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Kaspersky: «Man kann jeden betrügen»

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Kaspersky: «Man kann jeden betrügen»

 ·  Gepostet: 10.03.2006 - 15:03 Uhr  ·  #25486
Hannover (dpa) - Internet-Kriminelle haben sich nach Ansicht eines der führenden IT-Sicherheitsexperten auf diesem Gebiet eine Reihe neuer Vorgehensweisen ausgesucht, um auf die zunehmende Wachsamkeit der Internet-Nutzer zu reagieren.

«Phishing ist auf dem Rückmarsch», sagte Eugene Kaspersky der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Er leitet die Forschung nach neuen Computerviren beim russischen Software-Hersteller Kaspersky Lab. «Die Bankkunden sind darüber aufgeklärt. Die Zahl der Phishing-E-Mails geht zurück.»

«Phishing» steht für das Fischen nach Passwörtern. Dabei erhalten Bankkunden eine E-Mail, die den Anschein erweckt, von ihrem Kreditinstitut zu sein. Die Empfänger werden aufgefordert, sich über einen angezeigten Link auf eine imitierte Bankseite zu begeben und dort sensible Daten wie etwa ihre Kontonummer und PIN einzutragen. Mit den so «abgefischten» Daten versuchen die Betrüger dann, die Bankkonten der Opfer abzuräumen.

«Die Kriminellen suchen neue Wege, um an die Informationen zu kommen, die sie von den Leuten haben wollen», sagte Kaspersky. «Man kann jeden betrügen.» So seien die Kunden einer Bank gebeten worden, ein Word-Dokument auszudrucken, ihre Kundendaten einzutragen und es an eine bestimmte FAX-Nummer zu schicken. In Japan hätten Hacker die Kundendatei einer Bank geknackt und CDs mit bösartiger Software an alle verschickt. «Es gibt eine Menge Möglichkeiten», sagte der Viren- Experte. «Obwohl hunderte von Internet-Kriminellen verhaftet wurden, hatten wir doppelt so viele Typen bösartiger Software. Das ist ein florierendes Geschäft.»

Der Großteil der Angriffe komme aus China und spanisch- oder portugiesischsprachigen Ländern, aber auch aus der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropa. Dabei komme den Kriminellen die Naivität vieler Internet-Nutzer zugute. «Manche Leute denken einfach, dass das Internet eine Art virtuelle Welt darstellt», sagte Kaspersky. «Aber aus dieser virtuellen Welt hat man Zugang zu Informationen aus der realen Welt wie etwa Kontozugangsdaten.» Viele machten sich immer noch nicht ausreichend Gedanken über Sicherheitsfragen.