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-> Zu teuer! (Chipkartenleser-Sponsoring steht nicht zur Debatte, dann lieber so'n blöder Fußball...)
Ich frage mich, ob das wirklich der Fall ist. Die Hardware ist aus dem Grund so teuer, weil der Absatzmarkt bisher zu gering ist. Würden die Banken ihre Kunden standardmäßig mit Kartenlesern ausstatten, würde der Preis dafür gewaltig sinken (ich schätze mal 10-20 Euro pro Klasse 2 Leser).
Gleichzeitig kann man aber auch sagen: Was kostet es die Bank TAN-Listen zu verwalten, oder Kunden mit diesen albernen TAN-Generatoren auszustatten?
In Bezug auf die Phishing-Probleme ist das denke ich eine Milchmädchenrechnung, denn nehmen wir mal an, dass nur einem von hundert Kunden das Konto geplündert wurde (Schaden im Durchschnitt 4000€) ... für das Geld das die Bank aufwendet um ihm aus Kulanz den Schaden zu ersetzen, kann man zumindest alle 100 Kunden mit einem Chipkartenleser ausstatten und noch so einen unnützen Fussball drauflegen.
In der Praxis ist die Zahl der betroffenen zwar "noch" deutlich geringer (eher 1 von 1000), aber das wird sicherlich deutlich zunehmen.
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-> Außerdem ist Online-Banking doch gar nicht unser Kerngeschäft! Die neuesten Versicherungen und Geldanlage-Produkte stehen doch viel mehr im Fokus. Mit Online-Banking beschäftigen sich in unserem gesamten Haus (*rechne*) rund 12 Leute, die anderen knapp 700 interessiert das nur zweitrangig.
Na wenn das ein Grund ist, diesen Geschäftszweig zu vernachlässigen... warum schafft man es denn dann nicht ganz ab? Wenn ich mitkriege dass die Fiducia ca 3 Monate braucht um (erst durch erheblichen Presse-Druck) eine Cross-Site-Scripting-Lücke im Webbanking zu schließen, kann ich nur sagen: Traurig!
Homebanking ist zwar vielleicht nicht das Kerngeschäft, aber immerhin ein wachsender Geschäftszweig.
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ich meine nicht alle, soweit ich weiß, ist die HASPA weg von HBCI und natürlich die Sparkassengruppe, die die Entwicklung HBCI PIN/TAN angestossen hat. Welche das ist, weiß ich nicht, müßte hier im Forum stehen, war mal Thema. Muß ja ein Grund geben, warum die die PIN/TAN Lösung entwickelt haben und andere Banken das übernommen haben. Nochmal präzieser. vielleicht scheuen die Banken den Aufwand der Erstellung der Sicherheitsmedien, ob Diskette, Chip-Karte o.ä. und den damit verbundenen Problemen bei den Nutzern wie Karte verloren, kaputt, Diskette kaputt, verlegt, verloren, etc.
Klar, der Grund liegt doch offen auf der Hand: Die Einführung von Browserbanking! Vom Web-Interface aus kann man halt nicht auf irgendwelche Harware-Komponenten, wie Chipkartenleser, zugreifen (ok, vielleicht per Active-X... mir graut es vor der Vorstellung).
Also verzichtet man lieber auf irgendwelchen Sicherheits-Schnickschnack um alles möglichst einfach und benutzerfreundlich zu machen und öffnet Hackern und Phishern damit Tür und Tor...
Um mich da jetzt nicht falsch auszudrücken: Man kann Homebanking sicher und trotzdem benutzerfreundlich gestalten. Allerdings ist das nicht immer leicht zu vereinbaren (weiss ich aus eigener Erfahrung). Was an HBCI ziemlich kompliziert ist, ist die erste Einrichtung. Danach halte ich es für leichter zu handeln als PIN/TAN.
Zumindest denke ich dass ich einem noch so "dummen Kunden" durchaus zutrauen kann eine HBCI-Karte in einen Chipkarten-Leser zu stecken und eine 5-stellige PIN einzugeben, während ich bei so manchen der aktuell geplanten PIN/TAN-Lösungen so meine Zweifel habe. Ich persönlich würde nämlich kein Verfahren benutzen, wo ich eine 16-stellige Nummer in einen TAN-Generator eingeben muss um eine 6-stellige TAN zurückzubekommen, die ich wiederum in meinen PC eingeben muss ...
da ziehe ich doch lieber mit einem kleinen Klappspaten ins Hachmannsfelder-Gehölz...
Btw: Wie ist es mit TAN-Liste verloren, nicht mehr lesbar, versehentlich als Kaminanzünder benutzt...?
Gruss, Marcel