Hi Sven,
EBICS ist für den Massungszahlungsverkehr von Firmen und anderen Großkunden gedacht und entsprechend konzipiert. D.h. die Verarbeitung erfolgt immer zeitversetzt (asynchron) Umsatzinformationen stehen erst am Folgetag zur Verfügung, wenn man nicht Vormerkposten zusätzlich geordert hat. Ob die Aufträge verarbeitet wurden muss man anhand von Protokollen prüfen, die man einige Minuten später erst abrufen kann.
Dazu ist das ganz in der Regel mit monatlichen Zusatzkosten verbunden.
All das spricht eigentlich dagegen, dass das in eine Privatkundensoftware integriert wird! Da fehlt einfach der Bedarf.
Zur Standardisierung:
Sowohl EBICS, wie auch HBCI\FinTS sind länderunabhängig konzipiert, so dass Beide als Standard geeignet sind. Das EBICS jetzt in einigen Ländern eventuell auch kommen wird, hat ganz pragmatische Gründe. Der französische Standard ist nicht mehr state of the art was den Firmenkunden angeht. Man hat also die Wahl gehabt, etwas neu zu erfinden, oder auf etwas aufzusetzen, was bereits existiert und den eigenen Anforderungen genügt. Mit EBICS scheint das der Fall zu sein, zumal Frankreich jetzt am Standard mitarbeitet, was in der Version 2.5, die im MOment in Arbeit ist, wohl auch zu sehen sein wird.
Durch solche pragmatischen Gründen, kann es natürlich sein, dass so ein Standard zum Selbstläufer wird und dann auch Europaweit genutzt wird.
Bei den Privatkunden sieht der Bedarf etwas anders aus. Die meisten europäischen Banken setzen hier auf Weblösungen. Das Interesse für einen Privatkundenstandard (wobei FinTS inzwischen weit über den Bedürfnissen eines Privatkunden hinaus geht), ist da eher gering.
Aber vielleicht entdeckt die EU Kommission ja dieses Feld auch für Ihre Harmonisiserungsbestrebungen.........
Gruß
Holger