Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Reken (Westf.)
Beiträge: 217
Dabei seit: 02 / 2003
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 05.02.2003 - 11:59 Uhr  ·  #1
Auf der Chipkarte kann man die für HBCI notwendigen elektronischen Signaturen abspeichern. Die Karte wird vielfach auch als Blanko-HBCI-Karte bezeichnet. Folgende Eingeschaften besitzt / hat die Karte bzw. folgende Sachen muss man beachten:

- man kann bis zu 5 Signaturen unterschiedlicher Banken auf die Chipkarte speichern. Dazu benötigt man einen INI-Brief der jeweiligen Bank, auf dem die notwendigen Daten zur Erstellung einer Signatur angegeben sind. Die Bank muss HBCI per Diskette unterstützen (dies tun i.d.R. alle Volks- und Raiffeisenbanken, Deutsche Bank, Commerzbank und Dresdner Bank. Bei Sparkassen muss man eine separate Chipkarte bestellen)

- man kann die PIN der Karte frei bestimmen

- man kann die PIN der Karte jederzeit ändern

- die PIN muss NUMERISCH sein.

- nach dreimaliger Falscheingabe der PIN hintereinander ist die Karte gesperrt und nicht mehr aktivierbar. Man brauchen eine neue Karte und muss neue Signaturen erstellen

- die Zahlungsverkehrsprogramme PROFIcash und HOMEcash (ab Version 6.04) unterstützen die Chipkarte, die VR-NetWorld Software für Privatkunden wird die Karte ab Version 1.3 (geplant April 2003) unterstützen. GENOlite unterstützt diese und auch andere Chipkarten nicht.
Tests mit Starmoney 3.0 und Quicken 2003 verliefen erfolgreich. Detailfragen richtet bitte an den jeweiligen Softwarelieferanten.

- man benötigt einen Chipkartenleser der Klasse 2 (z. B. den von uns Firma Reiner SCT "Reiner cyberJack pinpad").

- die Chipkarte hat eine unbefristete Laufzeit


Soviel zu dieser Karte. Sie ist sicherlich nicht das "Rundum-Sorglos-Paket" nach dem Gedanken "Karte in den Chipkartenleser und ab geht die Post". Dafür hat sie den personalisierten Chipkarten aber einiges voraus - insbesonder im Preis...

Gruss
Thomas Albers
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 8176
Dabei seit: 08 / 2002
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 05.02.2003 - 18:14 Uhr  ·  #2
Die sogenannte Blanko-Chipkarte vergleiche ich immer mit der Diskettenlösung - sie ist quasi eine Diskette mit zusätzlichem Sicherheitsschloss: Der selbstgenerierte Schlüssel kann nicht mehr ausgelesen und kopiert werden, die Benutzung der HBCI-Schlüssel ist nur möglich mit dem entsprechenden PIN.

Imo sollte man sich trotzdem auch in diesem Fall einen Klasse2-Leser gönnen, sonst ist über ein entsprechendes Spionage-Programm die PIN-Verfolgung über die Tastatur möglich und einem Unberechtigten reicht dann das Entwenden der Karte.

Bei der Personalisierung der Karte - und damit meine ich die PIN-Vergabe bzw. Änderung und nicht die HBCI-Schlüsselgenerierung - muß daher auch sicher sein, dass keine Spionagesoft im Hintergrund aktiv ist!

Fraglich ist nur, was in einigen Büros gefährlicher ist: Die Eingabe der PIN an der Kartenlesertastatur kann ja recht leicht beobachtet werden (Minikameras).
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Reken (Westf.)
Beiträge: 217
Dabei seit: 02 / 2003
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 06.02.2003 - 11:56 Uhr  ·  #3
Ein Klasse 2-Leser ist auf jeden Fall ratsam, denn sonst bräuchte ich den ganzen Aufwand mit HBCI wegen der Sicherheit überhaupt nicht zu machen (alle anderen Vorteile vernachlässige ich jetzt mal einfach).

Die Personlisierung der Karte ist jedoch nicht so problematisch wie von Raimund dargestellt. Die erste PIN, die vergeben wird ist rein theoretisch von Spionagesoftware mitlesbar (weil über die PC-Tastatur eingegeben), aber direkt nach der PIN-Vergabe bietet die jeweilige Homebankingsoftware an, die PIN im gesicherten Modus zu ändern.

Was ist der gesicherte Modus?

Das bedeutet, dass die Änderung der PIN über den Chipkartenleser erfolgt und wegen der Sicherheitstechnologie des Kartenlesers die Daten der PIN nicht bis an den PC gelangen. Wenn keine Daten bis zum PC kommen, können auch keine Daten ausgelesen werden. Somit schließt sich hier wieder der Kreis und die PIN für die Karte ist definitiv sicher. Dazu braucht man mindestens einen Klasse 2-Leser. Die billigen Klasse 1-Leser sind NICHT sicher!

Die angesprochenen Ausspähversuche (Kollege schaut über die Schulter, Minikameras, etc.) werde ich bei keinem Verfahren ausschließen können. Der effektivste Schutz ist beim HBCI sehr einfach: Das Sicherheitsmedium (hier die Chipkarte) wie eine EC-Karte behandeln und nur in den Chipkartenleser stecken wenn sie gebraucht wird.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 1221
Dabei seit: 02 / 2003
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 26.02.2003 - 10:46 Uhr  ·  #4
Hallo,

leider ist hinterlegen mehrerer Bankverbindungen auf einer Chipkarte / Diskette nicht ganz unproblematisch.

1. Sie schreiben das man von der Sparkasse eine Chipkarte erhält. Das ist soweit richtig. Jedoch handelt es sich hierbei um eine bereits personalisierte DES Karte. Meines Wissen kann man diese Bankparameter nicht auf ein aneres Medium übertragen. Sie sollten das mit der Sparkasse also lieber aus diesem Beitrag rausnehmen.

2. Wie sieht es eigentlich mit bereits personalisierten VRNetWorld Karten aus? Kann man auf diesen weitere Bankverbindungen hinterlegen. Insberondere im genossenschaftilchen Bereich gibt es so viele unterschiedliche Verfahren und Leistungsangebote bei HBCI (personalisiert / unpersonalisiert).

3. Die Deutsche Bank bietet mitlerweile Websign Karten an, welche HBCI fähig sind (seit 10/2002). Diese werden zusätzlich für HBCI freigeschaltet. Eine INI Briefgenerierung entfällt, da die PIN schon mitgeliefert wird. Hierbei handelt es sich nicht um reine RSA Karten, sondern um ein Zwischenprodukt aus Websign- und HBCI Karte.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 8176
Dabei seit: 08 / 2002
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 26.02.2003 - 15:27 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von hochexplosiv
1. Sie schreiben das man von der Sparkasse eine Chipkarte erhält. Das ist soweit richtig. Jedoch handelt es sich hierbei um eine bereits personalisierte DES Karte. Meines Wissen kann man diese Bankparameter nicht auf ein aneres Medium übertragen. Sie sollten das mit der Sparkasse also lieber aus diesem Beitrag rausnehmen.

deshalb schrieb Thomas ausdrücklich von einer separaten Karte...

Allerdings: Gab es nicht auch Sparkassen, die die Diskettenlösung anbieten können?
klopfer
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 26.02.2003 - 19:18 Uhr  ·  #6
QUOTE (hochexplosiv @ 26.02.2003)
Zitat
1. Sie schreiben das man von der Sparkasse eine Chipkarte erhält. Das ist soweit richtig. Jedoch handelt es sich hierbei um eine bereits personalisierte DES Karte. Meines Wissen kann man diese Bankparameter nicht auf ein aneres Medium übertragen. Sie sollten das mit der Sparkasse also lieber aus diesem Beitrag rausnehmen.


Es gibt auch bei den Sparkassen Voll-Personalisierte HBCI-Chipkarten.
Jede Sparkasse kann für sich entscheiden, welche Karte sie einsetzt.

Ein Vivat auf die Vielfalt <_<


QUOTE (hochexplosiv @ 26.02.2003)
Zitat
2. Wie sieht es eigentlich mit bereits personalisierten VRNetWorld Karten aus? Kann man auf diesen weitere Bankverbindungen hinterlegen. Insberondere im genossenschaftilchen Bereich gibt es so viele unterschiedliche Verfahren und Leistungsangebote bei HBCI (personalisiert / unpersonalisiert).


Auf beide Karten kann man bis zu 5 verschieden Bankzugänge schreiben. Das Problem ist nur, nicht alle Zahlungsverkehrssoftwares können dies, da bei der personalisierten Karte ein Bankenzertifikat aufgebracht ist (deshalb auch hier kein Ini-Brief und feste PIN).
Dieses Zertifikat blockt bei einigen Programmen die Aufbringung weiterer Schlüsseldaten. Meist dann, wenn beide Banken Genossenschaftsbanken und beim gleichen Rechenzentrum (z.B. GAD in Münster) angeschlossen sind.
Dies soll sich in Zukunft aber ändern.
Die Anzahl der Schlüssel auf einer Diskette ist vom Speichermedium beschränkt.

Sind die Banken aus unterschiedlichen Bankengruppen, gibt es keine Probleme.

QUOTE (hochexplosiv @ 26.02.2003)
Zitat
3. Die Deutsche Bank bietet mitlerweile Websign Karten an, welche HBCI fähig sind (seit 10/2002). Diese werden zusätzlich für HBCI freigeschaltet. Eine INI Briefgenerierung entfällt, da die PIN schon mitgeliefert wird. Hierbei handelt es sich nicht um reine RSA Karten, sondern um ein Zwischenprodukt aus Websign- und HBCI Karte.


Die Genossenschaftsbanken und die Sparkassen entwickeln zur Zeit eine "neue" HBCI-Karte. Diese wird dieser Deutschen Bank Karte ähnlich sein.
Unter anderem ist geplant den Chip auf der ec-Karte "aufzurüsten" sprich auszutauschen. Dieser neue Chip ist dann auch HBCI-fähig und soll am Schalter für dieses Verfahren freigeschaltet werden können.
Das ist aber noch Zukunftsmusik, vielleicht können wir im nächsten Jahr mehr dazu sagen.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 1221
Dabei seit: 02 / 2003
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 26.02.2003 - 20:29 Uhr  ·  #7
Wow,

ist ja noch komplexer wie ich selber dachte. Leider gibt es bei HBCI keinen wirklichen einheitlichen Standard, was sich schon an den unterschiedlichen Verschlüsselungverfahren / Medien zeigt.

Auf jeden Fall wünsche ich eurem Forum viele Beiträge. Ich werde des öffteren mal vorbei schauen. Bei Fragen zu Starmoney bzw. Starmoney Business kann ich auf jeden Fall helfen.

PS: Starfinanz stellt zur Cebit "Starmoney 4.0" vor. Ab diesem Zeitpunkt (Mitte März) wird es dann auch ausgeliefert. Siehe hierzu auch: <a href='http://www.pressebox.de/meldung.php?id=3536' target='_blank'>http://www.pressebox.de/meldung.php?id=3536</a>
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 8176
Dabei seit: 08 / 2002
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 26.02.2003 - 23:09 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von hochexplosiv
Wow,

ist ja noch komplexer wie ich selber dachte. Leider gibt es bei HBCI keinen wirklichen einheitlichen Standard, was sich schon an den unterschiedlichen Verschlüsselungverfahren / Medien zeigt.


hm, der Standard existiert ja eigentlich schon, aber was die einzelnen Banken, Verbände und Rechenzentren daraus machen, da gibt es wohl zu viele "darfs" und "kanns".
Meines Erachtens hat HBCI wirklich das Zeug, sich zu einem guten und vor allem auch von den Banken und noch wichtiger: den Kunden akzeptiertem Standard zu entwickeln. Und unterschiedliche Programme, die untereinander im Wettbewerb stehen, beleben ja bekanntlich das Geschäft. Auch wenn dabei einige auf der Strecke bleiben - aus welchen Gründen auch immer (Genolite z.B.), dann hilft das trotzdem unterm Strich den anderen.
Zitat
Auf jeden Fall wünsche ich eurem Forum viele Beiträge. Ich werde des öffteren mal vorbei schauen. Bei Fragen zu Starmoney bzw. Starmoney Business kann ich auf jeden Fall helfen.

PS: Starfinanz stellt zur Cebit "Starmoney 4.0" vor. Ab diesem Zeitpunkt (Mitte März) wird es dann auch ausgeliefert. Siehe hierzu auch: <a href='http://www.pressebox.de/meldung.php?id=3536' target='_blank'>http://www.pressebox.de/meldung.php?id=3536</a>

Danke, wir können Hilfe gerade zu Starmoney gut gebrauchen. Wenn du willst - ich hoffe, das "du" ist ok? richten wir gerne einen eigenen Starmoney-Bereich ein. Wir stehen ja erst am Anfang, aber das kann ja sich schnell entwickeln. Auf die AOL-internen Seiten können wir ja kaum von hier aus verlinken :rolleyes:
Evtl. sieht man sich ja auch auf der Cebit?
Benutzer
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Korschenbroich
Alter: 53
Beiträge: 6165
Dabei seit: 02 / 2003
Betreff:

Re: Infos zur unpersonalisierten RSA-Chipkarte

 · 
Gepostet: 28.02.2003 - 20:43 Uhr  ·  #9
Hallo Zusammen,

mal zusammengefasst ein paar grundsätzliche Infos zu den Chipkarten (das Meiste haben meine Vorredner ja schon richtig geschrieben)

Bis Ende letzten Jahres waren in HBCI nur zwei Sicherheitsmedien offiziell spezifiziert:
- Unsere „geliebte“ RDH Diskette
- Die DDV Karte der Sparkassen
Die RSA Chipkarte gibt es offiziell eigentlich nicht!
Die DDV Chipkarte gibt es eigentlich in zwei Ausführungen komplett vorpersonalisiert und teil personalisiert. Alle DDV Karten habe eins gemeinsam : Der Schlüssel ist bereits auf der Chipkarte aufgebracht und darf diese nie verlassen. Da Bank und Kunde den gleichen Schlüssel verwenden!! Hier liegt auch der Unterschied zur RSA Chipkarte oder Diskette. er Schlüssel der Bank und des Kunden sind immer unterschiedlich. Und es gibt ein Schlüsssel zum verschlüsseln (private Schlüssel) und einen zum entschlüsseln (öffentlicher Schlüssel)
Dies und die unterschiedlichen Schlüssellängen (128 Bit beim DDV und 768 Bit beim RSA Verfahren) erklären auch die inkompatibilität der Schlüssel!

Mit der neuen ZKA Signaturkarte, die demnächst u.a. auf dem neuen GeldkartenChip auch eine Signaturanwendung enthält wird sich dies ändern.(Ab Ende des Jahres erfolgen die ersten Auslieferungen!!!) Dann gibt es laut Spec. eine Bankenübergreifende Chipkartenlösung auf RSA Basis. Dies dürfte übrigens auch der Grund sein, warum einige Sparkassen nun auch eine RSA Lösung ihren Kunden anbieten können.

Gruß

Holger
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0