mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

 
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mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 04.07.2011 - 21:09 Uhr  ·  #1
Hallo,

kann jemand plausibel erklären, warum meine Volksbank demnächst das iTAN Verfahren abschafft (was begrüßenswert ist), dafür den Kunden für jede mobile TAN jedoch 15 Cent in Rechnung stellt? Das entspricht einem unglaublich schlechten Kurs für das versenden einer SMS, kann es sein, dass die Volksbank die Umstellung für eine versteckte Preiserhöhung mißbraucht? Anders ist ein derart unverschämter Preis wohl kaum zu erklären.

Gibt es eine Liste der Banken, die mTAN kostenlos anbieten?
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 04.07.2011 - 21:55 Uhr  ·  #2
Warum nimmst Du nicht ChipTAN
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 05.07.2011 - 06:02 Uhr  ·  #3
15 Cent sind tatsächlich viel. Allerdings werden diese SMS auch mit höchster Prio zugestellt. Ich nehme an, deine Volksbank ist nicht sehr groß und daher keinen guten Preis beim Dienstanbieter bekommen. Versteckte Preiserhöhung glaube ich nicht. Das werden im wesentlichen Fremdkosten sein.
Aber wieviel tanpflichtige Bewegungen hat man als Privatkunde im Monat? Für alle möglichen Flats und Apps wird sicher mehr ausgegeben.... :)

Eine Liste gibt es derzeit nicht. Ist noch alles zu neu.
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 05.07.2011 - 08:40 Uhr  ·  #4
Die Preise muss ja zum Glück nicht jede Voba verhandeln, das wurde vom Rechenzentrum erledigt.

15 Cent sind viel, das ist richtig. Letzten Endes gehts aber wieder wie bei allem um Angebot und Nachfrage. Wenn dir der Dienst zu teuer ist, dann nutz ihn dort nicht. Es sind Premium-SMS, die mit höherer Priorität zugestellt werden. Das lassen sich die Provider bezahlen!

Immer diese Pseudo-Empörung und wie unverschämt doch alles ist...
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 05.07.2011 - 15:47 Uhr  ·  #5
oftmals ist die Entscheidung eine politische. Wenn die Bank zum Beispiel ein anderes Verfahren X aus Grund Y für besser oder sicherer hält, dann wird das "konkurrierende" Verfahren Z über den Preis unattraktiver gemacht.

Gruß
Raimund
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 10.07.2011 - 17:44 Uhr  ·  #6
Das hat doch mit Pseudo-Empörung nix zu tun, ich habe aber schon gemerkt, dass das Thema bei den "Regulars" hier im Forum (zumindest bei denen, deren Arbeitgeber eine der betroffenen Banken zu sein scheinen) einen ziemlichen Stich ins Wespennest bedeutet... ;)

Seht es einfach mal aus Kundensicht, ich habe drei Möglichkeiten:

- iTan, das zwar als unsicher gilt, aber mir persönlich(!) bei einem gut abgesicherten Rechner und gesundem Menschenverstand (nein, ich tippe keine 40 iTans in irgendwelche schlecht lokalisierten Onlineformulare ein...) völlig ausreicht, das für mich unkompliziert und seit Jahren kostenlos ist.

- mTAN zu völlig überzogenen SMS-Preisen, das aber auch nicht sicher ist, und vermutlich dank Smartphone-Verbreitung sowieso nur eine geringe Halbwertszeit hat (sagt meine Glaskugel...)

- ChipTan (SmartTan), für das ich dann wieder einen völlig überzogenen Preis bezahlen soll (hier 9.90 für das Gerät + 2.50 für den Versand).

Aber diese Wahl lässt man mir als Kunde gar nicht, man bekommt die Pistole auf die Brust sowie ein Ultimatum gesetzt: Friß' oder stirb, entweder du akzeptierst die für dich nun deutlich schlechteren Konditionen, oder dein Onlinebanking ist passé.

Marketingtechnisch ist das eine absolute Katastrophe, da bietet man den Leuten mit 12 Jahren schon Taschengeldkonten an, um sie frühzeitig an ihre Bank vor Ort zu binden, überhäuft sie mit Werbegeschenken - und ist dann zu knausrig, die Kosten für ein angeblich sichereres Onlinebanking wenigstens in den ohnehin schon nicht gerade günstigen Kontoführungsgebühren und nicht vorhandenen Guthabenzinsen zu versteck^H äh zu verrechnen.
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 10.07.2011 - 18:37 Uhr  ·  #7
Du kannst Dir doch das Porto sparen, wenn Du das Gerät selbst in der Zweigstelle abholst. ;)

Zitat
bei einem gut abgesicherten Rechner und gesundem Menschenverstand

Das bringt Dir bei einer professionell durchgeführten MITM-Attacke rein gar nichts.

Frage:
Was bist Du denn von Beruf?

Hylli
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 10.07.2011 - 19:18 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Jackie
Aber diese Wahl lässt man mir als Kunde gar nicht, man bekommt die Pistole auf die Brust sowie ein Ultimatum gesetzt

Denkst du eigentlich, dass den Banken das Spaß macht und diese sich selbst daran bereichern? Beides Mitnichten. Ein Teil der Banken verflucht die Abschaffung der TAN-Liste genau wie du, weil deren indiv. Schadenquote nahe 0 liegt.

Ich nehme immer den Vergleich zur Gurtpflicht. Es ist einfach eine Sache, deren übergreifende Neuregelung Gesamtvolkswirtschaftlich einfach sinnvoll erscheint auch wenn viele Einzelne es verfluchen. Aber so ist das immer, wenn Menschen untereinander vor sich selbst geschützt werden müssen. Angenehm ist das selten aber es muss sein. Nützt alles Schimpfen und Meckern nichts.
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 11.07.2011 - 08:42 Uhr  ·  #9
Hallo Jackie,

wir werden sehr oft mit der Gebührenfrage konfrontiert und haben daher gewisse Aussagen einfach satt. Wie Hylli schon sagte ist die iTAN bei einem Echtzeittrojaner (Man in the Middle) hoffnungslos verloren.

Die aktuelle Sicherheitsstrategie ist also ein Medienbruch.

ChipTAN: Anzeige der Überweisungsdaten auf einem TAN-Generator oder
mobileTAN: Anzeige der ÜW-Daten auf dem Handy. (Über das Handy gleichzeitig in das eBanking zu stolpern, ist btw verboten -> Stichwort Halbwertszeit.)

Über die SMS-Gebühren kann man sicherlich streiten, aber was zur Hölle hat jeder Kunde mit der einmaligen(!) Gebühr für einen TAN-Generator?

Gruß
Zimmi
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 11.07.2011 - 10:26 Uhr  ·  #10
2012 wird z.b. analoges fernsehn abgeschafft (für alle die das noch nicht mitbekommen haben) und mind. die hälfte der bevölkerung muss sich neue empfangsgeräte kaufen! komischerweise hab ich bis jetzt hier noch niemand schreien gehört, aber sobald eine bank eine umstellung hat die (mal ehrlich, minimale) kosten mit sich bringt geht gleich die welt unter.

kein mensch arbeitet um sonst und jede firma muss irgendwie geld verdienen. nur banken sollen wieder alles um sonst anbieten, wir drucken ja schließlich das geld auch selbst!

sorry, aber irgendwann ist man die endlosen diskussionen einfach leid!
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Re: mTAN bei Volksbanken kostenpflichtig, warum?

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Gepostet: 11.07.2011 - 10:43 Uhr  ·  #11
Tagchen,

auf den ersten Blick muss ich auch sagen dass ich 15 Cent als recht teuer empfinde. Andererseits sind es aber in der Tat keine "normalen" SMS, hiermit also den Preis zu vergleichen ist unfair. Bei diversen Anbietern und Tarifen werden auch heute noch 19 Cent pro "normaler" SMS fällig - also noch mehr als die Bank für so eine "Premium-SMS" nimmt. Auf den zweiten Blick halte ich das daher durchaus für stimmig.

Die Frage, die für mich dahintersteckt, ist aber noch eine ganz andere. Seit einigen Jahren gibt es Missbrauch durch Phishing & Co, seit dem werden die Stimmen, die die Banken auffordern sichere Systeme zur Verfügung zu stellen, nicht leiser - ganz im Gegenteil. Jede Computerzeitschrift, die etwas auf sich hält, bringt regelmäßig Artikel zum OnlineBanking. Einige davon sind inhaltlich gar nicht schlecht, viele enthalten aber ungenaue bis hin zu falschen Aussagen. Einig sind sie sich aber alle in dem Punkt dass die Banken etwas tun müssen.

Die Bank (und das steht hier für alle Banken) entwickelt nun ein Sicherungsverfahren, bei dem sie (und das ist ja auch immer ganz wichtig!) der Meinung ist, dass der Aufwand zur Absicherung sich in einem vernünftigen Rahmen zur erreichten Sicherheit verhält (Für Insider: OnlineBanking in Stenkelfeld wäre mir zu aufwändig 😉 ). Dann bleiben die Fragen: a) wer trägt die Entwicklungskosten? und b) wer trägt die laufenden Kosten? Selbst wenn die Bank keine 15 Cent Kosten hat pro SMS sind immer noch die Entwicklungskosten zu tragen, die dann kalkulatorisch eingerechnet werden.

Die Technisierung schreitet immer schneller voran, die Sicherheitsverfahren werden eine immer kürzere Laufzeit haben, die Entwicklungskosten damit weiter steigen - und da kann nicht mehr jede Bank die Kosten komplett übernehmen, es sei denn, sie finanziert die Kosten quer, denn auch bei Banken, bei denen die SMS nicht bepreist wird, löst sie Kosten aus. Die Erhöhung der Kontoführungsgebühren zum Beispiel wäre ein Mittel um so etwas zu finanzieren - das würde aber den nächsten Sturm der Entrüstung entfachen und zwar bei allen Kunden, auch bei denen, die gar kein OnlineBanking nutzen aber trotzdem für die Systeme mit bezahlen. Da halte ich es für fairer die Kosten verursachergerecht an den Kunden weiterzugeben der es nutzt - das entscheidet aber jede Bank für sich.

Gerne wird dann auch gesagt: "Aber die Bank spart doch ganz viel Geld wenn ich alles alleine mache, damit können sie dann doch die Systeme finanzieren" - nur leider geht diese Rechnung nicht auf, alleine schon deshalb, weil Online-Überweisungen meistens günstiger für den Kunden sind als beleghafte. Für die Kosten der Bank für Rechenzentrum, Leitungsanbindungen und Co spielt das aber auch gar keine Rolle.

Um noch einmal kurz auf SmartTAN bzw. ChipTAN einzugehen: Mir ist keine Bank bekannt die deutlich mehr als die Selbstkosten für die Geräte nimmt. Auch hier steckt kein Gewinnstreben der Banken hinter sondern eine Kostendeckungsstrategie.

Gruß
Stefan
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