen Jahren für diesen Zugang extra Gebühren (Chipkartengebühr pro Jahr wenn ich mich recht erinnere...
Die Gebühr beträgt monatlich € 1,42.
Danke @msa für den informativen Beitrag.

cebewee

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 06.05.2019 - 22:19 Uhr  ·  #144117
Laut Preis- und Leistungsverzeichnis (vom 01.04.2019), Absatz 5.1, Fußnote 45 werden keine HBCI-Chipkarten mehr ausgegeben: "Gültig für HBCI-Chipkarten-Bestandsverträge. Keine Neuverträge für HBCI-Chipkarten ab dem 03.12.2018."

Damit bleiben nur noch die Varianten 1. und 3.

hanny

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 17.05.2019 - 13:00 Uhr  ·  #144384
Variante 1 macht Sinn für mich erstmal als Zwischenlösung.
Variante 3 hat noch so einen Beigeschmack.

hanny

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 17.05.2019 - 13:05 Uhr  ·  #144386
Für eine aktuelle Lösung gibt es für Dich nun drei Möglichkeiten:
1) Du machst es wie ich - ich lese via HBCI nur Umsätze ein, damit sie im Archiv des Softwareprogrammes sind und machst Überweisungen im WebBanking oder via App mit einem der alternativen TAN-Verfahren. Bei mir geht das problemlos, weil mein 1822direkt-Konto nur ein "Nebenkonto" ist, bei dem nicht viele aktive Überweisungen anfallen.

2) Du läßt Dir einen Zugang HBCI mit Chipkarte einrichten und verwendest diesen für Dein Banking. Allerdings bliebe herauszufinden, ob die 1822direkt noch solche Zugänge neu vergibt. Außerdem wurden vor einigen Jahren für diesen Zugang extra Gebühren (Chipkartengebühr pro Jahr wenn ich mich recht erinnere, ich hab den Zugang, den ich hatte, damals deswegen gekündigt) eingeführt. Ob es das wert ist, musst Du selbst wissen.

3) Was natürlich auch immer geht: Bankwechsel zu einer Bank, die mit dem Thema besser umgeht. Wobei das bei vielen Direktbanken eher ein Problem darstellt. Die ING z.B. bietet HBCI bis heute auch nur mit PIN/iTAN an. Ab Herbst ist die iTAN für das Auslösen von Aufgträgen nicht mehr zulässig - die ING weiß bis heute auch noch nicht, wie es dann definitiv weitergeht...
[/quote]


Muss man für Variante 1 eigentlich das Tan Verfahren in Hibiscus umstellen?

msa

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 17.05.2019 - 13:15 Uhr  ·  #144387
Du kannst in Hibiscus das TAN-Verfahren nicht umstellen, weil über HBCI nach wie vor AUSSCHLIEßLICH iTAN von der Liste eingesetzt werden können. Es gibt also keine Alternative, die Du einstellen könntest.

Zitat geschrieben von 1822direkt.Website
Nutzen Sie HBCI PIN/TAN*? Wir arbeiten derzeit noch an einer Lösung. Bitte haben Sie noch etwas Geduld. Sobald es etwas Neues gibt, werden wir Sie rechtzeitig informieren.


Allerdings musst Du für das Banking via Website ein anderes TAN-Verfahren aktivieren, da gibt es ja Alternativen.

creasot

Betreff:

Re: 1822direkt Zukunft des Homebankings

 ·  Gepostet: 27.06.2019 - 18:59 Uhr  ·  #145394
1822direkt hat alle drei TAN-Verfahren für FinTS freigegeben:


Zitat
Wir haben unsere TAN-Verfahren schon heute den kommenden regulatorischen Anforderungen angepasst. Das bedeutet für Sie, dass Sie diese Verfahren zur Verwaltung Ihrer Konten mit einer Banking Software (HBCI PIN/TAN) nutzen können.
Bitte wechseln Sie kurzfristig im 1822direkt Online-Banking auf ein neues kostenfreies TAN Verfahren. Sie haben die Auswahl zwischen 1822TAN+, QRTAN+ und mTAN.
Wenn Sie im 1822direkt Online-Banking bereits eines der genannten neuen TAN-Verfahren nutzen, ist dieses Verfahren ab sofort auch für die Verwendung unter FinTS (Banking-Software) eingerichtet.