Kundenbindung im Bankensektor

infoman

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 29.10.2024 - 18:03 Uhr  ·  #173662
Zitat
Nach der Schließung vieler Filialen führt die Postbank nun einen neuen Bargeldservice für Kundinnen und Kunden ein. Ab November sollen Kunden auch höhere Summen im Einzelhandel abheben und auch einzahlen können – auch ohne dass sie dabei etwas einkaufen.

„Postbank-Kunden können ab November an 12.500 Standorten in Deutschland Beträge bis 999,99 Euro am Tag abheben oder einzahlen“, teilte der Mutterkonzern Deutsche Bank am Dienstag mit. Der Service sei in der Postbank-App unter „Bargeld-Code“ zu finden.

Kunden könnten über die App einen Barcode erzeugen, mit dem sie innerhalb von zwei Stunden bei einem teilnehmenden Einzelhändler – etwa einem Supermarkt oder einer Drogerie – Geld erhalten oder einzahlen könnten. Sie müssten dazu nur den Barcode an der Kasse vorzeigen, erklärte die Bank.

https://www.handelsblatt.com/f…84192.html
(bei posting free, ohne paywall - Alternative: https://www.google.com/search?q=Bargeld-Code+postbank da viele News diesbzgl. berichten)

msa

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 30.10.2024 - 09:31 Uhr  ·  #173677
Im nächsten Schritt übernehmen die Händler dann gleich die Kontoführung :-)

infoman

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 30.11.2024 - 19:23 Uhr  ·  #174579
Revolut will die Menschen süchtig machen – nach der eigenen App
Zitat
... „Wir wollen die Kunden nicht sofort für uns gewinnen, sondern Stück für Stück.“ Revolut müsse man sich wie einen Snack vorstellen, den man erst mal probiere und zu dem man dann immer und immer zurückkomme, sagt Le Nel. „Wir sehen, dass, wenn sich jemand einmal angemeldet hat, er in der Regel nicht abspringt, sondern immer häufiger zurückkehrt“, sagt der Candy-Crush-Banker.

Quelle: - leider nur paywall - https://www.sueddeutsche.de/wi…duced=true

Boris88

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 30.11.2024 - 20:03 Uhr  ·  #174582
Zitat geschrieben von infoman

Revolut will die Menschen süchtig machen – nach der eigenen App

Und man muss dazu sagen: Banken, wie z.B. die DKB, geben sich offensichtlich die größte Mühe, es Revolut so einfach wie möglich zu machen 😁

infoman

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 05:52 Uhr  ·  #180692
„Verification of Payee“ VoP - Empfängerverifikation – ein Lehrstück für missglückte Kommunikation von Mehrwerten
Das Ziel ist klar: Fehlüberweisungen und Betrug sollen verhindert, der Verbraucherschutz gestärkt werden. Doch was als Fortschritt gedacht war, wird in der Praxis zum Stolperstein. Statt Vertrauen zu schaffen, erzeugt die Funktion derzeit vor allem Verunsicherung – und das, obwohl Banken damit erstmals echte Haftung übernehmen.
https://www.it-finanzmagazin.d…en-234616/

Freddy Lüking

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 11:08 Uhr  ·  #180709
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass im Endeffekt nur wieder die Banken die Schuld gegeben wird, obwohl die Banken mit der EU-Verordnung nichts zu tun haben. Die Banken müssen sich an das Geschriebene halten und wenn es da nicht zu 100% beschrieben steht, was sollen die denn machen?

Soll keine Grundsatzdiskussion werden und bin selber Bankmitarbeiter. Aber das Wichtigste ist und bleibt, dass der Zahlungsverkehr klappt! Mosern hilft da leider nicht immer weiter und immer alles auf die Bank abwälzen auch nicht. Das sind im Hintergrund auch nur Menschen. Musste mal gesagt werden (bei einigen Kommentaren in den letzten Tagen)

Stefan193

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 12:16 Uhr  ·  #180718
"Die Banken" sitzen halt als letztes Glied der Kette (des Kommunikationsversagens?) direkt am Kunden. Daher sollten sie selbst das allergrößte Interesse dran haben, dass hier breit kommuniziert wird und vor allem VERSTÄNDLICH. Und da geht's dann los (Erkenntnis aus eigener langjähriger Berufserfahrung im Bankensektor - ich bin selbst "gelernter Bankkaufmann alter Schule" - noch zu Belegzeiten, später als IT-Organisator in Projekten tätig, ganz zuletzt in Compliance):

  • Juristische Bedenkenträgerei vs. verständlicher Sprache - Juristen lieben es "auf der sicheren Seite" zu sein. Mein Kollege hat einmal den treffenden Spruch geprägt "Diese Lösung ist juristisch ausgefeilt, aber leider völlig praxisuntauglich". Kommunikation, die diesem Muster folgt, MUSS zu hohem Prozentsatz scheitern. Die Juristen juckt das aber nicht, denn die verzweifelten Kunde muss das Callcenter betreuen und deren Kosten laufen nicht übers Budget der Rechtsabteilung ...
  • Personalmangel und Kostendruck vs hunderten Seiten Handbücher / Vorgabendokumenten zur Umsetzung - Wenn es zu solchen großen Vorhaben kommt, ist immer eine Art "Grauzone" von nicht ganz exakten Vorgaben vorhanden. Sei es, weil in Jedem Kopf sich ein Satz etwas anders liest oder weil schon bei den Vorgabenentwicklung aus den gesetzlichen Texten dieser Effekt zuschlägt (Kosten- und Zeitdruck). Da die Umsetzung Vorrang hat, reicht es oft nicht, in für Kunden verständlicher Sprache noch eine Anleitung rauszuleiern, die dann aber ebenfalls unter diesem Kopf-Effekt leidet.
  • Und dann kommt noch der Zeitgeist dazu - Aktuell verlangen viele, dass komplexeste Sachverhalte "einfach erklärt" werden MÜSSEN; sich anzustrengen und selbst etwas zu lesen, nachzudenken und dann zu verstehen, ist offenbar nicht mehr in Mode. Hier schrieb neulich jemand irgendwo, er habe zur Bedienung einer Software ChatGPT gefragt. Die "KI" (="kommunizierende Inkompetenz") hat sogar brav das Handbuch an der korrekten Stelle rezitiert, aber am Ende einen Satz angefügt (woher es den hatte ist mir nicht klar, irgendein verwirrter Geist hat ihn wohl irgendwo online geschrieben und ChatGPT hat ihn abgekupfert dort gelernt, obwohl er in DEM Kontext schlicht zu falschem Ergebnis führt. Hätte der/die/dasjenige ;-) mal ihr eigenes Gehirn (if any) angeworfen, das Handbuch online beim Hersteller eingesehen, gelesen und verstanden, dann wäre das Problem gar nicht erst aufgetreten. Aber "das ist ja soooo 80-er" ...


Beste Grüße
Stefan (viel zu 60er..)

infoman

Betreff:

Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 12:21 Uhr  ·  #180719
es gibt gute und schlechte Vorgaben/Gesetze, es gibt gute und schlechte Banken und es gibt gute und schlechte Bankenmitarbeiter*
aber mit dem Finger immer auf die anderen zeigen oder solche Aussagen wie, wir müssen in die Zukunft schauen, ist nicht zweckdienlich und sind im Bereich von Politikern/Banken o. Gesundheitsbranche/Konzernen leider an der Tagesordnung, warum nicht einfach mal reflektieren und wieder "ja wir müssen alle besser werden, fangen wir bei uns selbst an".

*Es kann nicht sein, dass wenn ich eine Erinnerung erhalte zwecks Gebührenerhöhung und man dies am Telefon schnell klären will, da das Schreiben umgehend über das Onlineportal und TAN schon eingereicht wurde, die Mitarbeiterin nach Schilderung frägt: "sind Sie Kunde bei uns?" oder nach erneuter Wdh. und Einsicht in das Konto/Dokument: "werfen Sie (Kunde) das Schreiben doch einfach weg, es hat sich dann ja erledigt".

Zurück zum o.g. Post, auf das ja deine Reaktion kam - also im Fall von VoP wäre über das Onlinebanking usw. eine bessere Kommunikation usw. sehr wohl möglich gewesen, stattdessen werden mir rote PS-Lose angepriesen und nicht nur 1x. Des Weiteren muss die Bank (bevor der grüne kommt, spez. ich "meine örtliche Sparkasse") doch mich als Kunden gerade hierauf vorbereiten, von Software-Empfehlung bis hin zu den Abläufen ggfls. wie bei EBICS durch entsprechendes IT-Team - dies kann auch kostenpflichtig sein, das wichtige ist, dass es läuft. (selbst Autowerkstätten bekommen es hin an den TÜV zu erinnern oder für einen Reifenwechsel rechtzeitig zu werben)
Durch die Untätigkeit der Bank (hier örtl. Sparkasse) wird der uninformierte Kunden überrascht und muss dann um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu halten (evtl.) in einer Hauruck-Aktion tätig werden.

Würde man wieder mehr in Kundenservice, anstatt in Profit setzen, würde es sich von selbst ergeben.
(Amazon ist durch Service das was sie sind und nicht durch die Preise, weil die in der Regel eben nicht die billigsten sind)

Freddy Lüking

Betreff:

Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 13:14 Uhr  ·  #180729
Und deswegen habe ich geschrieben: Ich möchte keine Grundsatzdiskussion auslösen. Ich war selber mit mir am "Rumhadern", ob ich es überhaupt schreiben sollte. Die letzten Sätze darüber:

Es kotzt mich halt an, dass man alle über einen Kamm scheren möchte. Auch wenn infoman insb. seine örtl. Sparkasse gemeint hat, weil er es geschrieben hat. Es gibt auch andere Beispiele und die werden halt nicht öffentlich bzw. da schreibt keiner drüber. Wir als Bank haben zum Beispiel seit März 2025 darüber informiert (inkl. 2 Newslettern kurz vorher für unsere Software-Kunden, wie das aussieht und was sich ändert) und haben auch die Rückrufe, etc. seit dem 05.10.2025 hinbekommen, dass kein einziger Kunde keinen ZV mehr machen konnte. Es gab immer einen Workaround.

Ich bin auch kein gelernter IT-Experte und schon gar nicht Jurist-Experte, weswegen ich das versuche, so einfach wie möglich zu erklären (im Kundendialog)
Und von mir aus kann ich sagen, dass ich auch zweimal überlege, ob ich hier eine Antwort oder Meinung schreibe, da für mich persönlich viel zu schnell "geschossen" wird und jedes Wort auf die Waage gelegt wird. Es ist nun mal so, dass die lizenzausgebende Stelle dafür verantwortlich ist. Hier ist fast alles "ehrenamtlich"

Und das musste einfach mal raus.

*off-topic zu Ende* Sorry!

infoman

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 13:55 Uhr  ·  #180733
Danke für dein Posting und deinen Mut und es gibt mit Sicherheit solche wie Dich, jedoch oft (aus meiner Erfahrung) einer der wenigen.
Daher stell deinen Einsatz nicht unter den Scheffel und lass Dir nicht den Mut nehmen und poste weiter.

//edit:
du hast ja hier im Forum bspw. schon sehr früh begonnen mit der Aufklärung: forum/topic.php?p=174999#real174999 - jedoch wurde auch dort der Vorteile forum/topic.php?p=180692#real180692 wie hier beschrieben, nicht gesehen.

Stefan193

Betreff:

Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: 22.10.2025 - 15:32 Uhr  ·  #180744
Zitat geschrieben von Freddy Lüking

......

Und das musste einfach mal raus.

*off-topic zu Ende* Sorry!


Und genau dafür ist das Forum da. Es lebt vom Mitmachen und ich schätze die Vielfalt der Beiträge, auch wenn man hier gerade bei VoP-Themen manche Fragen reinlaufen sieht, die zeigen, dass da jemand "unsanft geweckt" wurde.

Beste Grüße und schreib weiter! Und vor allem: REDE mit den Kunden weiter so wie Dir der Schnabel gewachsen ist! DAS bringt den Kunden mehr als alles x-fach geprüfte und abgesegnete Geschreibsel "von oben".
Stefan

Borcheler

Betreff:

Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: Gestern um 08:14 Uhr  ·  #180778
Zitat geschrieben von infoman

„Verification of Payee“ VoP - Empfängerverifikation – ein Lehrstück für missglückte Kommunikation von Mehrwerten
Das Ziel ist klar: Fehlüberweisungen und Betrug sollen verhindert, der Verbraucherschutz gestärkt werden. Doch was als Fortschritt gedacht war, wird in der Praxis zum Stolperstein. Statt Vertrauen zu schaffen, erzeugt die Funktion derzeit vor allem Verunsicherung – und das, obwohl Banken damit erstmals echte Haftung übernehmen.
https://www.it-finanzmagazin.d…en-234616/


Ich habe beruflich damit zu tun gehabt. (Buchhaltung in einer Firma). Wir haben ohne Ende Infos von den Banken bekommen. Sowohl unsere VoBa als auch die Sparkasse haben uns schon förmlich überhäuft. Für unsere Software (ProfiCash) wurden uns durch unsere VoBa etliche Hilfestellungen gegeben. Wo es aus meiner Sicht mau war, war die ING (da habe ich nichts wahrgenommen, nutze es aber selten das Konto). Am Ende ist es mal wieder wie immer die überbordende EU-Bürokratie (ich bin mittlerweile komplett gegen EU) und unser unsinniger Verbraucherschutz, der es so kompliziert macht. Das ist in allen Bereichen mittlerweile so - täglich bin ich mit dem Mist konfrontiert. Wir waren mit unseren regionalen Banken sehr zufrieden.

Stefan193

Betreff:

Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: Gestern um 12:39 Uhr  ·  #180793
Zitat geschrieben von Borcheler

.... Am Ende ist es mal wieder wie immer die überbordende EU-Bürokratie (ich bin mittlerweile komplett gegen EU) und unser unsinniger Verbraucherschutz, der es so kompliziert macht. Das ist in allen Bereichen mittlerweile so - täglich bin ich mit dem Mist konfrontiert. Wir waren mit unseren regionalen Banken sehr zufrieden.


Nicht alles was von der EU kommt, ist per se schlecht. Ohne die EU wären wir in D ziemlich im Eimer, weil jedes einzelne Land in Europa viel zu winzig ist und die Ellenbogenkämpfe noch viel weiter ausufern würden. Schon am Brexit sieht man, wie extrem diese nicht-EU-Bürokratie" ist, man hat dann 27 Länderregelungen statt einer oder ein paar EU-Regelungen. Die Exporteure können ein Liedchen davon singen und ich kenne da keinen, das die Kleinstaaterei zurück will.
Sicher ist manches in der EU durch die immer größer werdende Anzahl an Ländern inzwischen verbesserungswürdig wie das Einstimmigkeitsprinzip bei manchen Sachverhalten. Aber insgesamt sind wir "mit" besser dran als "ohne" - das ist meine Meinung.

Mach Dir mal die Mühe und schau nach, was bei EU-Richtlinien exakt von der EU vorgegeben wird und was die nationalen "deutschen Umsetzer" draus machen. Das war jahrelang ein großer Teil meiner beruflichen Aufgaben (=drauf hinzuwirken, dass unser Unternehmen im Konzern nicht juristisch super ausgefeilte "wasserdichte" Lösungen baut, die es jedoch juristisch super ausgefeilt in den wirtschaftlichen Ruin treiben würden) in einem bunt gemixten Team (mit Juristen, Prozessspezialisten, Organisatoren, Praktikern der jeweiligen Fachabteilungen, Programmierern und manchen "Beratungs-firmen).

Und ich hab mehrfach erlebt, dass wir beim Lesen der "deutschen Umsetzung" dachten, die spielen hier "deutsches-Wünsch-Dir-was" weil wir zu den hiesigen Muss-Vorgaben keine oder nur optionale EU-Vorgaben fanden. Das alles war extrem mühevoll, aber ich persönlich hab unglaublich viel gelernt und ich hoffe, "wir anderen" haben die Juristen mit unserem Praxisbezug nicht nachhaltig geschädigt ;-)

Außerdem erlebe ich oft, dass "die EU" gerne als bequeme Ausrede in der nationalen Politik herhalten muss, weil sie sich nicht unmittelbar wehren kann und man als Politiker so die Verantwortung für irgendein Schlamassel "auf die da" abschieben kann. Und sich nicht hinstellen und seinen teil der Verantwortung übernehmen muss. Man kann "den einfachen Leuten" vielfach deutlich mehr zutrauen, als die Politik so denkt.

Die VoP-Geschichte ist aber eine Verordnung, die gilt unmittelbar in jedem Mitgliedsland. Was jedes Land und die verschiedenen Interessengruppen dann in der Praxis abliefern, kann aber durchaus vom EU-Willen abweichen - bis es auffliegt, kann jedoch ganz schön lange dauern. Das sieht man dann an der Zeit, bis nationale Handhabungen der EU-Verordnungen letztlich durch den EUGH so ausdefiniert werden, wie sie einst gemeint waren. Die nationalen Regulierer haben sich dabei durchaus so manche Watsch'n eingefangen ..

Ich wollte jetzt in die Verordnung (EU) 2024/886 (Echtzeitüberweisungs-VO) reinschauen, was dort explizit formuliert wird und ob es die "Pflicht" ausdrücklich gibt und was in den Erwägungsgründen dazu formuliert wird, aber leider mache die offenbar gerade Wartung. Warum ich da reinschauen will? Alle reden von der Pflicht zu VoP, vor allem die Beratungsfirmen und die Banken, aber ausgerechnet bei der BaFin finde ich dazu nur die Formulierung ".. das Anbieten einer Möglichkeit zur Empfängerüberprüfung;..." ... naja. Vielleicht denke ich heute nachmittag dran. Jetzt muss ich erst mal Essen machen..

Beste Grüße und bis dahin
Stefan

icbh

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: Gestern um 13:02 Uhr  ·  #180797

Borcheler

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Re: Kundenbindung im Bankensektor

 ·  Gepostet: Gestern um 14:41 Uhr  ·  #180807
Zitat geschrieben von Stefan193

Zitat geschrieben von Borcheler

.... Am Ende ist es mal wieder wie immer die überbordende EU-Bürokratie (ich bin mittlerweile komplett gegen EU) und unser unsinniger Verbraucherschutz, der es so kompliziert macht. Das ist in allen Bereichen mittlerweile so - täglich bin ich mit dem Mist konfrontiert. Wir waren mit unseren regionalen Banken sehr zufrieden.


Nicht alles was von der EU kommt, ist per se schlecht. Ohne die EU wären wir in D ziemlich im Eimer, weil jedes einzelne Land in Europa viel zu winzig ist und die Ellenbogenkämpfe noch viel weiter ausufern würden. Schon am Brexit sieht man, wie extrem diese nicht-EU-Bürokratie" ist, man hat dann 27 Länderregelungen statt einer oder ein paar EU-Regelungen. Die Exporteure können ein Liedchen davon singen und ich kenne da keinen, das die Kleinstaaterei zurück will.
Sicher ist manches in der EU durch die immer größer werdende Anzahl an Ländern inzwischen verbesserungswürdig wie das Einstimmigkeitsprinzip bei manchen Sachverhalten. Aber insgesamt sind wir "mit" besser dran als "ohne" - das ist meine Meinung.

Mach Dir mal die Mühe und schau nach, was bei EU-Richtlinien exakt von der EU vorgegeben wird und was die nationalen "deutschen Umsetzer" draus machen. Das war jahrelang ein großer Teil meiner beruflichen Aufgaben (=drauf hinzuwirken, dass unser Unternehmen im Konzern nicht juristisch super ausgefeilte "wasserdichte" Lösungen baut, die es jedoch juristisch super ausgefeilt in den wirtschaftlichen Ruin treiben würden) in einem bunt gemixten Team (mit Juristen, Prozessspezialisten, Organisatoren, Praktikern der jeweiligen Fachabteilungen, Programmierern und manchen "Beratungs-firmen).

Und ich hab mehrfach erlebt, dass wir beim Lesen der "deutschen Umsetzung" dachten, die spielen hier "deutsches-Wünsch-Dir-was" weil wir zu den hiesigen Muss-Vorgaben keine oder nur optionale EU-Vorgaben fanden. Das alles war extrem mühevoll, aber ich persönlich hab unglaublich viel gelernt und ich hoffe, "wir anderen" haben die Juristen mit unserem Praxisbezug nicht nachhaltig geschädigt ;-)

Außerdem erlebe ich oft, dass "die EU" gerne als bequeme Ausrede in der nationalen Politik herhalten muss, weil sie sich nicht unmittelbar wehren kann und man als Politiker so die Verantwortung für irgendein Schlamassel "auf die da" abschieben kann. Und sich nicht hinstellen und seinen teil der Verantwortung übernehmen muss. Man kann "den einfachen Leuten" vielfach deutlich mehr zutrauen, als die Politik so denkt.

Die VoP-Geschichte ist aber eine Verordnung, die gilt unmittelbar in jedem Mitgliedsland. Was jedes Land und die verschiedenen Interessengruppen dann in der Praxis abliefern, kann aber durchaus vom EU-Willen abweichen - bis es auffliegt, kann jedoch ganz schön lange dauern. Das sieht man dann an der Zeit, bis nationale Handhabungen der EU-Verordnungen letztlich durch den EUGH so ausdefiniert werden, wie sie einst gemeint waren. Die nationalen Regulierer haben sich dabei durchaus so manche Watsch'n eingefangen ..

Ich wollte jetzt in die Verordnung (EU) 2024/886 (Echtzeitüberweisungs-VO) reinschauen, was dort explizit formuliert wird und ob es die "Pflicht" ausdrücklich gibt und was in den Erwägungsgründen dazu formuliert wird, aber leider mache die offenbar gerade Wartung. Warum ich da reinschauen will? Alle reden von der Pflicht zu VoP, vor allem die Beratungsfirmen und die Banken, aber ausgerechnet bei der BaFin finde ich dazu nur die Formulierung ".. das Anbieten einer Möglichkeit zur Empfängerüberprüfung;..." ... naja. Vielleicht denke ich heute nachmittag dran. Jetzt muss ich erst mal Essen machen..

Beste Grüße und bis dahin
Stefan


Für meine Tätigkeit ist die EU nur hinderlich. Und wenn ich sehe, wie streng wir hier alles umsetzen, während andere Länder die Regulierungen eher als Empfehlung ansehen, dann sag ich halt, EU brauch ich nicht.