Hallo zusammen,
habe mal Kerio so umkonfiguriert, dass ich jede Connection von T-Online-Banking zu einem bestimmten Server einzeln genehmigen muss.
Das Resultat war: Sowohl bei Haspa als auch bei 1822direkt kommuniziert das T-Online-Banking mit der IP-Adresse 62.153.159.54 . Wenn man die in den Browser eingibt, landet man nicht etwa bei einer Bank oder einem Rechenzentrum, sondern bei
https://mobneu.t-online.de/ .
Das heißt, die T-Online-Software bezieht die ganzen Bankdaten (Kontostand, -umsätze usw.) nicht direkt von einem Bank-, sondern von einem T-Online-Server. Und erst der T-Online-Server kommuniziert wohl mit der Bank - vielleicht so eine Art Server-based Screenscraping?
Diese These stützen zwei Gegenproben:
1. Wenn ich ein Konto bei einer FinanzIT-Sparkasse im T-Online-Banking via HBCI-PIN/TAN abfrage, meldet Kerio einen Verbindungsversuch zur 62.181.134.126 - was der HBCI-Server der FinanzIT ist => hier kontaktiert die T-Online Banking-Software direkt das Bankrechenzentrum.
2. Versuche ich dagegen das Haspa-Konto in StarMoney per Screenscraping zu bearbeiten, kontaktiert StarMoney die IP 213.61.98.49 - der SSL-Server der Haspa, ohne Umweg über einen zwischengeschalteten Server.
Ich schließe daraus, dass der Weg "via Internet" in der T-Online Banking-Software über eine (proprietäre oder FinTS-ähnliche) Schnittstelle zu dem Mobile-Banking-Server von T-Online führt, der wiederum irgendwie (Screenscraping?) erst die Verbindung zur Bank herstellt. Das würde auch die von 'hochexplosiv' beschriebenen langen Antwortzeiten erklären.
Könnt ihr das nachvollziehen?
Die Frage ist dann natürlich noch, was sagen die jeweiligen Banken dazu, dass sich ein Dritter (T-Online) in die Kunde-Bank-Kommunikation einschaltet und zumindest prinzipiell die Daten mitlesen kann.