Zitat geschrieben von msa
@Nemo: Was hat pushTAN 1.0 und 2.0 damit zu tun? Garnichts, würde ich mal sagen. Denn man kann ja auch chipTAN verwenden.
Da liegst Du falsch. Es hat sehr viel mit PushTAN 2.0 (oder korrekter mit dem Decoupled Verfahren) zu tun.
Wenn man an zwei Arbeitsrechnern unabhängig voneinander Unterschriften leisten möchte, gab es bisher zwei Ansätze
1. Der Auftrag wird vor dem Versand an einem Arbeitsplatz unterschrieben und in der gemeinsamen Software geparkt. Anschließend nimmt der nächste Anwender den Auftrag an einem weiteren Arbeitsplatz und versendet den Auftrag. Beim Versand erfolgt dann die zweite Unterschrift. Funktioniert in FinTS nur mit den Signaturverfahren
2. Der Auftrag wird am ersten Arbeitsplatz unterschrieben und an die Bank gesendet. Dort wird der Auftrag geparkt und wartet auf die zweite Unterschrift durch den zweiten Arbeitsplatz. Dazu muss der zweite Arbeitsplatz wissen, welcher Auftrag denn bei der Bank liegt. Dazu werden Details vom Auftrag abgerufen, und diese dann am zweiten Arbeitsplatz unterschrieben. Das funktioniert über mehrere Softwareinstallationen hinweg. Würde auch mit allen Sicherheitsmedien grundsätzlich funktionieren. Am "würde" kann man schon erkennen, gibt es in FinTS nicht, bzw. gibt es erst in FinTS 4.X, welches aber bei keiner Bank an der Kundenschnittstelle aktiv ist.
Die Variante 1 funktioniert mit den bisherigen TAN Verfahren nicht, da die Bank der Anwendung mitteilt, wie die TAN zu erzeugen ist. Dazu muss ein Dialog mit der Bank statt finden. Da es Version 2 nicht gibt, bleibt nur die Möglichkeit, dass die TANs innerhalb eines Sendedialoges erzeugt und eingegeben werden. Das könnte man mit einem Server auf dem der FinTS Dialog läuft und zwei Arbeitsplätzen technisch vielleicht hinbekommen, ist aber mit so vielen Haken und Ösen versehen, dass das keine Anwendung macht.
Warum funktioniert das mit PushTAN 2.0?
Push TAN 2.0 ist kein TAN Verfahren. Es bedient sich nur der FinTS Abläufe eines TAN Verfahrens.
Der Ablauf ist daher anders und hat ein wenig von Variante 1 und Variante 2 und eigenen Abläufen.
Der wichtigste Unterschied ist, die Freigabe erfolgt weitestgehend unabhängig von der Software, mit der der Auftrag versendet wurde. Der Auftrag wird ein gereicht, bei der Bank geparkt. Die weiß, dass der Auftrag im Decoupled Verfahren frei gegeben werden soll und Pusht eine Freigabeanforderung an die jeweiligen Apps. Dort erfolgt die Kontrolle und Nachfrage, ob der Auftrag frei gegeben werden soll. Wird das bestätigt, sendet die App, die Freigabe direkt zurück an die Bank. Die Software ist da komplett außen vor. Sie wartet nur darauf, dass die Bank ihr sagt, dass der Auftrag freigegeben ist und der Dialog weiter geführt werden kann. Dazu fragt die Software in einer Schleife ständig bei der Frank nach, wie der Status der Freigabe ist.
Um das zielgerichteter zu können, gibt es die Möglichkeit, dass der Anwender der Anwendung bestätigt, dass die Freigabe erfolgt ist (ein entsprechendes Knöpfchen drückt). Genau das geht hier bei den Sparkassen auch an mehreren Arbeitsplätzen. Der Unterschied ist halt, es gibt keine TAN Eingabe mehr in der Anwendung.
Daher funktioniert das nur mit "PushTAN 2.0".