Zitat geschrieben von Platinenwurm
Soll ich den Link mal meiner "Sparkasse" schicken?
Die haben mir nämlich noch vorgestern gesagt, wie sicher dieses TAN-Blinklicht-Verfahren sei und darauf geschworen!
Dank dieser Meldung ist man nun auf solche Gaunereien auf der Homebanking Website vorbereitet.
Es stellt sich aber die Frage, sollte man überhaupt noch Homebanking machen.
Hallo Platinenwurm,
deine Sparkasse hat immer noch recht.
Alle modernen PIN\TAN Verfahren haben einen Zweck. Sie sollen verhindern, dass ein
von Dir erfasster Auftrag manipuliert wird und Du diesen frei gibst.
Der Angriff hier ist ein klassischer Social Engineering Angriff, der mit deinem Vertrauen spielt.
Bei diesem Angriff, wird dein PC manipuliert. Jemand erstellt eine Überweisung und lässt sich genau diese Daten von dir bestätigen. Dagegen hilft kein Verfahren.
Übertragen auf die nicht Onlinewelt ist das ungefähr so:
Du stehst vor der Bank, ein netter Herr im Anzug kommt aus der Bank und erzählt Dir, dass die ihre Systeme gerade überprüfen und du ihm dazu bitte deien Girocard und Pin geben sollst, da er testen muss, ob der Gelautomat sicher ist. Er geht mit deiner PIN und Karte rein, räumt dein Konto leer, kommt wieder raus und sagt Dir alles in Ordnung.
So blöd ist keiner?
Doch, alles schon geschehen. Beim Internetbanking ist das Vertrauen noch größer aber das Verständnis dafür, welche Situation seltsam ist deutlich kleiner (Es gibt keine Bank, die im produktiven System einen Test mit einem Kunden durchführt, bei dem Transaktionsdaten erzeugt und abgefragt werden)
Die ganzen Sicherheitsverfahren sind nur Hilfsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe mal eine krasse Formulierung von einem Sicherheitsexperten gelesen:
Der KundenPC ist Kriegsgebiet........
das Problem dabei ist, dass dem normalen Anwender das nicht bewußt ist und er sich mit einer Naivität (das ist nicht abwertent gemeint) bewegt, als ob er im Garten Eden unterwegs ist. Und die Schlangen warten überall auf dem PC
Banking Produkte sind sicherlich ein gutes und geeignetes weiteres Hilfsmittel zur Risikominimierung. Aber auch hier gilt, einen absoluten Schutz gibt es nicht (auch wenn die Softwareprodukte da ein paar Möglichkeiten mehr haben)
Einen Rat für ein Kundenprodukt gibt es hier allerdings nicht, wenn es nicht gerade um sehr spezielle Anforderungen geht.
Viele Grüße
Holger