Schlüssel sperren?

Probleme mit unterschiedlichen Schlüsselformaten

 
arcasys
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Schlüssel sperren?

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Gepostet: 19.02.2010 - 12:53 Uhr  ·  #1
Die unterschiedlichen Schlüsselformate erleichtern nicht gerade den Übergang von einer Banking-Software zu einer anderen, von paralleler Benutzung ganz zu schweigen.

Wenn ich z.B. einen Schlüssel (RDHNew) in Hibiscus habe, gibt es offensichtlich keine Möglichkeit, diesen in einen Schlüssel zu konvertieren, den GnuCash (bzw. aqbanking) versteht.
Leider gibt es in Hibiscus auch keine Möglichkeit, einen Schlüssel selbst zu sperren, sie das z.B. StarMoney oder T-Online Banking vorsieht. In diesem Falle kann nämlich ein neuer Schlüssel erzeugt und problemlos selbst freigeschaltet werden. Wenn man den Schlüssel aber durch die Bank sperren lässt, geht Freischalten eines neuen Schlüssels nur über die Filiale, was bis zu 3(!) Arbeitstage dauern kann, wenn man keinen freundlichen Filialleiter hat, dessen Geduld man aber auch nicht überstrapazieren kann.

Wenn HBCI das Sperren des Schlüssels zulässt, warum kann man dann diese Funktion nicht implementieren? Ist das so kompliziert?
Und warum gibt es keine funktionierenden Konverter von RDHNew in andere Formate?
Gibt es jemand, der sich diese Fragen auch schon gestellt und vielleicht eine Lösung gefunden hat?

Für Aufklärung und vor allem Hilfe wäre ich sehr dankbar, denn ich würde gerne den Umstieg von T-Online Banking unter Windows auf eine Open Source Lösung in weniger als 2 Wochen bewältigen und dennoch herausfinden wollen, ob gnucash oder hibiscus für mich die bessere Wahl ist.

Danke
kleiner77
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Re: Schlüssel sperren?

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Gepostet: 25.02.2010 - 10:33 Uhr  ·  #2
Zitat
Wenn ich z.B. einen Schlüssel (RDHNew) in Hibiscus habe, gibt es offensichtlich keine Möglichkeit, diesen in einen Schlüssel zu konvertieren, den GnuCash (bzw. aqbanking) versteht.

Dazu bräuchte es ein Tool, welches sowohl das RDHNew-Format als auch das AqBanking-Format kennt und lesen bzw. schreiben kann. Da es praktisch keinen definierten Standard für Schlüsseldateiformate gibt, kocht hier jede Software ihr eigenes Süppchen.

Aber: HBCI4Java (und somit Hibiscus) unterstützt prinzipiell das Format, welches von StarMoney verwendet wird und welches als "quasi-Standard" angesehen werden kann (weil es von mehreren Softwareprodukten unterstützt wird).

In HBCI4Java ist ein Tool enthalten, welches RDHNew-Dateien nach "RDHXFile" (so die HBCI4Java-Bezeichnung für dieses Format) konvertieren kann.

Von diesem "StarMoney-Format" aus kommst Du vllt. auch zu AqBanking, wenn AqBanking ebenfalls in der Lage ist, mit diesem Format zu arbeiten (das weiß ich leider nicht).

Und jetzt das große ABER: Ausgerechnet StarMoney hat bei dem Dateiformat ein paar Fallen eingebaut und nicht dokumentiert (vor allem ab StarMoney-7), so dass es u.U. nicht möglich ist, mit HBCI4Java-basierter Software die von StarMoney erzeugten Schlüsseldateien zu lesen...

Zitat
Leider gibt es in Hibiscus auch keine Möglichkeit, einen Schlüssel selbst zu sperren, sie das z.B. StarMoney oder T-Online Banking vorsieht

Das könntest Du aber z.B. mit dem HBCI4Java Passport Editor erledigen.

Zitat
In diesem Falle kann nämlich ein neuer Schlüssel erzeugt und problemlos selbst freigeschaltet werden.

Das stimmt AFAIK so nicht. Wenn man einen Schlüssel sperrt, ist das aus Banksicht so, als hätte man noch gar keinen Schlüssel eingereicht. Sprich, Du müsstest anschließend einen neuen Schlüssel erzeugen und einreichen, inklusive INI-Brief, und auf die Freischaltung durch die Bank warten.

Zitat
Wenn HBCI das Sperren des Schlüssels zulässt, warum kann man dann diese Funktion nicht implementieren?

Eine solche Funktion KANN man natürlich in einer Homebanking-Applikation integrieren. Ich vermute aber mal, da es sich dabei um eine eher selten benötigte Funktion handelt und Hibiscus keine kommerzielle (im Sinne von "bezahlte") Software ist, hatte Olaf (der Autor) bisher keine sehr große Motivation, so etwas einzubauen :-)

Zitat
Und warum gibt es keine funktionierenden Konverter von RDHNew in andere Formate?

Siehe oben - in HBCI4Java ist ein Kommandozeilentool für diesen Zweck enthalten.

Grüße
-stefan-
arcasys
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Re: Schlüssel sperren?

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Gepostet: 26.02.2010 - 13:49 Uhr  ·  #3
Zitat

Das stimmt AFAIK so nicht. Wenn man einen Schlüssel sperrt, ist das aus Banksicht so, als hätte man noch gar keinen Schlüssel eingereicht. Sprich, Du müsstest anschließend einen neuen Schlüssel erzeugen und einreichen, inklusive INI-Brief, und auf die Freischaltung durch die Bank warten.

Da mag jede Bank anders handeln, bei der Commerzbank ist es so wie ich es beschrieben habe.
danke jedenfalls für die ausführliche Antwort.

Hans
kleiner77
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Re: Schlüssel sperren?

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Gepostet: 26.02.2010 - 15:02 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von arcasys
Zitat

Das stimmt AFAIK so nicht. Wenn man einen Schlüssel sperrt, ist das aus Banksicht so, als hätte man noch gar keinen Schlüssel eingereicht. Sprich, Du müsstest anschließend einen neuen Schlüssel erzeugen und einreichen, inklusive INI-Brief, und auf die Freischaltung durch die Bank warten.

Da mag jede Bank anders handeln, bei der Commerzbank ist es so wie ich es beschrieben habe.


Das glaube ich nicht, denn das Verfahren ist im HBCI-Standard vorgeschrieben.

Wenn es so wäre wie Du schreibst, wäre es möglich, dass Du Deinen Schlüssel sperrst, und bevor DU einen neuen Schlüssel einreichst, könnte statt dessen ein "ANGREIFER" in Deinem Namen neue Schlüssel einreichen (die, wie Du meinst, nicht durch einen INI-Brief verizifiert werden müssen), und hätte somit Deinen HBCI-Account übernommen...

-stefan-
arcasys
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Re: Schlüssel sperren?

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Gepostet: 26.02.2010 - 16:26 Uhr  ·  #5
Ok, ich habe mich vielleicht unvollständig ausgedrückt. Wenn ich den Schlüssel selbst sperre, muss ich selbstverständlich einen INI-Brief erzeugen, kann diesen aber durch diee Eingabe des Hash-Wertes über ein Online-Verfahren der Commerzbank selber verifizieren. Im anderen Fall geht das nicht, sondern ich muss den INI-Brief dann ausdrucken, an die Filaile faxen und nur ein Filialmitarbeiter kann durch Eingabe des hash-Wertes den Brief freischalten.

Gruß
Hans
kleiner77
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Re: Schlüssel sperren?

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Gepostet: 27.02.2010 - 11:28 Uhr  ·  #6
Aha... ich nehme das mal so zur Kenntnis, auch wenn ich es (aus technischer Sicht) nicht nachvollziehen kann. Eine Schlüsselsperrung ist eine Schlüsselsperrung - davon gibt es eigentlich keine zwei verschiedenen Arten (der GRUND für die Schlüsselsperrung kann angegeben werden, dennoch ist der Schlüssel nach einer Sperrung eben gesperrt). Darum sollte der Freischaltvorgang für neue Schlüssel prinzipiell auch unabhängig davon sein, WIE der Schlüssel gesperrt wurde.

Wie auch immer, das wird jetzt hier off-topic... ;-)

-stefan-
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