Zitat geschrieben von obnutzer
Was nützt das subjektiv als sicherstes empfundenes Verfahren, wenn du mit Open Source arbeitest?
Das ist ungefähr wie ein dickes Vorhängeschloss vor einer Tür aus dünnen Holzlatten durch die man hindurchschauen kann.
Seltsame Auffassung :idea:
Sei froh, dass Hibiscus aufgrund der geringen Anwenderzahl kein lohnendes Trojaner-Ziel ist....
Also Open Source = potentielles Sicherheitsrisiko?
Gewagte These
Bis zu diesem letzten Posting hätte ich wenig bis nichts zu Deinen Standpunkten hier im Thread hinzufügen gehabt.
Ich stimme Dir grundsätzlich auch vollkommen zu, dass HBCI per Chipkarte ein Restrisiko darin hat, daß Du der die Karte ansteuernden Software vertrauen musst, da Du auf dem Kartenleser nicht siehst, was Du freigibst.
Das liegt aber nicht am Medium Chipkarte oder den Lesern (ab Klasse 3), sondern an HBCI. Wenn hier von den Banken endlich SECODER 2 flächendeckend angeboten/unterstützt würde, wo man im Display eines Lesers die Transaktion erneut komplett angezeigt bekommt, wäre die Frage "Was ist der sicherste Weg" eine gewisse Zeit zumindest beantwortet.
Bis dahin ist es "Geschmacksache" bzw. persönliches Vertrauen. Und ich persönlich "vertraue" dem Stand heute nicht angreifbaren Kartenleser mehr als einem weiteren, angreifbaren Device in Form eines Smartphones.
Wobei wir dann zum eigentlichen Thema zurückkommen: Notwendiges Vertrauen und Open Source = potentielles Sicherheitsrisiko?
Ich will hier keine generelle akademische Diskussion über Open Source in Vergleich zu kommerzieller Software anfangen, aber ich denke GERADE in sicherheitsrelevanten Themen kann Open Source durchhaus einen Sicherheitsvorteil bringen.
Gerade bei dem wie oben beschrieben notwendigen Vertrauen in die Integrität der Banking Software. Einer kommerziellen Software, egal welcher, muss ich "blind" vertrauen, bei einer Open Source Variante könnte ich mir über den Source meine Exceutables/Binaries selber bauen und meinem "Vertrauen" eine wesentlich fundiertere Basis geben als bei jeder kommerziellen Software.
Kann man einwenden a) "macht ja keiner" bzw. b) "würde 90% der User" überfordern. (b) stimmt sicher und (a) nahezu auch, aber sie KÖNNTEN, und das allein ist entscheidend.
Zum Punkt a) "macht ja keiner", also alle (inkl. mehr oder weniger mir selber) laden fertige Builds runter und nutzen diese sollte noch ergänzt werden, dass Olaf auch hier extrem sauber arbeitet und zu allen (releasten) Downloads PGP bzw. SHA1 Signaturen anbietet, mit denen man die Integrität der heruntergelandenen Dateiarchive verifizieren kann.
Also ich persönlich finde, das sind überhaupt keine "dünnen Holzlatten durch die man hindurchschauen kann", sondern im Gegenteil ziemlich dicke Bretter