Noch mal zum Nachlesen, für alle die das sichere Homebanking der Stenkelfelder Volksgenossenbank nicht kennen oder es nicht mehr so in Erinnerung haben
(man hört ein Ächzen und Stöhnen)
Stimme:„Na, Herr Doktor Bröffel? Solls ne kleine Überweisung sein? Dann bauen se schon mal auf, ne? Ich hab grad noch den Rundfunk hier.“
Reporter:
„Als erste Geldinstitut weltweit hat die Stenkelfelder Volksgenossenbank ein Homebanking-System entwickelt, dass in Computerfachkreisen als das sicherste in der Branche gilt.
Endlich können Bankkunden, die am Computer ihre Geldgeschäfte erledigen, hundertprozentig darauf vertrauen, dass ihre persönlichen Daten vor fremdem Zugriff geschützt sind. Die neue Software Saldo-Konnekt 4.X machts möglich.
Bei mir ist Binärprokurist Wolfgang Nixendörp, der die Homebanking-Kunden betreut. Herr Nixendörp, wo lagen denn bisher die Risiken des Geldverkehrs?
Nixendörp:
Ja, die Sicherheitslücke bestand darin, dass die Protokolle Tee-Zeh-Pe/ih-Pe, Jod S11 und Pe-Pe-Pe over eR-A-esS.-Netzwerke nicht ohne De-Modulation über den Miehme-Standard 64 mit 7Bit-Code übertragen wurden. Das war besonders unseren älteren Kunden von vornherein suspekt...
Reporter:
Verständlich!
Nixendörp:
Gerade Senioren neigen ja eher zum althergebrachten, wie etwa der Dechiffrierung eines CAPI-Schlüsselpaares über Ha-Be-Zeh-Ih-Connecting und hier setzt unsere neue Benutzerplattform auf
Reporter:
Was wird sich im Zuge dieser Neuentwicklung beim Onlinebanking ändern?
Nixendörp:
In den ersten Schritten, etwa bei einer normalen Überweisung ändert sich wenig.
Reporter:
Gut!
Nixendörp:
Wie bisher muss der Kunde das DFÜ-Netzwerk einrichten, den POP-Server konfigurieren und mit 8 unterschiedlichen Passwörtern initialisieren...
Reporter:
Hm. hm
Nixendörp:
... die Containerkennung eingeben, die Benutzersuffix aktualisieren und den Hash-Wert des öffentlichen Schlüssels, dass sind 34 Zeichenpaare...
Reporter:
Aha!
Nixendörp:
... in den Preferenzordner eintragen...
Reporter:
Ja, äh, das klingt ja schon verhältnismässig sicher!
Nixendörp:
... und ist obendrein komfortabel: Der Zeilenumbruch erfolgt halbautomatisch, allerdings muss die Shift-Funktion vor der Eingabe des INI-Schlüssels wieder deaktiviert werden, sonst kriegen Sie Probleme bei der Signatur des Schlüsselkennwortes.
Reporter:
Nun haben Sie in diesem Verfahren letzte Sicherheitsmängel beseitigen können. Was bedeutet das für den Teilnehmer am Online-Banking-Verfahren, der etwa eine normale Überweisung ausführen möchte?
Nixendörp:
Nun, äh, der muss hier am Vormittag persönlich erscheinen und sich ausweisen und uns mitteilen, dass er am Nachmittag einen Online-Banking Vorgang beabsichtigt.
Reporter:
Ja.
Nixendörp:
Allerdings nicht am Mittwoch, da haben wir hier zu, nich?
Reporter:
Nene
Nixendörp:
So. Dann wird er am frühen Nachmittag zu Hause angerufen und bekommt mündlich einen Lageplan der Stelle übermittelt, wo die Schlüsseldiskette vergraben ist. Dazu hat unser Unternehmen Teile des Hachmannsfelder Gehölzes gepachtet und in kleine Parzellen eingeteilt. (Holt Luft) Nun geht er mit soon kleinen Spaten los, holt die Diskette und kommt wieder zu uns, und tauscht die Diskette zusammen mit seinem Wohnungsschlüssel gegen einen versiegelten Umschlag ein, der ein seehr geheimes Passwort enthält. Mit dem geht er dann zum Schalter 12 zu unserer Frau Pöppensieker, die den verschlossenen Umschlag vor den Augen des Kunden verzehrt – also wolln mal sagen, die schluckt den runter ...
Reporter:
Hmhm, hmhm
Nixendörp:
Da kommt dann schon mal gar keiner mehr dran, neei? Und erst dann erhält der Kunde seinen Wohnungsschlüssel zurück und hat so die Möglichkeit, seinen Computer nebst Drucker und Monitor in die Filiale zu verbringen und dort aufzubauen.
Reporter:
Und, und dann seine Überweisung selbstständig und unter strengem Datenschutz durchzuführen...
Nixendörp:
Ja nun, ich überwach das denn noch sicherheitshalber, ne?
Reporter:
Natürlich. Und mit diesem Blick auf die neuesten Sicherheitsstandards des Online-Bankings zurück ins Funkhaus.
Nixendörp:
So, Herr Doktor Bröffel, dann wolln wir doch mal kucken.
Die beiden Alimenten, wie immer...
Aach, und dann wieder eine Rechnung für Videos aus Holland. Äh, Das können wir dann gleich mit überweisen, ne?