FTAM oder HBCI

 
Udo
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FTAM oder HBCI

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Gepostet: 30.11.2004 - 14:53 Uhr  ·  #1
Hallo,

in unserer Firma (relativ klein) steht die Entscheidung zum Onlinebanking an.

Hier stehen von unserer Bank zwei Verfahren zur Auswahl:

HBCI mit Chipkarten oder FTAM.

Welches ist sicherer, besser händelbar. Wie sehen eure Erfahrungen aus.

Entschuldigt bitte diese doofe Frage, aber das ist für mich Neuland. Privat nutze ich nur die T-Onlinesoftware.

In der Firma nutzen wir aber bereits Proficash.

Udo :?:
Bratwurst
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 30.11.2004 - 16:41 Uhr  ·  #2
Hallo Udo,

so doof ist die Frage gar nicht 😉 und auch nicht so leicht zu beantworten...
Es hängt auch von euren Wünschen ab:

1. Was wollt ihr abbilden?
Wenn ihr eine komplexe Vollmacht-Struktur habt, ist IMHO FTAM die bessere Wahl, obwohl bei HBCI i.d.R. auch A- und B-Vollmachten möglich sind.

2. Habt ihr die nötigen technischen Voraussetzungen?
HBCI: Internetanschluss mit geöffnetem Port 3000 in der Firewall
HBCI mit PIN/TAN: Internetanschluss mit geöffnetem Port 443 (https) in der Firewall
FTAM: ISDN-Anbindung von min. einem Rechner aus, vorzugsweise mit lokaler ISDN-Karte, meistens gehen Remote-CAPIs auch, aber eben nicht immer...

3. Was kosten die Verfahren?
Bei manchen Banken sind die Verfahren durchaus unterschiedlich bepreist...

4. Bieten alle eure Banken auch das gewünschte Verfahren an?
Manche Banken unterstützen kein HBCI (Postbank, Sparda-Banken).

5. Was für ein Zahlunsgverkehrsvolumen habt ihr?
Nach wie vor empfehle ich bei viel ZV FTAM.

6. Habt ihr viel Auslandszahlungsverkehr?
Auch da empfehle ich FTAM, denn natürlich geht das auch bei HBCI, aber auch hier unterstützen manche Banken nur EU-Standardüberweisungen und es werden z.T. unterschiedliche Geschäftsvorfälle dafür verwendet...


Von der Sicherheit her behaupt ich mal, dass sich HBCI mit Chipkarte und FTAM nichts tun (beides Public-Key-Verfahren), HBCI mit PIN/TAN ist ein ganz anders Verfahren, auf seine Art natürlich auch sicher.

Im Tagesgeschäft scheidet IMHO HBCI mit PIN/TAN aus, wenn ihr mit mehreren Unterschriften arbeiten wollt, die anderen beiden Verfahren haben so ihre Vor- und Nachteile:

- HBCI mit Chipkarte:
Es kann lästig sein, wenn man beim täglichen Kontorundruf u.U. die Chipkarte wechseln muss (etwa bei Sparkassen- und Volksbank-Verbindung), dafür ist die Chipkarte das absolut sicherste Verwahrmedium für Schlüssel (jedenfalls in Verbindung mit Klasse-2-Kartenlesern).
Außerdem unterstützen eben nicht alle Banken HBCI (s. Punkt 4)

- FTAM:
Die Einrichtung ist etwas kompliziert (INI-Briefe, Bank-Parameter-Blätter), dafür kann man alle Banken über FTAM ansprechen, man nutzt eine Schlüssel-Datei für die Unterschrift bei allen Banken und kann diese Datei ablegen wo man will (Diskettenlaufwerk, privates Netzlaufwerk, etc.)

Der o.g. Fragenkatalog erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das waren nur die Fragen, die mir so auf Anhieb eingefallen sind...

Gruß
BW
Raimund Sichmann
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 30.11.2004 - 18:43 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von Bratwurst
5. Was für ein Zahlunsgverkehrsvolumen habt ihr?
Nach wie vor empfehle ich bei viel ZV FTAM.
Ich will dir nicht in die Parade fahren, aber viel ist natürlich relativ.
HBCI läuft auch mit 1.000 Buchungen am Stück recht flott beim RZ GAD, wird dann nur nicht sofort gebucht. Aber das habe ich bei FTAM ja auch nicht.

Gruß
Raimund
Captain FRAG
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 30.11.2004 - 22:17 Uhr  ·  #4
Auch wenn ich jetzt möglicherweise Raimund an die Karre fahre. Der technische Unterschied zwischen der Abwicklung im Background der Bank kann zwischen HBCI und FTAM unterschiedlich sein, muss aber nicht. Es gibt Banken/Rechenzentren, die verarbeiten auch mehr als 100/200/500/10.000 Posten sofort, andere eben nicht. Einerseits kann da HBCI angenehmer sein, andererseits kann FTAM auch das Verfahren der Wahl sein. Da die Verarbeitungszeiträume aber eh mittlerweile im minutenbereich liegen sollten und FTAM sowieso immer asyncron ist (auch wenn es nur 3 Minuten bis zum Protokoll sind), spielt das ganze letzlich keine wirklich große Rolle mehr.

Ich würde die Entscheidung auf drei Punkte stützen:

1. Wie viele Zahlungen wickelt ihr am Tag ab?
2. Wieviele Banken habt ihr, wenn mehrere, welche Verfahren gibt es dort überhaupt? Was kosten die verfahren dort?
3. Braucht ihr minuten-aktuelle Umsätze vom Konto/von den Konten?

Wenn viele Zahlungen anfallen und mehrere Banken im Spiel sind, ist FTAM das Verfahren der Wahl.

bei Punkt 3. kommt eher HBCI ins Spiel, obwohl man auch mit untertägigen Vormerkposten oder einer Kombination aus FTAM für Zahlungsverkehr und z.B. HBCI-PIN/TAN für Umsätze SEHR gut fahren kann.

Leider kann man keine Pauschalaussage dazu treffen, ab 3-4 Banken und mehr als 50-100 Zahlungen am Tag würde ICH rein SUBJEKTIV jetzt schon in Richtung FTAM gehen.
Pete
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 01.12.2004 - 09:10 Uhr  ·  #5
Zitat
HBCI läuft auch mit 1.000 Buchungen am Stück recht flott beim RZ GAD...


Hallo Raimund,
das ist meiner Erfahrung nach so nicht ganz richtig. Ich hatte letzte Woche den Fall, dass 996 Datensätze bei der GAD nicht durchgingen. Nach Rücksprache mit der GAD sind die 1000 Datensätze ein Richtwert und die tatsächliche Anzahl kann abhängig von der Verwendungszweckgröße varieren. Die Grenze liegt wohl vielmehr bei max. 200kB für das "Datenpäckchen" des versendeten "Sammlers".
Vielleicht kann "Bratwurst" das ja bestätigen.

Aber das nur BTW

Gruß aus dem GAD-Land
Bratwurst
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 01.12.2004 - 16:32 Uhr  ·  #6
Hallo Pete,

Zitat
Die Grenze liegt wohl vielmehr bei max. 200kB für das Datenpäckchen" des versendeten "Sammlers".

Fast richtig! :)

Ganz genau sind die 200 KB die maximale Größe der gesamten HBCI-Nachricht, d.h. der Sammler selbst , sollte nicht größer als 198 KB sein.

Gruß
BW & TheTruth
Raimund Sichmann
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 01.12.2004 - 20:55 Uhr  ·  #7
das ist schon klar :)
ich zitier mich mal selbst:
Zitat
HBCI läuft auch mit 1.000 Buchungen am Stück recht flott beim RZ GAD, wird dann nur nicht sofort gebucht. Aber das habe ich bei FTAM ja auch nicht.


oder wird etwa gar nicht mehr gebucht?

Aber erklär das mal nem Kunden, der gerade seine Buchungen überträgt, wo genau die Grenze liegt ("200KB, Häh?). Vor allem: Wie die Dateigröße in deiner Software messen (ohne Umweg über DTA)?

Zurück zum Thema:
Zitat
ab 3-4 Banken und mehr als 50-100 Zahlungen am Tag würde ICH rein SUBJEKTIV jetzt schon in Richtung FTAM gehen.

das widerspricht 100%ig meinen Erfahrungen.
Es hängt wahrscheinlich sehr von den Banken ab. Sinds Volksbanken und Sparkassen in unserer Region, dann sind auch größere Stückzahlen absolut kein Problem.

@Cap: deine Punkte 1-3 sind soweit schon wichtiger.

Aber: HBCI ist bedeutet technisch weniger aufwändiger, & kostet meist weniger, benötigt aber Internet. Soll das nicht verfügbar sein (Sicherheit), dann ist FTAM eh die Wahl.


Gruß
Raimund
Captain FRAG
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 01.12.2004 - 21:34 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Raimund Sichmann

das widerspricht 100%ig meinen Erfahrungen.
Es hängt wahrscheinlich sehr von den Banken ab. Sinds Volksbanken und Sparkassen in unserer Region, dann sind auch größere Stückzahlen absolut kein Problem.



Ist auch so, ich meinte damit auch nicht das mehr Posten oder mehr Banken grundsätzlich ein Problem sind. Wir verarbeiten auch 1000 Posten noch syncron, alles darüber wird allerdings abgewiesen.
Ich wollte damit ausdrücken, das das FTAM System bei vielen Bankverbindungen und großer Postenanzahl warscheinlich wesentlich weniger pflegeintensiv ist. FTAM ist schon so lange im Einsatz und zudem in seiner Ausprägung bei allen Banken zu 100% identisch. Keine Reibereien wegen Zgangsdaten, was muss wo hin, wer braucht wann oder überhaupt welche Kunden-ID, wie sieht die Benutzerkennung aus, welches der vielen Typen von Sicherheitsmedien...
selbst im RSA Verfahren mit Chipkarte ist nach spätestens 5 Banken oder besser Zugängen Schluss. Alles darüber oder auch nur eine Sparkasse dabei -> Kartenjockey, und sei es nur für den Umsatzabruf.
Zudem steht mit FinTS 3.0 nur noch ein Kartentyp zur Verfügung, die Neueinrichtung ist vorprogrammiert.
Pete
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 02.12.2004 - 08:12 Uhr  ·  #9
@Raimund
Zitat
das ist schon klar
ich zitier mich mal selbst:Zitat:
HBCI läuft auch mit 1.000 Buchungen am Stück recht flott beim RZ GAD, wird dann nur nicht sofort gebucht. Aber das habe ich bei FTAM ja auch nicht.


oder wird etwa gar nicht mehr gebucht?

Es wird gar nicht mehr gebucht, da die HBCI-Nachricht (Dank an BW und TheTruth :) ) ab einer Größe von 200kB mit einer Fehlermeldung abgelehnt wird!!!

Aber auch das nur BTW 😉
Stoney
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Re: FTAM oder HBCI

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Gepostet: 02.12.2004 - 08:36 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
Zitat geschrieben von Bratwurst
5. Was für ein Zahlunsgverkehrsvolumen habt ihr?
Nach wie vor empfehle ich bei viel ZV FTAM.
Ich will dir nicht in die Parade fahren, aber viel ist natürlich relativ.
HBCI läuft auch mit 1.000 Buchungen am Stück recht flott beim RZ GAD, wird dann nur nicht sofort gebucht. Aber das habe ich bei FTAM ja auch nicht.

Gruß
Raimund


Es soll sogar RZ`s geben, bei denen schon bei 400 Schluß ist ;-)
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