Zitat geschrieben von Borcheler
.... Am Ende ist es mal wieder wie immer die überbordende EU-Bürokratie (ich bin mittlerweile komplett gegen EU) und unser unsinniger Verbraucherschutz, der es so kompliziert macht. Das ist in allen Bereichen mittlerweile so - täglich bin ich mit dem Mist konfrontiert. Wir waren mit unseren regionalen Banken sehr zufrieden.
Nicht alles was von der EU kommt, ist per se schlecht. Ohne die EU wären wir in D ziemlich im Eimer, weil jedes einzelne Land in Europa viel zu winzig ist und die Ellenbogenkämpfe noch viel weiter ausufern würden. Schon am Brexit sieht man, wie extrem diese nicht-EU-Bürokratie" ist, man hat dann 27 Länderregelungen statt einer oder ein paar EU-Regelungen. Die Exporteure können ein Liedchen davon singen und ich kenne da keinen, das die Kleinstaaterei zurück will.
Sicher ist manches in der EU durch die immer größer werdende Anzahl an Ländern inzwischen verbesserungswürdig wie das Einstimmigkeitsprinzip bei manchen Sachverhalten. Aber insgesamt sind wir "mit" besser dran als "ohne" - das ist meine Meinung.
Mach Dir mal die Mühe und schau nach, was bei EU-Richtlinien exakt von der EU vorgegeben wird und was die nationalen "deutschen Umsetzer" draus machen. Das war jahrelang ein großer Teil meiner beruflichen Aufgaben (=drauf hinzuwirken, dass unser Unternehmen im Konzern nicht juristisch super ausgefeilte "wasserdichte" Lösungen baut, die es jedoch juristisch super ausgefeilt in den wirtschaftlichen Ruin treiben würden) in einem bunt gemixten Team (mit Juristen, Prozessspezialisten, Organisatoren, Praktikern der jeweiligen Fachabteilungen, Programmierern und manchen "Beratungs-firmen).
Und ich hab mehrfach erlebt, dass wir beim Lesen der "deutschen Umsetzung" dachten, die spielen hier "deutsches-Wünsch-Dir-was" weil wir zu den hiesigen Muss-Vorgaben keine oder nur optionale EU-Vorgaben fanden. Das alles war extrem mühevoll, aber ich persönlich hab unglaublich viel gelernt und ich hoffe, "wir anderen" haben die Juristen mit unserem Praxisbezug nicht nachhaltig geschädigt
Außerdem erlebe ich oft, dass "die EU" gerne als bequeme Ausrede in der nationalen Politik herhalten muss, weil sie sich nicht unmittelbar wehren kann und man als Politiker so die Verantwortung für irgendein Schlamassel "auf die da" abschieben kann. Und sich nicht hinstellen und seinen teil der Verantwortung übernehmen muss. Man kann "den einfachen Leuten" vielfach deutlich mehr zutrauen, als die Politik so denkt.
Die VoP-Geschichte ist aber eine Verordnung, die gilt unmittelbar in jedem Mitgliedsland. Was jedes Land und die verschiedenen Interessengruppen dann in der Praxis abliefern, kann aber durchaus vom EU-Willen abweichen - bis es auffliegt, kann jedoch ganz schön lange dauern. Das sieht man dann an der Zeit, bis nationale Handhabungen der EU-Verordnungen letztlich durch den EUGH so ausdefiniert werden, wie sie einst gemeint waren. Die nationalen Regulierer haben sich dabei durchaus so manche Watsch'n eingefangen ..
Ich wollte jetzt in die
Verordnung (EU) 2024/886 (Echtzeitüberweisungs-VO) reinschauen, was dort explizit formuliert wird und ob es die "Pflicht" ausdrücklich gibt und was in den Erwägungsgründen dazu formuliert wird, aber leider mache die offenbar gerade Wartung. Warum ich da reinschauen will? Alle reden von der Pflicht zu VoP, vor allem die Beratungsfirmen und die Banken, aber ausgerechnet
bei der BaFin finde ich dazu nur die Formulierung ".. das Anbieten einer Möglichkeit zur Empfängerüberprüfung;..." ... naja. Vielleicht denke ich heute nachmittag dran. Jetzt muss ich erst mal Essen machen..
Beste Grüße und bis dahin
Stefan