Hallo,
auch ich bin von dem einen einzigen Windows 11, zu dem ich wegen der Einkommensteuersoftware gezwungen bin, regelrecht abgeschreckt. Der einzige Begriff, der mir aktuell dazu einfällt, ist ein großer Haufen brauner übelriechender Masse, mit der nur gewissen Käfern eine rechte Freude bereitet werden kann.
Ich könnte mich Stunden über die diversen Zumutungen, wie dem mehr oder weniger unverblümten, den Nutzer für dumm verkaufenden ("lassen Sie uns die Einrichtung abschließen...") Onlinezwang zum MS-Konto und den üblen Verrenkungen um zu einem lokalen Konto zu gelangen auslassen. Zudem diesem (hier ein beliebiges Schimpfwort einfügen) das ständige und teilweise sogar verschlüsselte (!) Nach-Hause-telefonieren so gut es geht abzugewöhnen und nach jeden der Update zu fahnden, ob nicht wieder mal ungefragt Einstellungen "optimiert" wurden.
Hibiscus hatte ich mal erwogen, wegen des grundsätzlichen Risikos der "One-Man-Show" aber bin ich seinerzeit bei Moneyplex geblieben. Da hab ich mich leider getäuscht, da es hier allmählich stark danach aussieht, dass es nicht weitergeht und sich der Hersteller einfach totstellt. Sollte er aufgeben, denke ich nicht, dass er wenigstens seine eigenentwickelten Sourcen freigeben wird, damit sich ggf. eine Community findet, die sich um die dringendsten Dinge kümmern könnte. Aber vielleicht geht das auch nicht aus irgendwelchen Lizenzgründen, wenn er vieles zugekauft hat.
Falls das mit mp schiefgehen sollte, werde ich zunächst auf hibiscus wechseln, Plan C ist dann Webbanking. Ich hatte seinerzeit als ich von OS/2 "umgezogen" bin, das Banking bis zuletzt auf diesem uralten Stück Hardware gemacht und hab das moneyplex dann als eines der letzten Programme (damals) auf Ubuntu umgezogen. Fürs Banking hatte ich extra einen separaten kleinen Rechner gebaut, einen ASRock Deskmini 110 nach c't Bauvorschlag. Da machen wir aktuell ausschließlich unser Banking drauf.
Nachdem der Mark Shuttleworth das Ding mit der ungefragten Weitergabe der Suchbegriffe an Amazon gedreht hat in Ubuntu 8, hab ich mich gefragt, ob ich bei Ubuntu richtig bin (Ergebnis: nein, bin ich nicht). Spätestens mit dem Zickzack um Unity oder dem Wahn mit der Zwangs-Snap-isierung des Systems hab ich mich vom (Ubuntu)Acker gemacht und bin bei Debian (seit 9 - "Stretch") gelandet. Alle Maschinen die ich betreue, laufen derzeit unter dem aktuellen Debian stable. Damit hab ich am wenigsten Theater.
Ob ich mir ein virtualisiertes Windows 11 auf einem Linux-Host antun möchte, weiß ich noch nicht. Der kleine Deskmini ist dazu jedenfalls nicht so gut geeignet und den Zusatzaufwand empfinde ich wie Du. Zudem fehlt es dabei am "WAF", dem "Womans-acceptance-factor", der sehr wichtig ist. Jedenfalls hab ich beim Umstieg der kompletten Familie gute Erfahrungen gemacht, diesen nie zu vernachlässigen und zuerst alle Anwendungen so umzustellen, dass etwas benutzt wird, das es auch nativ unter einem Linux gibt. Dann war der Umstieg recht problemlos, auch wenn bei einigen zunächst als Desktop ein Zwischenschritt über Trinity oder dem "alten" Gnome 2 (heute Mate) nötig war. Inzwischen haben sich alle mit dem aktuellen (von mir etwas zurechtkonfigurierten) Gnome angefreundet.
Vielleicht war auch liebevoller leichter Zwang der Grund (umgehenden Support gibt's nur 1. für linux und dort 2. Debian und 3. Gnome).
Bevor ich ausgerechnet beim Banking mich wieder so einem "Müll mit Eigenleben" wie Windows und seiner halbseidenen Company ausliefern muss, bei dem man nie weiß, welche Daumenschrauben denen bei nächster Gelegenheit einfallen, dann gehe ich lieber aufs Webbanking.
So, das musste mal raus. So siehts hier aus..
Einen schönen Sonntag noch - hier scheint aktuell wieder die Sonne
Stefan