Sehr gut, vielen Dank für die Antwort und Aufschlüsselung.
Ich denke, du hast mich damit überzeugt:
> Außerdem steht in den PDF-Kontoauszügen weniger Info drin als per HBCI übertragen wird (z.B. Kontodaten des Zahlungsgegners bei der DKB).
Aber um noch auf die anderen Themen einzugehen:
> Also wenn ich das so lese, sträuben sich mir die Haare und rollen sich gleichzeitig die Fußnägel hoch
> Das ist wohl alles maximal umständlich und von hinten durch die Brust ins Auge gelöst.
> Was zu bedenken ist: Einmal im Monat Umsätze ist heutzutage fast schon etwas fahrlässig, weil man Unregelmäßigkeiten sehr spät mitbekommt.
In der neuen DB-App werden Umsätze sofort als Nachricht angezeigt, wenn sie passieren.
> Ein PDF in Datensätze umzuwandeln ist ein doch recht unsicheres Geschäft, die Formate ändern sich hin und wieder, bei HBCI bekommt man problemlos echte Datensätze frei Haus geliefert, in einem Standard! Wenn sich Änderungen ergeben, muss man da nicht selbst rumbasteln sondern das macht der Fachmann - der Entwickler der eingesetzten HBCI-Software.
Genau das war nicht meine Beobachtung. Die Formate haben sich bei keiner bank geändert, wohingehen sich Login-Verfahren ständig geändert haben und ständig was neues brauchten. z.B. muss ich jetzt plötzlich für die Girocarte bei der DKB bezahlen, die ich nur für HBCI bräuchte; die Visa Debit ist aber kostenlos, geht aber nicht mit HBCI. Ich habe 5 Konten bei der DKB, das waren gerade 10 Karten Umstellung, jede mit neuer nummer, code etc.
Zudem bekomme ich Informationen bei der DKB über PDFs, die ich nicht über HBCI bekomme, zum Beispiel Kreditkartenumsätze. Dafür muss ich dann ja wieder ohnehin (m)einen PDF-Scraper schreiben.
Die PDFs scrapen ist im übrigen auch nicht unsicher: Alle Werte lassen sich durch andere Werte gegenprüfen und validieren, z.B. Endsalden etc.
> Die verrückte Idee mit Handy vor dem Bildschirm wird zumindest bei der DKB nicht mehr ewig funktionieren, weil die ja gerade auf ihre furchtbare neue App und das neue WebBanking umstellt - in dem Zusammenhang fällt dann wohl pushTAN und auch chipTAN eh weg. Dann musst Du eh ein Handy mit der neuen App für jegliche Bestätigungen benutzen - was jetzt ja auch schon geht - in der alten Umgebung als pushTAN und in der neuen per direkter App-Freigabe. Die Geschichte mit den Kartenlesern... früher wurde bei der DKB das uralte (>20 Jahre) DDV-Chipkartenverfahren der Sparkassen verwendet - das wurde berechtigterweise komplett abgeschafft (vom Rechenzentrum FI der Sparkassen). Aber das hat wirklich sehr lange funktioniert - mit dem gleichen Leser 20 Jahre lang. Ich denke da kann man sich nicht wirklich beschweren. Danach hattest Du wohl einen TAN-Generator mit Flickercode - der funktioniert mit den neuen Girokarten nicht mehr. Allerdings nur, wenn es ein alter Flicker-Leser von Kobil ist, alle anderen - modernere Kobil und alle anderen Hersteller - funktioneren weiter. Und wie gesagt, bei Freigabe via App (so oder so) braucht man weder Karten noch Kartenleser.
Ok, man müsste wahrscheinlich das Problem der Authentifizierung extra sehen, dass tritt wohl bei allen Verfahren auf. Ich habe dafür auch noch keine Lösung, jedenfalls nichts, was ich allein unter Kontrolle hätte, nur über 3rd-Party Services, die selber auch nur scrapen - das Risiko bin ich aber nicht bereit einzugehen.
> Was das Downloaden der PDF-Auszüge betrifft: Ja, das muss man ab und zu mal machen. Aber nicht jeden Monat. Alle paar Monate mal einloggen und alles Neue downloaden - das sollte kein Problem sein. Wenn Du das dann irgendwie automatisieren kannst - umso besser. Mit den nötigen Freigaben wird das aber sicher nicht einfach werden...
Was den Umsatzabruf per HBCI betrifft: Dafür ist eben NICHT jedes Mal eine TAN-Freigabe nötig. Nur alle 90 Tage einmal (wie von PSD2 vorgeschrieben). Für den PDF Abruf ist jedes Mal eine Freigabe nötig - sowohl bei der DKB als auch der comdirect. Ist also umständlicher. Mit einer geeigeten Software geht das alles vollautomatisch - ggf. per Taskplaner gesteuert. Erst alle Konten abfragen (lassen) und danach dann alle Umsätze in einem geeigneten Format exportieren, das Du direkt in Deine Tabellen/Datenbanken einlesen kannst. Damit läßt sich alles völlig automatisieren - ganz ohne Aufwand.
War mir noch nicht klar. Vielen Dank!
Ich denke, ich muss einfach mal beide Verfahren testen und vergleichen. Das letzte mal als ich HBCI vor 10 Jahren getestet hatte, war ich ganz und gar nicht überzeugt.