Hallo,
wenn ich mich einmal in die Lage eines Kunden versetzte, der nichts mit EDV zu tun hat und sich bei Aldi oder Lidl einen Rechner gekauft hat:
Computerzeitschriften kaufe ich nicht, schließlich kaufe ich ja auch nicht Auto, Motor und Sport, nur weil ich ein Auto in der Garage stehen habe. Meine Bank bietet mir PIN/TAN oder HBCI an. Für PIN/TAN muss ich keine Software installieren, das ist prima, weil ich mich nicht auskenne. Gut, mein Banker sagt mir, ich soll doch aus Sicherheitsgründen HBCI mit Leser anschaffen. Klar warum. Die wollen mich enger mit ihrer Software an sich binden oder noch zusätzlich an mir verdienen. Die von der Bank bieten doch kein System an, das wirklich unsicher ist. So doof sind die doch nicht. Ist doch logisch, dass ich mich für das einfachere und billigere System entscheide.
Mir ist klar, dass diese Haltung beim Onlinebanking gefährlich ist. Aber ich kann ich dem Nutzer dennoch keinen Vorwurf machen. Schließlich verhält er nicht anders wie sonst auch. Welcher ungeübte Skifahrer sieht sich nach einem Beinbruch Vorwürfen ausgesetzt, weil er nicht das Können eines Hermann Maier besitzt? Beim "Beinbruch im Onlinebanking" muss ich mir vorhalten lassen, nicht genug trainiert zu haben - die Krankenkasse zahlt deshalb nichts.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beispiel die Sichtweise eines Menschen, der nichts mit Bankwesen, EDV und Recht zu tun hat, etwas verdeutlichen.
Gleichzeit möchte ich auch den Electronic-Bankern und Fachleuten keinen Vorwurf machen. Die bemühen sich sicher redlich, um ihre Kunden vom sicheren Banking zu überzeugen.
Kritisch beurteile ich dagegen die Aktivitäten der Markting-Abteilungen in den Banken. In der Werbung, egal von welchem Institut, wird das Banking als die tollste Erfindung seit der Entdeckung des Rades gepriesen. Sicherheitsprobleme ? In den bunten Anzeigen und Faltblättern kann ich nichts finden. Die bemitleidenswerten Mitarbeiter aus dem Electronic Banking müssen im Anschluß mühsam auf die Sicherheitshinweise aufmerksam machen. Die werden dann wahrscheinlich genauso oft gelesen wie die AGBs - ich habe sie auch nur in den seltesten Fällen angesehen.
Auch die strengen Damen und Herren vom Controlling werden dem Thema einen anderen Stellenwert einräumen. Ist auch klar, schließlich haben die das gleiche Niveau wie der o.g. Aldi-Kunde. Die Bankvorstände sind durch die Bank Betriebwirte, Volkswirte oder Juristen und haben von der Sicherheitsproblematik so viel Ahnung wie meine Oma von der Steuerung eines Airbus. Weshalb soll der Finanzvorstand also Gelder locker machen, um eine Lücke wie z.B. im Internetbanking der Raiffeisenbanken (siehe http://www.onlinebanking-forum…php?t=3859) zu schließen ?
Vielleicht sollten dem Finanzvorstand bei einer Live-Präsentation einmal die Möglichkeiten des Mißbrauchs live präsentiert werden, am besten mit dem Girokonto des Controllers. Eventuell könnte sich der Vorstand sich dann entschließen, schneller auf die noch neuen Herausforderungen zu reagieren. Und er könnte sich unter Umständen auch zu einer Rückrufaktion durchringen und das PIN/TAN-Verfahren einmotten. Das würde bestimmt schweineteuer werden und wäre sicher mit einem Imageproblem verbunden - aber die Autofirmen haben es auch überlebt.
Nix für ungut...
wenn ich mich einmal in die Lage eines Kunden versetzte, der nichts mit EDV zu tun hat und sich bei Aldi oder Lidl einen Rechner gekauft hat:
Computerzeitschriften kaufe ich nicht, schließlich kaufe ich ja auch nicht Auto, Motor und Sport, nur weil ich ein Auto in der Garage stehen habe. Meine Bank bietet mir PIN/TAN oder HBCI an. Für PIN/TAN muss ich keine Software installieren, das ist prima, weil ich mich nicht auskenne. Gut, mein Banker sagt mir, ich soll doch aus Sicherheitsgründen HBCI mit Leser anschaffen. Klar warum. Die wollen mich enger mit ihrer Software an sich binden oder noch zusätzlich an mir verdienen. Die von der Bank bieten doch kein System an, das wirklich unsicher ist. So doof sind die doch nicht. Ist doch logisch, dass ich mich für das einfachere und billigere System entscheide.
Mir ist klar, dass diese Haltung beim Onlinebanking gefährlich ist. Aber ich kann ich dem Nutzer dennoch keinen Vorwurf machen. Schließlich verhält er nicht anders wie sonst auch. Welcher ungeübte Skifahrer sieht sich nach einem Beinbruch Vorwürfen ausgesetzt, weil er nicht das Können eines Hermann Maier besitzt? Beim "Beinbruch im Onlinebanking" muss ich mir vorhalten lassen, nicht genug trainiert zu haben - die Krankenkasse zahlt deshalb nichts.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beispiel die Sichtweise eines Menschen, der nichts mit Bankwesen, EDV und Recht zu tun hat, etwas verdeutlichen.
Gleichzeit möchte ich auch den Electronic-Bankern und Fachleuten keinen Vorwurf machen. Die bemühen sich sicher redlich, um ihre Kunden vom sicheren Banking zu überzeugen.
Kritisch beurteile ich dagegen die Aktivitäten der Markting-Abteilungen in den Banken. In der Werbung, egal von welchem Institut, wird das Banking als die tollste Erfindung seit der Entdeckung des Rades gepriesen. Sicherheitsprobleme ? In den bunten Anzeigen und Faltblättern kann ich nichts finden. Die bemitleidenswerten Mitarbeiter aus dem Electronic Banking müssen im Anschluß mühsam auf die Sicherheitshinweise aufmerksam machen. Die werden dann wahrscheinlich genauso oft gelesen wie die AGBs - ich habe sie auch nur in den seltesten Fällen angesehen.
Auch die strengen Damen und Herren vom Controlling werden dem Thema einen anderen Stellenwert einräumen. Ist auch klar, schließlich haben die das gleiche Niveau wie der o.g. Aldi-Kunde. Die Bankvorstände sind durch die Bank Betriebwirte, Volkswirte oder Juristen und haben von der Sicherheitsproblematik so viel Ahnung wie meine Oma von der Steuerung eines Airbus. Weshalb soll der Finanzvorstand also Gelder locker machen, um eine Lücke wie z.B. im Internetbanking der Raiffeisenbanken (siehe http://www.onlinebanking-forum…php?t=3859) zu schließen ?
Vielleicht sollten dem Finanzvorstand bei einer Live-Präsentation einmal die Möglichkeiten des Mißbrauchs live präsentiert werden, am besten mit dem Girokonto des Controllers. Eventuell könnte sich der Vorstand sich dann entschließen, schneller auf die noch neuen Herausforderungen zu reagieren. Und er könnte sich unter Umständen auch zu einer Rückrufaktion durchringen und das PIN/TAN-Verfahren einmotten. Das würde bestimmt schweineteuer werden und wäre sicher mit einem Imageproblem verbunden - aber die Autofirmen haben es auch überlebt.
Nix für ungut...