Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Leipzig
Homepage: willuhn.de/
Beiträge: 10626
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 26.10.2009 - 23:29 Uhr  ·  #21
Und genau davor gruselt mir ;)
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 100
Dabei seit: 01 / 2006
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 28.10.2009 - 12:43 Uhr  ·  #22
Zitat geschrieben von willow
Und genau davor gruselt mir ;)


Sollte es, auf einem non-windows system, zu einem Schadensfall kommen der sich auf einen Trojaner und/oder Viren zurückführen lässt muss der Anwender nachweisen das er die ihm zumutbaren Vorkehrungen getroffen hat.
Zumutbar bedeutet auch: technisch möglich, einem durchschnittlichen Anwender bekannt, ....
Mit einem aktuellen linux System wirst du als Kunde, nach meiner Einschätzung, gute Aussichten haben dich nicht gruseln zu müssen.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Im wunderschönen Ahrtal
Beiträge: 2077
Dabei seit: 04 / 2004
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 28.10.2009 - 13:30 Uhr  ·  #23
Zitat
technisch möglich, einem durchschnittlichen Anwender bekannt, ....


Es ist aber inmho Allgemeingut, dass der durchschnittliche Windowsuser weniger Ahnung und Interesse hat, als sein Linuxpendant. Das für das Frickelsystem erforderliche Grundwissen könnte dem Tuxer vielleicht zum Verhängnis werden. Frickelsystem war btw nicht vollkommen despektierlich gemeint. Um aber Linix auf die Kiste zu bekommen muss der User aber normalerweise (weil MediaMarkt und Aldi nur Kleinweich verticken) ziemlich aktiv werden und damit einiges an Wissen und Interesse zeigen. Dieser Experte sollte doch auch eine Firewall in sein Linux bringen können...

@willow: Den Virenscanner lasse ich mir ja noch gefallen, aber betreibst du deine Systeme wirklich ohne Firewall ??
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Leipzig
Homepage: willuhn.de/
Beiträge: 10626
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 28.10.2009 - 14:15 Uhr  ·  #24
Zitat
@willow: Den Virenscanner lasse ich mir ja noch gefallen, aber betreibst du deine Systeme wirklich ohne Firewall ??


Wozu? Mit "Firewall" ist i.d.R. ein Paketfilter gemeint, der Connects auf Ports (jetz mal egal, ob es sich um TCP, UDP, ICMP, usw. handelt) sperrt, falls die konfigurierte Policy dies nicht zulaesst. Auf Linux-Systemen wird das "unter der Haube" nahezu ausnahmslos mit IPTables umgesetzt - egal, in welcher GUI man die Filter-Einstellungen zusammengeklickt hat.

Den Connect-Versuch auf einen Port zu sperren, macht natuerlich nur Sinn, wenn auf diesem Port auch ein Dienst laeuft. Wird der Zugriff auf diesen Dienst durch den Paketfilter gesperrt, stellt sich zwangsweise die Frage, wozu der Dienst dann ueberhaupt gut ist, wenn er nicht genutzt werden kann? Hier ergeben sich 3 Moeglichkeiten:

a) Der Dienst wird benoetigt und soll auch erreichbar sein. Dann muss der Port nicht gefiltert werden.
-> Firewall nicht noetig.

b) Der Dienst wird zwar benoetigt, soll aber nur lokal erreichbar sein. Dann sollte der Dienst so konfiguriert werden, dass er nur auf localhost bzw. dem benoetigten internen Interface lauscht (der hierfuer noetige Parameter in der Config-Datei des Daemons heisst oft "bind address" o.ae.). Unterstuetzt der Dienst einen solchen Parameter nicht, sollte er gegen eine andere Software ersetzt werden, die das kann.
-> Firewall nicht noetig

c) Der Dienst wird nicht benoetigt und kann komplett deaktiviert werden.
-> Firewall nicht noetig

Ich bring mal einen hinkenden Vergleich: Was nützen Türen in einem Haus, die permanent verschlossen sind, weil ich nicht will, dass sie jemand aufmacht? Dann kann ich die Türen auch gleich weg lassen.


Interessant ist in dem Zusammenhang die de.comp.security.firewall FAQ
http://www.iks-jena.de/mitarb/lutz/usenet/Firewall.html#PF


OK, das war jetzt weit ausgeholt, betrifft aber nur eine moegliche Umsetzung einer Security-Policy, da "Firewall" im allgemeinen Sprachgebrauch haeufig mit "Paketfilter" bzw. "Personal Firewall" gleichgesetzt wird.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 425
Dabei seit: 09 / 2004
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 14:19 Uhr  ·  #25
Zitat geschrieben von willow
Ich stell mir grad die Frage, inwiefern ich aus Sicht der Bank gegen meine Sorgfaltspflicht verstosse, wenn ich auf meinem Linux-System weder "Firewall"[1] noch Antivirenprogramm[2] installiert habe.

[1] Welche Ports sollte die blockieren, wenn gar keine offen sind?
[2] Wozu brauche ich eine Software, die auf einem Linux-Rechner nach Windows-Viren sucht?


Beim Internetbanking (das ja das überwiegende Ziel von Schadsoftware ist) muß der Port 443 offen sein.

Es gibt von bitdefender und anderen auch Virenscanner für Linux. Selbst wenn es keinen bekannten Trojaner für Linux gibt der das Banking angreift wird sich das früher oder später wahrscheinlich ändern. Und über einen heuristischen Scan hat dann der Scanner zumindest die Chance, diesen Angriff zu erkennen.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Leipzig
Homepage: willuhn.de/
Beiträge: 10626
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 14:52 Uhr  ·  #26
Zitat geschrieben von Nemo
Beim Internetbanking (das ja das überwiegende Ziel von Schadsoftware ist) muß der Port 443 offen sein.


Also zum einen gilt das nur fuer PIN/TAN (bei Chipkarte und Schluesseldiskette wird i.d.R Port 3000 verwendet). Zum anderen muss der Port (outgoing) sowieso offen sein, da das der Default-Port fuer HTTPS ist. Der User koennte andernfalls keine HTTPS-Seiten mehr besuchen.

Unabhaengig davon macht ein Angriff direkt auf TCP hier ueberhaupt keinen Sinn, da die Uebertragung verschluesselt ist. Viel geeigneter sind hier beispiels DNS-Spoofing oder ein Angriff auf die Banking-Anwendung selbst. Da schuetzt auch kein Paketfilter.

Zitat geschrieben von Nemo
Es gibt von bitdefender und anderen auch Virenscanner für Linux. Selbst wenn es keinen bekannten Trojaner für Linux gibt der das Banking angreift wird sich das früher oder später wahrscheinlich ändern. Und über einen heuristischen Scan hat dann der Scanner zumindest die Chance, diesen Angriff zu erkennen.


Sicher. Obwohl auch hier nicht unbedingt ein Virenscanner noetig ist. Mit einer MAC-Loesung wie SELinux oder AppArmor und den ueblichen "Paranoia"-Grundsaetzen (Software nur aus vertraulichen Quellen, nur wenn der Quellcode verfuegbar ist, nur signiert, etc) kann man auch so hinreichend sicherstellen, dass das System nicht mit lohnenswertem Aufwand kompromittiert werden kann.

BTW: Ich muss aber nochmal dazu sagen, dass sich meine Aussage nicht auf Linux-User allgemein sondern ganz konkret auf mich bezog. Daher schrieb ich auch "...inwiefern ich ... meine Sorgfaltspflicht .... wenn ich auf meinem ....".

Und ich weiss sehr genau, was meine Banking-Anwendung macht - auch ohne Virenscanner ;)
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Westfalen
Beiträge: 5096
Dabei seit: 05 / 2003
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 15:59 Uhr  ·  #27
Zitat geschrieben von willow
BTW: Ich muss aber nochmal dazu sagen, dass sich meine Aussage nicht auf Linux-User allgemein sondern ganz konkret auf mich bezog. Daher schrieb ich auch "...inwiefern ich ... meine Sorgfaltspflicht .... wenn ich auf meinem ....".

Und ich weiss sehr genau, was meine Banking-Anwendung macht - auch ohne Virenscanner ;)


Hihi :)

Mal Scherzhaft.. Stell dir vor in deiner eigenen Anwendung ist nen kleiner Bug, Pufferüberlauf oder so. Der Bug ist leider so gravierend, das er remote ausgenutzt werden kann um die Transaktion vor dem Senden zu manipulieren. Letztlich bist du selber mit einer veränderten Überweisung betroffen. Das ist von deiner Seite eindeutig grob fahrlässiges Verhalten, oder? :)

Gut, back to Topic.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Leipzig
Homepage: willuhn.de/
Beiträge: 10626
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 16:29 Uhr  ·  #28
Ja, vermutlich ;)

Waere aber ein recht konstruiertes Szenario. Denn man braeuchte ja einen kompromittierten HBCI-Server, zu dem sich die Banking-Anwendung auch noch verbindet.

Fall a) Es ist wirklich der HBCI-Server der Bank, der kompromittiert ist. Dieses Szenario will ich mir lieber nicht ausmalen ;-D

Fall b) Die Verbindung wird auf einen anderen HBCI-Server umgebogen (z.Bsp. via DNS-Spoofing). In dem Fall kann man davon ausgehen, dass der lokale Rechner ohnehin bereits kompromittiert wurde und das System des Users schon komplett manipuliert ist. Der Angriff ist dann schon gar nicht mehr noetig, da er laengst geschehen ist.

Von fundamentaler Wichtigkeit ist also, dass die Daten und Programme auf dem eigenen Rechner vertrauenswuerdig sind. Das ist die Basis. Und dort sollte man ansetzen. Das geht mit Virenscannern (bedingt), SELinux, AppArmor, ReadOnly-Partitionen, etc. Leider ist TPM wegen DRM in Veruf geraten. Dabei waere genau das aus meiner Sicht der richtige Ansatz. Wenn sichergestellt ist, dass der eigene Rechner nur mit unverhaeltnismaessigem Aufwand manipulierbar ist, kann einem eigentlich egal sein, wenn irgendwelche Angriffsversuche uebers Netz kommen.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Leipzig
Homepage: willuhn.de/
Beiträge: 10626
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 16:34 Uhr  ·  #29
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Westfalen
Beiträge: 5096
Dabei seit: 05 / 2003
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 19:19 Uhr  ·  #30
Ich hab auf meinem Mainboard ein TPM Modul nachgerüstet. Bis heute suche ich nach der Anwendung dafür... Die mitgeleiferte Kryptosoftware ist "billig", Bitlocker auf Windows mag ich nicht, TrueCrypt als mein Favorit unterstützt kein TPM.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Hamburg
Beiträge: 7
Dabei seit: 10 / 2009
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 29.10.2009 - 19:36 Uhr  ·  #31
Hi, Captain FRAG

es mag sein, daß die Allgemeinen Geschäftsbedingungen je nach Bank oder Sparkasse zum Nachteil der Bankkunden mehr oder weniger aussagekräftig formuliert sind, oder wie ein User es bei Heise treffend ausdrückte "schwammig".
Aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Deutschen Bank jedoch ist klar ersichtlich, daß es sich weder um eine "kann" Formulierung handelt noch wurden die Bedingungen über elektronische Medien irgendwo in einem Anhang versteckt.

Ihre Interpretation

Zitat
Die Dinger heissen "Allgemeine" Geschäftsbedingungen, decken also die allgemeinen Geschäfte der Allgemeinheit ab.

Die genannten Regularien sind dort aber auch nicht zu finden. Sie stehen wenn in den Bedingungen für Online-Banking und auch dort nicht direkt sondern im Anhang "Schutz des Teilnehmersystems". Und dort ist die Formulierung nur in Kannform, so nach dem Motto: AV und Firewall soweit technisch möglich.



trifft hier glaube ich nicht den Kern der Neufassung der AGB's der Banken.


Gruß
Tokositna
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Leipzig
Homepage: willuhn.de/
Beiträge: 10626
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking: neue AGB's

 · 
Gepostet: 30.10.2009 - 02:09 Uhr  ·  #32
Ich hab jetzt mal bei der deutschen Bank danach gesucht. In den AGB unter http://www.deutsche-bank.de/pb…gb_pgk.pdf finde ich nichts.

In den Bedingungen fuers Online-Banking unter http://www.deutsche-bank.de/pb…en_pgk.pdf

steht in Punkt 7.2, Satz (2), letzter Anstrich:

Zitat

Der Teilnehmer hat vor seinem jeweiligen Zugang zum Online-Banking sicherzustellen, dass auf dem verwendeten System handelsübliche Sicherheitsvorkehrungen(wie Anti-Viren-Programm und Firewall) installiert sind und diese ebenso wie die verwendete System- und Anwendungssoftware regelmäßig aktualisiert werden. Beispiele handelsüblicher Sicherheitsvorkehrungen kann der Teilnehmer den Internetseiten der Bank entnehmen.


Diese "Beispiele" finde ich jetzt nirgends.

Insbesondere mit dem Begriff "handelsübliche Sicherheitsvorkehrungen" kann ich jetzt nicht so viel anfangen.
Benutzer
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Hamburg
Beiträge: 7
Dabei seit: 10 / 2009
Betreff:

Sicherheitsvorkehrungen Online-Banking

 · 
Gepostet: 30.10.2009 - 10:32 Uhr  ·  #33
Guten Morgen willow,

hier finden Sie die vermissten "Beispiele":
google>meine Deutsche Bank.de> Deutsche Bank Online-Banking- und Brockerage >Sicherheitshinweis>weitere Sicherheitshinweise oder >Downloadcenter bzw. weitere Links mit zusätzlichen Informationen zum Vertiefen wie z.B. BSI usw.

Gruß
Tokositna
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0