Mein Sicherheitskonzept

 
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Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 11.07.2009 - 22:24 Uhr  ·  #1
Guten Tag.

Ich plane demnächst mit online Banking zu starten und habe mir bereits einen Plan erstellt, mit dem ich maximale Sicherheit erhoffe.

Ich werde wahrscheinlich extra eine Bank auswählen, welche bereits FinTS anbietet. Eventuell jedoch werde ich bei einer Bank mit HBCI verbleiben, sollten die Angebote zu inhuman sein. Dann würde ich einen Kompromis eingehen und warten, bis FinTS auch bei jener Bank eingeführt wird. Fraglich ist nur, ob HBCI ein sehr großer Nachtel wäre und ob man nicht doch lieber eine Bank mit FinTS wählen sollte.

Dann werde ich auf jedenfall zwei verschiedene Banken nutzen. Einmal eine für mein offline Konto und einmal eines für mein online Konto. Dadurch will ich sicher stelen, dass bei einem Angriff mein Hauptkonto unverwundbar bleibt. Einziger mir ersichtlicher Nachteil ist, dass man des öfteren dennoch zur Bank muss, um das online Konto auf zu füllen.

Dann werde ich Knoppix benutzten mit MoneyPenny.

Kritik ist erwünscht und Alternativen zu eventuellen Schwachpunkten auch.

MfG
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 12.07.2009 - 12:37 Uhr  ·  #2
Hmmm,

wo soll man da anfangen?

1. Erkläre mir bitte, was du mit HBCI und was du min FinTS meinst. Ich habe nämlich den Verdacht, dass du dich nicht mit den vielen Sicherungsverfahren befasst hast, die sich hinter diesen Oberbegriffen verbergen.

2. Zwei Banken halte ich für Unsinn. Du holst dir nämlich mit der Offlinebank das weitaus größere Risiko ins Haus, wenn du bei der Onlinebank auf Sicherheit achtest aktuellste Verfahren nutzt.
Warum? Die Schadensfälle im beleghaftne ZV (z.B. gefälschte Überweisungen) liegen im Bereich von 0,x %. Im Onlinebanking reden wir incl. Pishing von 0,00x %.

=> Den höschsten Sicherheitsstandard haben im Moment die aktuellen Chip- oder SMS-Tanverfahren. Wichtig ist der Medienbruch auf das externe Gerät und der Transaktionsbezug bei bei der Tangerierung, also dass dir im Tangenerator ider in der SMS z.B. Empfängerkontonummer und Betrag angezeigt werden. Damit (offene Augen vorausgesetzt. Das zweite Konto halte ich für Unsinn...

CU
Frank
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 12.07.2009 - 20:55 Uhr  ·  #3
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal für die Mühe bei den schnellen und kompetenten Antworten bei
http://www.onlinebanking-forum…8700#58700
bedanken.

Ich vermute dass "versus_code" den Secoder meint.

Tja, Moneypenny deckt auf so ideale Art die Bedenken der Sicherheitsparanojatypen ab (keine Updates und keine Nebenkosten, freies Exportdatenformat...) und trotzdem wenn alle anderen ihre regelmäßigen Updates einspielen und man selbst "nichts tut" bekommt man manchmal doch irgendwie Bauchweh.
Sorry, ich gebe zu....
Irgendwie will man als User den Hals gekrault haben.
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 13.07.2009 - 20:10 Uhr  ·  #4
Danke schonmal für die Antworten.

>1. Erkläre mir bitte, was du mit HBCI und was du min FinTS meinst. Ich habe nämlich den Verdacht,
> dass du dich nicht mit den vielen Sicherungsverfahren befasst hast, die sich hinter diesen
> Oberbegriffen verbergen.

FinTS ist meines Wissens nach eine höhere Version von HBCI. Es hat modernere Sicherheitskonzepte, wobei ich allerdings nur von einem längeren Schlüssel von 2048 Bit weiß. Was sich konkret an der Signatur über die Chipkarte oder Schlüsseldiskette geändert hat, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass es drei Signaturverfahren gibt RSA-Schlüsseldiskette, DES-Chipkarte, RSA-Chipkarte. Wobei ich hörte, dass Letztere die sicherste Methode sei. Aber auch die Teurste. Desweiteren hat man unter FinTS auch das PIN/TAN-Verfahren eingeführt, welches wohl auch mit HBCI möglich war, allerdings nur inoffiziell und es wurde auch unter anderem Namen geführt. Der Unterschied zwischen dem Signatur und dem PIN/TAN-Verfahren denke ich, dürfte offensichtlich sein. Ich hoffe, dass das die wesentlichen Punkte sind. Wenn nicht, würde ich mich über Hinweise freuen. Den Rest weiß ich mir dann alleine zusammen zu suchen.

Mir geht es vorallem um das Signaturverfahren von FinTS, da ich hörte, dass es das Sicherste sei. Übrigens auch sicherer als das PIN/TAN+SMS Verfahren, bei dem seit Anfang 09 ein Exploit bekannt wurde.

>2. Zwei Banken halte ich für Unsinn. Du holst dir nämlich mit der Offlinebank das weitaus größere >Risiko ins Haus, wenn du bei der Onlinebank auf Sicherheit achtest aktuellste Verfahren nutzt.
>Warum? Die Schadensfälle im beleghaftne ZV (z.B. gefälschte Überweisungen) liegen im Bereich >von 0,x %. Im Onlinebanking reden wir incl. Pishing von 0,00x %

Interessant. Aber ich würde dennoch Skeptisch bei den Zahlen sein. Wo könnte ich denn solche offiziellen Statistiken einsehen? Und zweitens muss man sich fragen, ob vielleicht nicht unter bestimmten Bedingungen dennoch online Banking gefährdeter ist. Also das offline Banking zwar generell mehr Schaden verursacht, der Schaden aber vielleicht nur von einer bestimmten Gruppe verursacht wird, weil diese bestimmte Richtlinien nicht beachten. Man aber selber, sofern man jene Richtlinien befolgt, eine 100%ige Sicherheitschance besitzt.
Das sind allerdings nur Vermutungen. Ich habe mich mit offline Banking und Sicherheit nicht befasst.

Aber nehmen wir doch tatsächlich mal an, dass offline Banking gefährlicher ist. Dann könnte man immernoch zwei online Bankingkonten einrichten. Eines zum Lagern und eines zum Zahlen an Dritte. Fakt ist, dass je weniger man mit einem Konto agiert, die Angreifer desto weniger Angriffsfläche und Chancen geboten bekommen und die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Attacke sinkt.
Natürlich muss man auch das Szenario betrachten.
Ein manipuliertes Bankprogramm am stationären Hauptrechner kann durchaus nur eine Angriffsgelegenheit brauchen, um Schaden anzurichten. Daher wäre es im Grunde egal, ob man nun ein Konto oder mehrere hat, denn sobald man einmal drauf zugreift, wird die Falle aktiviert.
Aber angenommen, man ist mobil und nutzt fremde Rechner. Dann wäre ein isoliertes Konto durchaus rentabel. Das Konto wird attackiert, aber da nur ein kleiner Betag drauf ist, entsteht kein Schaden und das Hauptkonto bleibt unantastbar und vermutlich sogar vollkommen unsichtbar.
Es ist auch fraglich, welche Schwachstellen es in Zukunt geben wird. Gehen wir vom schlimmsten Fall aus, dann könnte ein Angreifer volle Kontrolle über ein Konto erlangen. Das einzige, was einen in so einer Situation schützen würde, wäre das Geld auf mehrere Konten zu verteilen und zu verstecken. Nachteile wären jedoch, dass man erhöhte Kontoführungsgebühren zahlt, es mehr Aufwand ist und wenn man großes Pech hat, der Exploit genau bei der Bank auftritt, wo man sein Hauptkonto besitzt.

Ich bin beim besten Willen kein Experte auf dem Gebiet. Das sind alles nur reine Theorien eines Laien. Aber ich finde, meine Ansätze haben Potential.

>Tja, Moneypenny deckt auf so ideale Art die Bedenken der Sicherheitsparanojatypen ab (keine
> Updates und keine Nebenkosten, freies Exportdatenformat...) und trotzdem wenn alle anderen
> ihre regelmäßigen Updates einspielen und man selbst "nichts tut" bekommt man manchmal
> doch irgendwie Bauchweh.
>Sorry, ich gebe zu....
>Irgendwie will man als User den Hals gekrault haben.

Das klingt nach leichter Satire. Sollte ich etwa einen wesentlichen Schwachpunkt bei MoneyPenny übersehen haben?

MfG.
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 13.07.2009 - 23:16 Uhr  ·  #5
Zitat
>Tja, Moneypenny deckt auf so ideale Art die Bedenken der Sicherheitsparanojatypen ab (keine
> Updates und keine Nebenkosten, freies Exportdatenformat...) und trotzdem wenn alle anderen
> ihre regelmäßigen Updates einspielen und man selbst "nichts tut" bekommt man manchmal
> doch irgendwie Bauchweh.
>Sorry, ich gebe zu....
>Irgendwie will man als User den Hals gekrault haben.

Das klingt nach leichter Satire. Sollte ich etwa einen wesentlichen Schwachpunkt bei MoneyPenny übersehen haben?


Hi,
Sorry ich weiß das mit dem leicht satirischen Unterton.
Aber nach meiner Meinung ist der einzig vernünftige Umgang mit Geld, der mit Paranoia.
Was mir bei Moneypenny fehlt, ist dass alle sechs Wochen jemand postet dass es noch sicher ist.
Ansonsten, es läuft und läuft und läuft...
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 28.07.2009 - 15:19 Uhr  ·  #6
Vorsicht ist sicher gut...aber irgendwo hat alles seine Grenzen.
Wenn du dir das Onlinebanking so umständlich machst, ist deren Sinn irgendwie für mich weg...!
Klar solltest du Vorsichtig sein und dir auch Gedanken machen, was du gerade wo eingibst...aber hey bleiben wir doch realistisch.
1. Gibt es auf die Menge aller Onlineüberweisungen nur eine Handvoll Betrugsfälle (welche in den meisten Fälle auch noch auf den Kunden zurückzuführen sind und mit dem PIN/TAN Verfahren zu tun haben)
2. Wenn du echt soviel Bammel hast, lass dir doch ein Limit einräumen, was am Tag Online verfügbar ist (gehe davon aus, dass das alle Banken anbieten). Lege das auf z.B. 500 Euro fest...dann können auch nur 500 Euro "gemopst" werden.
3. Um sowas Komplexes wie das HBCI-Verfahren (egal ob Software oder Chipkarte) zu knacken musst du auch erstmal ein lohnendes Ziel sein.

Ich weiß ja nicht, mit welchen Summen du so jeden Tag zu tun hast, aber ich würde mich einfach nicht so sehr der Technik unterstellen.
Pass einfach auf, das dein System immer aktuell ist, lass deine Sicherheitsdatei nicht rumliegen, denke dir ein wirklich gutes Kennwort/eine gute Pin aus und pass etwas auf, was du gerade wo eingibst.

Ich sehe bei uns in der Bank regelmäßig Kunden mit XP, welche seit 6 Monaten ohne Virenschutz und mit alter Firewall unterwegs sind und nochnichtmal wissen, wo der Unterschied zwischen Diskette und USB-Stick liegt und denen ist auch noch nie was passiert.

Das soll nicht heißen, dass das OK ist (ich versuche da auch immer aufzuklären...was natürlich super klappt...Hüstl), aber du siehst irgendwo ist die Sicherheitsparanoia mehr Hinderlich als Förderlich.
Und mit zwei Banken anzufangen ist totaler Quatsch...wenn unbedingt lass dir doch eines deiner Konten einfach nicht fürs Onlinebanking freischalten.
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 28.07.2009 - 23:58 Uhr  ·  #7
auch wenn die Diskussion eher akademischer Natur ist, kann ich deine letzte Begründung nicht unkommentiert lassen. Wenn es nach dem ginge, was mir und meinen Bekannten alles nicht passiert ist, dann könnte ich mir auch den Sicherheitsgurt und erst recht den Airbag beim Autofahren sparen.

Jeder sollte auch beim Thema Onlinebanking nach seinem Bauchgefühl und Sicherheitsbedürfnis handeln dürfen und es gibt halt Leute, die halten gerne einen großen Sicherheitsabstand zu Betrügern und auf der (Daten-)Autobahn.
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 29.07.2009 - 08:11 Uhr  ·  #8
Klar, jeder soll es so händeln wie er/sie für richtig hält (Leben und Leben lassen).

Ich würde auch nie jemandem Raten sich Achtlos und ohne Schutz in das Onlinebanking zu stürzen.
Aber es wurde halt gefragt, was wir vom Sicherheitskonzept halten bzw. wie man es verbessern kann.
Ich finde, dass man mit HBCI und einem sauberen System und etwas Aufmerksamkeit einer minimalsten Gefahr ausgesetzt ist.
Ob sich der Mehraufwand mit 2 Banken und evtl. noch 2 Rechnern (habe ich auch schon oft genug gehört) usw. lohnt muss dann jeder für sich entscheiden...ich finde nicht.

Aber natürlich stimmt dein Beispiel schon.
Mit Airback und Gurt fährt man recht sicher...aber keiner deiner Bekannten fährt extra zu bestimmten Zeiten bestimmte Strecken, weil dann dort das Unfallrisiko niedriger ist. Es gibt halt einfach irgendwann eine Grenze, wo sich der Mehraufwand nur noch minimal lohnt.

Aber es stimmt schon, besser einmal zuviel nachdenken als einmal zuwenig!
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Re: Mein Sicherheitskonzept

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Gepostet: 29.07.2009 - 09:49 Uhr  ·  #9
Man kann 90% der Kosten für Sicherheit einsparen, wenn man 90% Sicherheit als 100% für sich selbst definiert.
Verstanden? Nicht? Macht nichts, ich auch nicht ...

Fakt ist aber, dass das letzte Tüpfelchen die höchsten Kosten (nicht nur in Geld, sondern auch in Zeitaufwand, Bedienkomfort, ...) verursacht. Da muss halt jeder für sich seine Grenze ziehen.

Mein Auto hat gefühlte 23 Airbags und alles an Sicherheitselektronik, das der Hersteller im Programm hat. Ich würde heutzutage niemals ein Auto ohne ESP kaufen. Andere machen es. Ihre Sache. Die sollen sich nach dem Unfall aber bitteschön nicht beim Hersteller beschweren, weil der Unfall mit der Elekronik vermeidbar gewesen wäre.
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