Zitat geschrieben von joerg
HBCI-Transaktionen mit Diskette sind auch per Zertifikat signiert...
Jörg
Stop, das war anders gemeint.
Die Verbindung eines Homebanking-Programms zum Banksystem ist per Zertifikat signiert (und nebenbei verschlüsselt).
Ich meine damit das ein Programm bei Manipulation der Verbindung dieses erkennt und die Verbindung abbricht bzw. gar nicht erst aufbaut. Das betrifft alle HBCI Sicherheitsmedien.
Das die Daten an sich mit Chipkarte oder Sicherheitsdatei ebenfalls signiert sind, ist klar.
Der Klasse2 Leser bietet zwei entscheidende Vorteil. Die PIN wird im geschützten Modus eingegeben, also grundsätzlich gesichert gegen Trojaner. Somit kann die PIN nicht mitgelesen werden (wenn nicht gleichzeitig der Treiber angefasst wurde, siehe unten).
Obwohl man mit der PIN alleine nichts machen kann, ist der Diebstahl dennoch bedenklich. Der Dieb könnte ja zusätzlich die Karte erbeuten und somit missbräuchlich verfügen. Dabei sind wir aber schon wieder bei Betrug/Diebstahl -> Anzeige -> Ermittlung der Staatsanwaltschaft -> Prüfung der Empfängerdaten.
Das das ganze uninteressant ist, zeigt jede Kriminalstatistik.
Das Problem das ich auch bei deiner Klasse 3 Version mit Anzeige am Display usw. immer noch sehe ist der Treiber des Kartenlesers. Der Treiber lässt sich in der Theorie genauso wie bei Klasse2 durch einen Virus/Trojaner aushebeln (da dieser nicht gegen Veränderung geschützt ist) und damit ist die vermeintliche Sicherheit ebenfalls futsch. Der Homebanking PC ist die erste Angriffsstelle und wird es auch bleiben.
Ein unsicheres Basissystem kann nicht nachträglich durch irgendwelche besonderen Verfahren nachträglich abgesichert werden.
Solange ein gängiges Betriebssystem noch immer Standarduser mit Administrationsrechten ausstattet und keine Passwort verlangt, ist jeder weitere Versuch, Sicherheit zu erzeugen eh vergebens. Die Leute die sich gut genug mit der Materie auskennen, erlangen meiner Meinung nach auch durch Klasse2 mit Karte keinen bessen Schutz als würden Sie PIN/TAN verwenden.
Der technische Aufwand für so einen Missbrauch ist aber sehr hoch. Diskettenverfahren sind einfach auszuhebeln, Kopie der Schlüsseldiskette anlegen, Brute-Force Programm zum ermitteln der Passphrase und warten.
Was mich bei deiner Aussage stutzig macht:
Bei Verdachtsfällen auf Betrug die du gegenüber deiner Bank äusserst, wird keine Bank sagen die Daten waren korrekt signiert, geh nach Hause. Wie kommst du auf so eine Idee?