Phishing/Pharming - Geld weg

 
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 11:20 Uhr  ·  #61
Zitat
Regulär eingereicht: ja. Aber entspricht trotzdem nicht dem Willen des Kunden. Der wollte ja einen anderen Auftrag erteilen.
Ist sowas nicht lt. BGB ein Erklärungsirrtum und anfechtbar?


Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren. Dann aber bitte mit begründeten Erklärungen, nicht mit irgendwelchen Vermutungen.
Weiter oben war ja sogar die Rede davon, dass sich dies nur auf Abbuchungen bezieht?

Kann da vielleicht mal einer Licht ins Dunkel bringen? Confused



Also zu allererst müsste mal geklärt sein, ob bei dieser "mißbräuchlichen Verfügung" einer der Beteiligten (Empfänger bzw. Auftraggeber) nicht in Deutschland sitzt!
Denn die PSD (oder die §§ 675 a-z, 676 a-c BGB) gilt nur für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr!
Für alles andere gilt nach wie vor das Überweisungsgesetz...
Es sei denn, "Frustrierter Kunde" wurde mit einer SEPA-Überweisung innerhalb Deutschlands geschröpft - dann zieht wieder PSD!

Das ist zumindest mein Stand nach der letzten Schulung! :-)
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren!
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 11:49 Uhr  ·  #62
Zitat geschrieben von matrica

Ich kenne die Vorzüge von SMS-TAN und auch von dem Smart-TAN-optic Verfahren, versetzt euch aber mal in die Lage der Anwender die mit verschiedenen Banken arbeiten. Wer blickt denn bitte als Laie bei den ganzen PIN/TAN-Verfahren noch durch? Statt sich immer neue PIN/TAN-Verfahren auszudenken wäre es an der Zeit im HBCI/FintTS-Banking einen einheitlichen Standard bei den Karten einzuführen, so daß man mit einer Karte alle seine Banken bedienen kann. Wenn diese Einstiegsbarrieren endlich einmal behoben sind, braucht kein Mensch mehr PIN/TAN und das Verfahren kann dann endlich entsorgt werden.


Dem stimme ich an sich voll zu.
Aber:
Alternativ-Verfahren zu PIN/TAN iTAN etc. gibt es ja heute schon. Die angesprochenen Verfahren SMSTAN bzw. das Chipkartenverfahren ist aber meist, im Gegensatz zum PIN/TAN Verfahren bei den Banken kostenpflichtig. Und genau da ist der Knackpunkt. Das wollen viele Kunden nicht zahlen, und für grössere Banken würden sich die Beträge für Chipkartenleser und Chipkarten schnell in den 7-stelligen Bereich summieren, würden sie dies sponsorn (einfach mal Verkaufspreise von www.reiner-sct.com zugrundegelegt).
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 12:13 Uhr  ·  #63
Naja:
1) HBCI Karte = Kosten für Kartenleser (50-100€) + ggf SECCOS Karte (oft aber bereits in der EC-karte integriert)
2) Smart-TAN+ > Generator ca. 10-20€ (und idR für meherere Banken kompatibel). Karte idR = EC Karte
Ich denke jeder Kunde wird einmalig 10-20€ zahlen können.
3) SMSTan/mTAN, bei machen Banken kostenlos, bei machen x Überweisungen pro Monat kostenlos (Anzahl reicht oft für normale Kunden)

Also zumindest Variante 2 sollte kein Problem sein.
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SC

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Gepostet: 28.07.2010 - 12:41 Uhr  ·  #64
Zitat geschrieben von vader
Naja:
1) HBCI Karte = Kosten für Kartenleser (50-100€) + ggf SECCOS Karte (oft aber bereits in der EC-karte integriert)
2) Smart-TAN+ > Generator ca. 10-20€ (und idR für meherere Banken kompatibel). Karte idR = EC Karte
Ich denke jeder Kunde wird einmalig 10-20€ zahlen können.
3) SMSTan/mTAN, bei machen Banken kostenlos, bei machen x Überweisungen pro Monat kostenlos (Anzahl reicht oft für normale Kunden)

Also zumindest Variante 2 sollte kein Problem sein.


Realität:
Bank A macht nur iTAN, Bank B nur SMS-TAN, Bank C Smart-TAN, Bank D weiterhin das klassische TAN-Verfahren. Also hantiert der Kunde hier einmal mit den Papierbögen, dann mit seinem Mobilfunkgerät, zusätzlich mit dem TAN-Generator und kriegt wahrscheinlich bei dem Flickercode noch einen epileptischen Anfall.

Einen einfachen Kartenleser Cyberjack secoder oder KAAN Tribank + eine Karte, das ganze im Paket entsprechend einkaufen und an die Kunden für 40,-EUR weitergeben, fertig. Was soll der Kunde mit einem Tan-Generator für 10-20 EUR anfangen? Dann besser etwas drauflegen und er hat seine Sicherheit und seinen Komfort.

Tschüss

Sebastian
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Re: SC

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Gepostet: 28.07.2010 - 13:51 Uhr  ·  #65
Zitat geschrieben von matrica
Was soll der Kunde mit einem Tan-Generator für 10-20 EUR anfangen? Dann besser etwas drauflegen und er hat seine Sicherheit und seinen Komfort.


Was soll der damit nicht anfangen. Ich denke Preis/Leistung(Sicherheit) ist bei Smart-Tan+ z.Z. am besten.
Bei HBCI Kartenlesern wird ja leider immer noch nicht die Display/Secoder Funktion genutzt. Somit weiß man leider immer noch nicht was man signiert. Bei Smart-Tan+ und mTAN, schon.

Ausserdem kann man den Smart-TAN+ Gen. leicht mitnehmen und er funktioniert mit Banking Programmen sowie den Webpages (mtan dito)
Für manche Kunden die z.Z. (i)Tan nutzen ist das wichtig.
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 14:35 Uhr  ·  #66
Zitat
Was soll der Kunde mit einem Tan-Generator für 10-20 EUR anfangen? Dann besser etwas drauflegen und er hat seine Sicherheit und seinen Komfort.


Dem stimme ich zu, aus Erfahrung ist es aber doch - wenn wir mal ehrlich sind - so, dass selbst das den meisten Kunden zuviel ist.
Auch irgendwo ein stückweit verständlich, denn es ist noch gar nicht so lange her, da wurden die Kunden zum OnlineBanking "gezwungen" weil es ja so toll und günstiger ist - und jetzt sollen sie dafür bezahlen???
Als 08/15-Kunde würde ich mich da auch fragen, was das soll!

Klar ist, dass jede Bankengruppen es den Kunden leichter machen würde, wenn alle einheitliche Verfahren anbieten würden. ABER: da müssen ja auch die RZ mitmachen!
Chipkarte per Browserbanking geht z.B. bei unserem noch nicht.
Abgesehen davon finde ich persönlich das Verfahren auch nicht wirklich flexibel, da steh ich schon mehr auf SmartTAN+ oder eben mobileTAN.

Aber selbst die 0,09 Euro pro SMS sind manchen Kunden schon zu viel, siehe oben! :-(

@Sebastian: wenn du einen Trick hast, damit die Kunden gerne für sowas bezahlen, verrat ihn uns! Alleine mit der Sicherheit zu argumentieren funktioniert so selten... Dazu ist zumindest bei uns in der Region (leider) erst zu wenig passiert!
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Re: SC

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Gepostet: 28.07.2010 - 16:12 Uhr  ·  #67
Zitat geschrieben von vader

Was soll der damit nicht anfangen. Ich denke Preis/Leistung(Sicherheit) ist bei Smart-Tan+ z.Z. am besten.
Bei HBCI Kartenlesern wird ja leider immer noch nicht die Display/Secoder Funktion genutzt. Somit weiß man leider immer noch nicht was man signiert. Bei Smart-Tan+ und mTAN, schon.

Ausserdem kann man den Smart-TAN+ Gen. leicht mitnehmen und er funktioniert mit Banking Programmen sowie den Webpages (mtan dito)
Für manche Kunden die z.Z. (i)Tan nutzen ist das wichtig.


Hallo Vader,

ich kenne die Vorzüge der neuen Sicherheitsverfahren und die fehlende Secoderfähigkeit beim FinTS ist natürlich sehr ärgerlich, aber es ist und bleibt für den Kunden unkomfortabel. Die Erzeugung einer TAN ist Anachronismus pur. Was kommt als nächstes: Steintafeln mit einem eigenen von der Bank signierten TAN-Steinmetzen?
Und sollte PIN/TAN endlich abgeschaltet werden wird die Secoderfunktion auch so schnell wie möglich in FinTS auftauchen, wetten?

Zitat geschrieben von Yeannie

@Sebastian: wenn du einen Trick hast, damit die Kunden gerne für sowas bezahlen, verrat ihn uns! Alleine mit der Sicherheit zu argumentieren funktioniert so selten... Dazu ist zumindest bei uns in der Region (leider) erst zu wenig passiert!


Hallo Yeannie ,

ja das ist natürlich ein wunder Punkt, ich kenne zwar keinen Trick, frage mich aber wie die Schweizer Banken es geschafft haben über 50.000 Smartcard-Reader kostenlos an Ihre Kunden zu verteilen.

-->Versteht mich nicht falsch ich möchte keinen von euch kritisieren, es geht mir nur um das PIN/TAN-Verfahren, ich kann nicht verstehen warum weiter versucht wird das Ganze am Leben zu erhalten und im Gegenzug keine Anstrengungen im eigentlichen HBCI/FinTS-Banking mehr durchführt. Das Ganze wird nur noch komplizierter und am Ende stehen die Kunden wieder in den Fillialen rum, weil keiner mehr Homebanking durchführt. Begrabt PIN/TAN und alle profitieren davon.

Tschüsss

Sebastian
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 16:16 Uhr  ·  #68
Und welches Verfahren bietet man der breiten Masse (aktuell PIN/TAN über Webseite)?
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Re: SC

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Gepostet: 28.07.2010 - 16:25 Uhr  ·  #69
Zitat geschrieben von matrica

Begrabt PIN/TAN und alle profitieren davon.

Warum?
Was besseres als chipTAN / smsTAN gibt es m. E. derzeit nicht, wenn man den Komfort bzw. Preis/Leisungsverhältnis betrachtet.

HBCI-Chipkarte mittels fest installierten Kartenleser ist halt leider Gottes sehr unflexibel.
Und eins ist mal klar: wenn das Verfahren zu kompliziert oder unbequem ist, wird es sich nie durchsetzen.
Oder warum ist bei Windows XP standardmäßig "Adminrecht" eingeschaltet? 😉
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 16:27 Uhr  ·  #70
Zitat
Und welches Verfahren bietet man der breiten Masse (aktuell PIN/TAN über Webseite)?


Genau das ist die Frage! Wir sind natürlich auch ein Stückchen von unseren RZ's abhängig, eigene Entscheidungen in dieser Frage zu treffen geht also schon mal gar nicht...

Zitat
frage mich aber wie die Schweizer Banken es geschafft haben über 50.000 Smartcard-Reader kostenlos an Ihre Kunden zu verteilen.


Hast schonmal die Gebühren bei den Schweizer Banken gesehen? Also ich mein da nicht die kleinen RaiBa's, sondern die Kantonalbanken, UBS, CS und Konsorten?
Z.B. verlangen die für eine Überweisung nach Deutschland zum Teil noch 25 CHF Gebühr... Von SEPA weiß da fast noch keiner was! :shock:

Das finde ich eine Unverschämtheit ggü. den Kunden - die teure Überwesiung zu "verkaufen" und SEPA nicht mal zu erwähnen! Wobei ich natürlich auch nicht mit Sicherheit sagen kann, ob der "kleine Schalterangestellte" überhaupt eine Info von weiter oben dazu bekommen hat...

Bei den (Bank-)Kunden ist es doch so:
jeder will alles umsonst! Das wir aber auch Dienstleistungen anbieten, wie z.B. ein Handwerker, das sieht keiner. Und bei dem hinterfragt keiner, warum seine Arbeitszeit so viel kostet...

Meinen Bekannten sag ich daher immer: irgendjemand muss ja meinen Lohn bezahlen! ;-)

Aber wir bzw. ich schweife(n) ab...

@Frustrierter Kunde: du hast da unwissentlich ganz schön was losgetreten!
Ich hoffe, unsere Tipps haben dir trotzdem was gebracht und deine Bank kooperiert mit dir! :-)
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 21:24 Uhr  ·  #71
Zitat geschrieben von Yeannie

Also zu allererst müsste mal geklärt sein, ob bei dieser "mißbräuchlichen Verfügung" einer der Beteiligten (Empfänger bzw. Auftraggeber) nicht in Deutschland sitzt!
Denn die PSD (oder die §§ 675 a-z, 676 a-c BGB) gilt nur für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr!
Für alles andere gilt nach wie vor das Überweisungsgesetz...
Es sei denn, "Frustrierter Kunde" wurde mit einer SEPA-Überweisung innerhalb Deutschlands geschröpft - dann zieht wieder PSD!

Das ist zumindest mein Stand nach der letzten Schulung! :-)
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren!


Also wer das erzählt, gehört bestraft!
Die zitierten Paragrafen der PSD setzen eine EU-Richtlinie in Deutsches Recht um. Die PSD gilt daher für Zahlungen innerhalb der EU (also auch innerhalb Deutschlands). Es ist sogar egal, od die Zahlung als Inlands-(mit BLZ und Konto-Nr.) oder als SEPA-Auftrag (mit IBAN und BIC) erteilt wurde. Aus diesem Grund haben auch alle Banken in Deutschland zuim Herbst vergangenen Jahres ihre Sonderbindungen für den Überweisungsverkehr, für das Onlinebanking und für die Bank- und Kreditkarten geändert.

Bei der Erteilung des Auftrages können nach den neuen Regelungen auch Autentifikationsmedien benutzt werden (Karte, PIN/TAN, etc.).

Sofern dem Kunden keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, haftet der Kunde nicht, bei grober Fahrlässigkeit maximal mit 150 Euro. In den Sonderbedingungen ist sogar explizit genannt, was grob Fahrlässig ist. Ein Trojanerbefall steht da nicht dabei, deshalb sollte es sich um einfache Farläsigkeit handeln, bei der der Kunde nicht haftet - zumal bei den aktuellen Echtzeittrojanern für den Kunden mit geöhnlicher Erfahrung nciht erkennbar ist, ob die "Sicherheitsabfrage" nicht doch eine Meldung der Bank ist.

Laut den gesetztlichen Regelungen im BGB und den umsetzungen in den SB ist die Bank verpflichtet, bei Missbräuchlichen Verfügugnen umgehend (d.h. innerhalb 2-3 Tage) dem Kunden so zu stellen, als seider Missbrauch nicht vorgekommen (=Valutenneutrale Gutschrift).

Meine Empfehlung: mobileTAN oder SmartTAN/ChipTAN.optic benutzen - das ist ein bischen mehr an Sicherheit.

Selbst eine HBCI-Chipkarte wäre mit einem solchen Trojaner angreifbar, wenn die eingegebenen Daten in der Software manipuliert werden und der Kunde seine Autorrisierung mit Chipkarte und PIN gibt.

Eine Lösung gäbe es m.E. doch. Die qualifizierte elektronsiche Signatur - ein so unterzeichnetes Dokument ist rechtsverbindlich - laut BGB. Alle Haftungsregelungen in irgendwelchen Sonderbindungen wären dann unnötige, weils wie die persönliche händische Unterschrift gilt - nur den Aufwand hierfür will wohl im Moment keine tragen...
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 28.07.2010 - 23:26 Uhr  ·  #72
Zitat geschrieben von torsten.s


Sofern dem Kunden keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, haftet der Kunde nicht, bei grober Fahrlässigkeit maximal mit 150 Euro. In den Sonderbedingungen ist sogar explizit genannt, was grob Fahrlässig ist. Ein Trojanerbefall steht da nicht dabei, deshalb sollte es sich um einfache Farläsigkeit handeln, bei der der Kunde nicht haftet - zumal bei den aktuellen Echtzeittrojanern für den Kunden mit geöhnlicher Erfahrung nciht erkennbar ist, ob die "Sicherheitsabfrage" nicht doch eine Meldung der Bank ist.

Laut den gesetztlichen Regelungen im BGB und den umsetzungen in den SB ist die Bank verpflichtet, bei Missbräuchlichen Verfügugnen umgehend (d.h. innerhalb 2-3 Tage) dem Kunden so zu stellen, als seider Missbrauch nicht vorgekommen (=Valutenneutrale Gutschrift)..


Ich dachte schon, dass ich das Schreiben meiner Bank im letzten Jahr absolut falsch verstanden hatte. Die Antwort von thorsten.s zeigt, dass man wohl doch der Meinung sein kann, dass der Verbraucher in Sachen Haftung nun besser geschützt ist. Ich bin überrascht, dass es offenbar bei den Banken noch keine klare Linie zu geben scheint.


Zitat geschrieben von torsten.s

Eine Lösung gäbe es m.E. doch. Die qualifizierte elektronische Signatur - ein so unterzeichnetes Dokument ist rechtsverbindlich - laut BGB. Alle Haftungsregelungen in irgendwelchen Sonderbindungen wären dann unnötige, weils wie die persönliche händische Unterschrift gilt - nur den Aufwand hierfür will wohl im Moment keine tragen..


Die Unterschrift ist eigentlich nicht das Problem. Das Problem besteht doch darin, dass ich mit meiner Unterschrift eine vom Trojaner manipulierte Überweisung "unterschreibe". Die Unterschrift ist echt, die Überweisung ist gefälscht. Ob ich das mit einer TAN mache oder dem Signaturgesetz entsprechend mit einer Signatur, bleibt im Ergebnis gleich. Das Geld landet beim falschen Empfänger.

Soll das Werk sauber abgesichert werden, reicht die Signatur alleine nicht aus. Da braucht es wenigsten noch ein paar Prüfsummen, Hash-Werte oder ähnliches, wie es bei der SMS im Prinzip ja gemacht wird. (Die Prüfsummen im DTAUS-Format haben die Banken beim Sepa-XML-Format gerade abgeschafft, ob das der Weisheit letzter Schluß war?)

Nebenbei, auch wenn ich hier vielleicht zu sehr vom Thema abschweife: Unser Unternehmen musste, weil in der Produktion Sondermüll anfällt, digitale Signaturen einführen. Die Einrichtung einer Signaturkarte nebst Einbinden der Wurzelzertifikate usw. ist gar nicht so ohne. Ich kann mir nicht vorstellen, dass "Otto Normalverbraucher" das unfallfrei hinbekommt.
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 08:47 Uhr  ·  #73
Zitat geschrieben von torsten.s
Ein Trojanerbefall steht da nicht dabei, deshalb sollte es sich um einfache Farläsigkeit handeln, bei der der Kunde nicht haftet - zumal bei den aktuellen Echtzeittrojanern für den Kunden mit geöhnlicher Erfahrung nciht erkennbar ist, ob die "Sicherheitsabfrage" nicht doch eine Meldung der Bank ist.

Endlich mal eine Bestätigung.
Mann, Mann, Mann, dieser Thread zeigt doch sehr eindrücklich, was für einen riesen Haufen Unsinn über dieses Thema von sich gegeben werden kann.
Sehr erschreckend.
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 09:14 Uhr  ·  #74
Und vor allem, wie man hier das weseltliche vergessen kann:

Böse Buben bestehlen Leute.

Hat schon mal jemand davon gehört, dass die Allianz Leute zu den Kunden raus schickt, die drauf achten, dass bei den Kunden die Fenster im Haus geschlossen sind??
Nein, die zahlen einfach nicht, wenn der VN im Urlaub ein Fenster gekippt hat und Besuch vom Einbrecher kommt. Logisch, weil fahrlässig und überall vollkommen akzeptiert. Nur bei Banken kann jeder sagen, dass es vollkommen überrachend war, dass morgens die Sonne aufgeht... Manche Bank tut zwar durch äußerst ungeschickte Information ihren teil dazu, aber ein klein bisschen gesunden Menschenverstand möchte ich auch beim User sehen. Dass nach vielen Jahren immer noch Leute Tans in Forms tasten ist nur durch vollkommenes Abschalten der Drüse zwischen den Ohren zu verstehen. Passt ja. Die böse Bank muss ja eh zahlen.

Was anderes ist es bei den topmodernen Bankingtrojanern, die nach der gefälschten Übersweisung sogar die Umsatzanzeige im Internatportal faken. Hier hat der User (auch der sog. Experte) so gut wie keine Chance. Wenn das allen bekannt ist, dann Finger weg von iTan. Das gilt für Bank UND Kunde. Wenn Kunde es trotzdem weiter nutzen will, dann bitteschön Risikoaufklärung und Risikoübernahme. Die Banken, die weiterhin iTan als sicher verkaufen, können das gerne tun. Dann müssen Sie auch das Risiko übernehmen. Vielleicht rechnet sich das ja für diese Institute...
Wir (Sparkasse) drängen unsere Kunden mit Zuckerbrot (Werbung) und Peitsche (bei allen Änderungen zwangsweise Umstellung in ChipTan,...) weg von der iTan und werden Anfang nächsten Jahres hart abschalten. Es stand mal kurz eine Beibehaltung gegen Haftungserklärung des Kunden im Raum, wurde aber schnell verworfen. Wir wollen die Kunden vor sich selbst schützen.

frustrierter Kunde, du bist hier ausdrücklich nicht persönlich gemeint. Das ist allgemeiner Frust.
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 10:02 Uhr  ·  #75
Zitat geschrieben von torsten.s

Sofern dem Kunden keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, haftet der Kunde nicht, bei grober Fahrlässigkeit maximal mit 150 Euro. In den Sonderbedingungen ist sogar explizit genannt, was grob Fahrlässig ist. Ein Trojanerbefall steht da nicht dabei, deshalb sollte es sich um einfache Farläsigkeit handeln, bei der der Kunde nicht haftet - zumal bei den aktuellen Echtzeittrojanern für den Kunden mit gewöhnlicher Erfahrung nciht erkennbar ist, ob die "Sicherheitsabfrage" nicht doch eine Meldung der Bank ist.


Falsch, bei grober Fahrlässigkeit haftet der Kunde in vollem Umfang. Das war schon immer so. (Quelle: Sonderbedingungen für das Online-Banking)

Es ist auch garnicht nötig, einen Trojanerbefall als fahrlässig in den Sonderbedingungen zu beschreiben, sondern hier werden Verhaltensweisen genannt. Es ist grob fahrlässig, mehr als 1 TAN für einen Auftrag einzugeben. Wer dann ein Formular mit TAN´s volltippt, hat verloren. Es ist grob fahrlässig, nicht die Überweisungsdaten zu prüfen, sofern das Medium es ermöglicht. Damit sind Fiducia-Banken mit dem iTAN-Kontrollbild ebenfalls in der Lage zu sagen: Sie hätten den Betrug feststellen können.

Das soll nicht heißen, dass ich unsere Kunden mit diesen Paragraphen fertig machen will, oder dies auch so vor Gericht akzeptiert wird.
Aber die Sonderbedingungen enthalten schon eindeutige Bezeichnungen, was fahrlässig ist und was nicht.
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 10:02 Uhr  ·  #76
Zitat
Also wer das erzählt, gehört bestraft!
Die zitierten Paragrafen der PSD setzen eine EU-Richtlinie in Deutsches Recht um. Die PSD gilt daher für Zahlungen innerhalb der EU (also auch innerhalb Deutschlands). Es ist sogar egal, od die Zahlung als Inlands-(mit BLZ und Konto-Nr.) oder als SEPA-Auftrag (mit IBAN und BIC) erteilt wurde. Aus diesem Grund haben auch alle Banken in Deutschland zuim Herbst vergangenen Jahres ihre Sonderbindungen für den Überweisungsverkehr, für das Onlinebanking und für die Bank- und Kreditkarten geändert.


Danke für die Aufklärung! :-)

War auch schon etwas verwirrt, aber leider der Meinung, dass es so richtig sei... Kann es sein, dass es sich dabei um Lastschriften handelt?
Also dass die PSD nur für SEPA-LA gilt, nicht aber für das "alte" Einzugsermächtigungs- bzw. Abbuchungsverfahren?
Vielleicht hab ich da auch was verwechselt!


Zitat
Ich dachte schon, dass ich das Schreiben meiner Bank im letzten Jahr absolut falsch verstanden hatte.


Sorry für die Verwirrung! :oops:
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 10:44 Uhr  ·  #77
Zitat geschrieben von torsten.s

Eine Lösung gäbe es m.E. doch. Die qualifizierte elektronsiche Signatur - ein so unterzeichnetes Dokument ist rechtsverbindlich - laut BGB. Alle Haftungsregelungen in irgendwelchen Sonderbindungen wären dann unnötige, weils wie die persönliche händische Unterschrift gilt - nur den Aufwand hierfür will wohl im Moment keine tragen...


Das ist leider so. Es gibt ein Pilotprojekt der Sparkasse Münsterland Ost, das klappt auch prima mit der S-TRUST Karte, - jedoch das wars dann auch, - soweit meine Informationen reichen.

bedauert Gerd
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 12:13 Uhr  ·  #78
Zitat geschrieben von torsten.s

Also wer das erzählt, gehört bestraft!
Die zitierten Paragrafen der PSD setzen eine EU-Richtlinie in Deutsches Recht um. Die PSD gilt daher für Zahlungen innerhalb der EU (also auch innerhalb Deutschlands)...
Sofern dem Kunden keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, haftet der Kunde nicht, bei grober Fahrlässigkeit maximal mit 150 Euro.

Endlich mal vernünftige Aussagen! So sehe ich das Ganze nämlich auch.
Ich hab' schon gedacht, hier sind überhaupt keine Fachleute mehr.

Danke für die Aufklärung 😉
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 12:24 Uhr  ·  #79
Zitat geschrieben von computerversteher
Ich hab' schon gedacht, hier sind überhaupt keine Fachleute mehr.

Ich auch.... :)
Braucht man einen sechsseitigen Thread, um herauszufinden, wer dazu gehört :)
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Re: Phishing/Pharming - Geld weg

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Gepostet: 29.07.2010 - 12:31 Uhr  ·  #80
Zitat geschrieben von Zimmi

Falsch, bei grober Fahrlässigkeit haftet der Kunde in vollem Umfang. Das war schon immer so.

Kann ja sein.
Ich denke aber, die grobe Fahrlässigkeit wird in Zukunft keine Rolle mehr spielen, weil die Trojaner immer professioneller werden.
Und wenn dann die Nutzer mit den üblichen Sicherheitsvorkehrungen den Trojanern zum Opfer fallen, spielt es vor Gericht wahrscheinlich keine Rolle mehr, ob der Kunde einen Virenscanner hatte (der den Trojaner auch nicht erkannt hätte) oder nicht.
😉
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