Hallo zusammen,

ich teste gerade Quicken 2009.

Meine Giro- und Tagesgeldkonten habe ich für den Online-Zugriff einrichten können - immerhin. Bei den Kreditkarten sieht es nun völlig anders aus. Es handelt sich um:

- Citibank Visa
- DKB Visa
- Miles and More - bis vor kurzem Visa, jetzt Mastercard
- American Express

Soweit ich das bei Lexware gelesen habe, kann ich den Zugriff auf die ersten beiden Karten ohnehin schon vergessen (wobei mir die Arroganz, mit der bei Lexware die Anfragen nach diesem Feature abgebügelt wird, doch sehr zu denken gibt - "Nö, haben wir so entschieden, machen wir nicht", "Kaufen Sie doch Star Money. Tschüss!" ... ).

Wie sieht es mit den anderen beiden aus? Mir ist es nicht möglich gewesen, irgendwo irgendwelche Hinweise zu finden, ob sich bei diesen ein Online-Zugriff einrichten ließe oder nicht. Gibt es da Möglichkeiten, oder kann ich das auch vergessen?

Ich muss sagen - ich wundere mich. Als Geschäftsreisender habe ich deutlich mehr Umsätze auf meinen Kreditkarten als auf meinen Girokonten. Wenn ich diese alle per Hand eingeben muss, kann ich auch ein reines Buchhaltungsprogramm nehmen. Ich war bisher davon ausgegangen, Quicken verstünde sich als *Online*bankingsoftware ... Falls sich für die letzten beiden Karten auch keine Lösung finden lässt, werde ich das Zeugs umgehend wieder zurückschicken ...

Für sachdienliche Hinweise dankbar,

Breston

Hallo Breston,

eigentlich hat das nichts mit Arroganz von Lexware zu tun! Es gibt nun mal einen offiziellen Standard (HBCI/FinTS) mit denen Kundenprodukte Daten von der Bank abrufen können. D.h. es obliegt erstmal der Bank Informationen zu den von ihr ausgegeben Kreditkarten entsprechend zur Verfügung zu stellen.

Jetzt gehen viele Banken hin und binden diese Informationen nur im Internetbanking ein. Damit sind diese Informationen für Programme die die Standardschnittstelle nutzen nicht verfügbar.

Einige ganz wenige Programme allen vorran, haben sich nun darauf spezialisiert auch solche Daten auszulesen. Das ist sicherlich aus Kudnensicht sehr löblich, bringt aber nicht, um den Druck auf die banken mal zu erhöhen, diese Informationen endlich auch über Standards bereit zustellen.

Ich persönlich halte gar nichts von diesem Screenscrapping und unterstütze jede Software, die diesen Dummfug nicht mit macht in dieser Haltung!!

Gruß

Holger

Ein deutscher Standard. Nationale Standards im Internetzeitalter - ein absurder Einfall.



Die Vorstellung, ein paar kleine Softwarehersteller könnten mit ihrer Haltung irgendeinen "Druck" auf die IT-Abteilungen der Banken erhöhen, ist abwegig. Änderungen am Online-Zugriff von Banken sind in der Regel etwas größere Projekte, bei denen alles mögliche eine Rolle spielt - aber nicht die Frage, ob denn jetzt der Kunde auch mit seinem Quicken zugreifen kann ...



Natürlich - screen scraping ist Mist, HBCI wäre in der Tat vorzuziehen. Aber: als Softwarehersteller habe ich die Wahl, mir Kundenzufriedenheit zum Ziel zu setzen und für die Zeit, in der kein Standardzugriff möglich ist, alternative Methoden zu implementieren, oder mich bockig, mit verschränkten Armen vor der Brust, hinzustellen und mit dem Finger auf die bösen Banken zu zeigen.

Ich weiß, welche Einstellung mir die sympathischere ist.

Breston

Das stimmt wohl. Wie wäre es denn, wenn Du als Kunde den Anfang machst und die Bank anmeckerst. Wenn das viele machen, wird damit vielleicht der Anstoß für das Projekt HBCI gegeben.

Hehe, aber guck dich mal in Europa um. Wer hat denn sonst noch so eine offene Schnittstelle wie D? Selbst wenn es national ist, Vorreiter sind wir damit auf jeden Fall und das im Sinne des Kunden.

HBCI ist zudem auf Europa teilweise vorbereitet. Wenn ein anderes Land will, kann es HBCI übernehmen und erweitern.

Solange es keine Vorgabe von oben gibt muss sich der Markt eben selber regeln. Das passiert aber scheinbar nur in D.

Gutes Beispiel:
Das deutsche EBICS wird gerade in Frankreich angepasst um dort umgesetzt. Das erste E von EBICS heisst eigentlich Electronic wird dadurch faktisch schon zu European

Wieso Europa? Gibt es außerhalb Europas kein Online-Banking?



Keine Ahnung. Ich wäre ja davon ausgegangen, dass es in Amiland bestimmt derartiges gibt, bin aber auf die Schnelle nicht fündig geworden. Kann es sein, dass die US-Banken keinen solchen Standard haben?



Wenn sich aus HBCI ein internationaler Standard entwickeln würde, hätte ich ja auch nichts dagegen. Ich habe nur etwas dagegen, wenn wieder jedes Land sein eigenes Süppchen kocht.

Ich hätte ja auch gedacht, die Entwicklung sei da schon deutlich weiter. Online-Banking gibt es ja doch schon geraume Zeit. Von daher finde ich den Stand der Technik, wie er sich mir derzeit präsentiert, etwas ... ernüchternd.



Weshalb eigentlich? Und: was machen denn die Japaner? Die leben doch ihr komplettes Leben eigentlich schon mobil und online.

Breston