Hallo,

Habe heute vor genau 2 Wochen eine Europüberweisung von Deutschland nach Österreich getätigt. Ich benutze die T-Online Software und habe bereits mehrfach erfolgreiche Europaüberweisung von meinem deutschen Konto nach Österreich erledigt. Allerdings warte ich diesmal nun schon seit 14 Tagen auf eine Bestätigung seitens des Empfängers, dass das Geld angekommen ist.

Am Anfang dachte ich an eine Fehlüberweisung evt. Tan/Swift-Fehler, allerdings hätte die Bank in einem solchen Fall das Geld schon längst zurücküberweisen müssen oder?

Dann kam mir mit der Zeit die Frage, ob vielleicht doch die Überweisung geklappt hat und dann einfach auf ein falsches Konto gelangt ist. Sich also ein Herr X sich jetzt über bisschen Taschengeld freut. Hab mich dann online bei meiner Bank (Volksbank) erkundigt und die Rücküberweisung des Geldes würde mich 40 Euro kosten... dachte bei Onlineüberweisung besteht ein Recht auf kostenlose RÜcküberweisung oder? Wäre dankbar um Hilfe bei diesem Thema.

Natürlich könnte es auch sein, dass mein Empfänger in Wirklichkeit schon das Geld erhalten hat und mich nur über den Tisch ziehen will... aber diese Möglichkeit kläre ich auf andere Wege.

Falls meine Sorgen unbegründet sind oder jemand einen anderen Vorschlag zur Lösung des Problems hat - bitte etwas schreiben!

Vielen Dank im Vorraus!

Hi Lotzi,

wenn Du einen Auftrag selber erfasst und diesen elektronisch an die Bank gibst, beauftragst Du die Bank genau diesen Auftrag so auszuführen! Macht Sie das nicht, kommt sie ggf. in Haftung.
Wenn Du also falsche Daten angegeben hast und das Empfängerkonto existiert, dann hat die Bank den Auftrag so wie Du das gewünscht hast ausgeführt. Für die Überweisung in unsere EU Nachbarstaaten mit einer EU Standardüberweisung gibt es verpflichtende maximal Laufzeiten, die bei 14 Tagen klar überschritten sind.
Wenn das Geld auf ein fremdes Konto eingegangen ist, kann es durchaus sein, dass die Bank keinerlei Rechtsanspruch hat, dir dieses Geld wieder zu besorgen. Dann ist es ein Problem zwischen Dir und dem unrechtmäßigen Empfänger. (In Deutschland wäre das z.B. so, sobald das Geld auf dem anderen Konto gutgeschrieben ist und der Kontoinhaber darüber in Kenntnis gelangen konnte, hat die Bank praktisch keinerlei Handhabe das Geld zurück zu holen)

Was die Recherche kostet ist dann der Bank überlassen. 40 EUR klingt viel, bedeutet aber (wenn ich das mit dem Stundenlohn meiner Autowerkstatt vergleiche) einen Zeitaufwand von rund 30 min für den Fall. Das ist sicherlich sehr optimistisch, wenn man erstmal klären muss, ob das Geld bei der österreichischen bank überhaupt angekommen ist, oder auf dem Weg dorthin (je nach weg, geht das Geld über eine Zentralbank, weiter an die Budnesbank oder an die europäische Zentralbank oder oder oder dann weiter an eine zentrale österreichische Bank, dann weiter an die Empfänger Bank) bereits hängen geblieben ist.

Ich würde daher zuerst mal die Daten aus deiner Software mit dem Empfänger abgleichen. Stimmen die überein sieht die ganze Sache schon anders aus. Dann würde ich darauf pochen, dass der Fehler nicht bei Dir liegt. Wenn nicht, kannst Du bei der Empfänger Bank anfragen, wo dein geld gelandet ist, da Du einen falsche IBAN angegeben hast. Wenn Du Glück hast, helfen die Dir unbürkratisch. Kann aber auch sein, dass die die Daten nicht so einfach rausgeben. Dann kannst Du aber mit den Vorleistungen ggf. bei deiner Bank was anderes für die Recherche aushandeln. Anschliessend bleibt Dir ggf. nur der Rechtsweg gegen den unrechtmäßigen Empfänger.

Gruß

Holger

Also ich weiß noch nicht, was eine (kostenlose) Rücküberweisung ist? Kann mich jemand aufklären?

Ich kenn das nur so:
Ich schick eine Überweisung ab,
- Empfänger sagt, die ist nicht angekommen
- ich stelle einen Nachforschungsauftrag bei der Bank (der kostenfrei ist)
- Bank prüft den Weg des Geldes und fragt bei der Empfängerbank nach, auf welches Konto das Geld gegangen ist.

Dafür dürfen keine Gebühren anfallen (LG Frankfurt Az. 2/2 O 16/99), aber es gibt doch auch kein Recht, diese ÜW zurückzuholen, oder?

Tschau
Majo

die bank kann versuchen das geld abzufangen, bevor es dem empfänger gutgeschrieben wurde. Sobald das geld auf dem empfängerkonto ist (ob richtig oder falsch) geht das nicht mehr. ein recht auf rücküberweisung besteht nicht, in dem fall is es wie holger bereits geschrieben hat!

Du wirfst grade 2 Sachen zusammen:
- Nachforschungsauftrag
- Überweisungsrückruf

Ein Nachforschungsauftrag kommt dann zum Tragen, wenn der Empfänger das Geld angeblich nicht erhalten hatte. Dieser ist in der Tat kostenfrei, das es nur um eine Auskunft geht, die aber bei der Empfängerbank schon für einen Aha-Effekt sorgen und eine interne Umbuchung bewirken kann (Stichwort Zahlendreher in Kontonummer)

Ein Überweisungsrückruf kostet Gebühren und kann nur funktionieren, wenn man schnell reagiert. Es geht um die klare Aussage: Ok Bank, wir möchten unsere Überweisung zurück. Dies wird bei erfolgter Gutschrift auf dem Empfängerkonto mit Verweis auf das Überweisungsgesetzt abgelehnt. (Stichwort Phishing)

Grüße
Daniel