[Gelöst]SEPA-Lastschriften via HBCI einreichen

Ich habe Matrica gefragt: Die Deutsche Bank unterstützt SEPA Lastschriften per HBCI, gemeint sind damit aber SEPA Einzellastschriften, keine Dauerlastschriften.

Heute hat mich der Bankfuzzi zurückgerufen und mir die Sachlage bestätigt: es ist so wie wir vermutet haben, die Deutsche Bank bietet (wie die meisten anderen auch) keine SEPA Dauerlastschriften an. Dass das früher (vor SEPA) ging und heuer nicht mehr, liegt wohl an der europaweiten Vereinheitlichung des (SEPA-)Lastschriftverfahrens. Außerhalb Deutschlands sind Lastschriften nicht üblich und die Menschen sind da sehr skeptisch wenn Fremde Beträge von meinem Konto abbuchen können. In erster Linie deshalb wurde das ganze so verkompliziert und macht es aufwändig, und in erster Linie deshalb verwalten es die Banken nicht mehr. Rein rechtlich gesehen muss man vor jeder einzelnen Lastschrift eine Pre-Notification an den Zahlenden senden damit er Zeit hat, für ausreichend Deckung auf dem Konto zu sorgen. Die Zeitdauer, die ihm dafür eingeräumt wird, ist abhängig davon ob es eine einmalige, erstmalige oder sich wiederholende Lastschrift ist. Wenn das die Banken machen müssten... Dass es in der Praxis i.d.R. auch nicht gemacht wird ist eine andere Sache, aber rein rechtlich...
Seines Wissens nach gibt es auch keine Software (für Privat-User), die so etwas automatisch macht, es braucht immer eine Art Legitimation, soll heißen, man muss entweder eine TAN eingeben oder eine HBCI Karte einschieben, oder... Sprich man muss es aktiv selber machen. Und sollte es Ärger geben ist dann nicht die Bank schuld sondern ich.

Ich wollte das nur mal erwähnen: der Bankmitarbeiter hat sich die Zeit genommen, das zu recherchieren und mich anzurufen, ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.

Volker

Nun, es wurde ja nicht behauptet, dass es wegen anderen EU Ländern gar nicht geht, sondern dass es deswegen verkompliziert und damit aufwändiger wurde.

Aber mal angenommen, es stimmt tatsächlich nur der letzte Punkt mit der Authorisierung: wie willst Du dann überhaupt eine Dauerlastschrift realisieren, geht doch gar nicht?

Ist erst mal egal, ich habe jetzt in MP eine Terminbuchung mit Alarm eingerichtet. Mal sehen wie ich damit klar komme, wenn es zu sehr nervt, immer ins Webinterface der Bank zu gehen, muss ich halt die Business Version von MP kaufen.

Volker

Nein, wenn die Prenote einmalig reicht, wäre das ja kein Problem.
Aber die Authorisierung, wenn es für jede einzelne Lastschrift eine Art "digitale Unterschrift" braucht, dann müßte dies bei einer Dauerlastschrift ja die Bank für Dich machen, und das wird sie nicht tun.

Volker

msa hat es bereits zutreffend erklärt. Was der Bankberater dir da erzählt hat solltest du lieber gleich wieder vergessen. Gute Ansprechpartner sind Elektronic Banking Fachleute bei Banken, die den ZV beherrschen, z.B. Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen. Bei den großen Privatbanken ist das etwas schwierig mit guten Auskünften, das ist nicht deren Kernkompetenz.

Bei besonderen Anforderungen und Firmenkunden sowieso sollten diese aber zur Verfügung stehen. Welche Sparkasse ist das denn?


Ist das die selbe Spk oder eine andere? Welche?

Also die Sparkasse meiner Frau, und das ist die hiesige Stadtsparkasse, bietet unter dem Menupunkt Lastschrift lediglich an, bereits eingezogene Lastschriften zurückzugeben (Lastschriftwiderruf), wenn man damit nicht einverstanden sein sollte, das kann man via Online-Banking machen. Eine SEPA-Lastschrift einreichen kann man da nicht. Es kann freilich sein, dass man das erst gesondert freischalten lassen muss, das weiß ich nicht. Ob es via HBCI ginge weiß ich auch nicht, habe ich nie probiert, und außerdem habe ich keine Moneyplex Business Version mit der man das probieren könnte.

Kleines Beispiel für deren Sachverstand: im July haben wir ein Schreiben gekriegt, wo drinne stand, dass wir nach wie vor Banküberweisungen mit Kontonummer und Bankleitzahl machen würden und dieses ab 1. August nicht mehr ginge und wir doch ein Softwareupdate machen sollen. Wäre dieses Schreiben inhaltlich korrekt, dann wäre das ja ein super Service. Da wir aber schon seit März nur noch SEPA-Überweisungen mit IBAN und BIC machen ist so ein Schreiben völliger Blödsinn. Wahrscheinlich hat halt jeder so einen Brief gekriegt.

Ähnlich ungeschickt ist das Verhalten der Deutschen Bank, die zumindest mir nicht mitgeteilt hat, dass sich die Bankparameter ab dem 1. August ändern, so etwas wird einfach stillschweigend durchgeführt. Da wäre ein entsprechendes Anschreiben durchaus sinnvoll gewesen, ein kurzer Anruf meines Banksachbearbeiters hätte es auch getan, aber vermutlich weiß der gar nix davon.

Was will ich damit sagen: Otto-Normalo kriegt einfach diese Infos nicht mit, zumindest nicht von einem Bankmitarbeiter der das wissen könnte. Eventuell kriegt man es mit in Internet Foren wie diesem hier, wenn man sich selber drum kümmert. Und ob da nun eine Sparkasse oder Raiffeisenbank viel besser ist als große Privatbanken, ich weiß es nicht. Die haben zwar viele Filialen wo man zur Not auch mal "auf den Tisch hauen kann", aber was nutzt das wenn die zuständigen Leute irgendwo in Timbuktu sitzen. Meine Frau hat z.B. seit Jahren keine(n) zuständigen Sparkassen-Sachbearbeiter(in) mehr, man hat es ihr jedenfalls nie mitgeteilt. Wenn sie was von der Sparkasse will, dann geht das via Nachricht im Webinterface (mit SMS-TAN wo sie dann auch noch Geld für das Zustellen der TAN bezahlen muss) und irgendwann meldet sich dann jemand, oder auch nicht. Wie gesagt, hiesige Stadtsparkasse.

Kein HBCI mehr meinte ich nicht, dass eine Bank das jemals gemacht hat und jetzt wegen SEPA nicht mehr macht, das weiß ich doch gar nicht. Was ich meine ist, dass viele Privatbanken das erst gar nicht anbieten, kann man ja bei z.B. bei matrica.de nachsehen. Schön wäre wenn die matrica-Liste alle Banken aufführen und auch noch darlegen würde, welche Zahlungsvorgänge mit welcher Bank und welchem Verfahren funktionieren, oder eben nicht unterstützt werden. Da steht nur, "fragen Sie Ihre Bank....". Das ist, siehe oben, leichter gesagt als getan. Und der Verweis auf hbci.de bringt auch nicht viele Infos die Otto-Normalo interessieren könnte. Ja, das wäre mit viel Arbeit verbunden, wäre ich matrica, ich würde es vermutlich auch nicht machen. Ärgerlich ist es aber trotzdem wenn z.B. jemand die Business-Version von Moneyplex wegen der Lastschriften kauft und dann feststellt, dass seine Bank gar keine SEPA-Lastschriften via HBCI unterstützt.

So, aber nun genug Gemeckere. Ich habe ja erst mal herausgefunden was ich wissen wollte. Wie ich jetzt weitermache werde ich mir überlegen.

Volker