Software Test in der ix 9/2014

Titel "Zahlenjonglage" ab Seite 62

 
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Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 10.09.2014 - 08:57 Uhr  ·  #1
In der aktuellen ix 9/2014 ab Seite 62 gibt es einen Test von Onlinebanking Programmen für Linux: http://www.heise.de/ix/inhalt/2014/9/62/

Im Test spielen mit: KMyMoney, moneyplex, AqBanking, GnuCash und Hibiscus

Für meine Begriffe vergleichen die ein ganz klein wenig Äpfel mit Birnen.

Auf Seite 68 kommt dann im Fazit der folgende Satz:
Zitat
Leider ist moneyplex nicht quelloffen, bietet also den eingangs skizzierten Sicherheitsvorteil einsehbaren Quellcodes nicht.

Wie kommt man denn zu dieser Aussage? Kann mir das mal einer erklären?
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 10.09.2014 - 10:12 Uhr  ·  #2
Zitat geschrieben von onlbanker

In der aktuellen ix 9/2014 ab Seite 62 gibt es einen Test von Onlinebanking Programmen für Linux: http://www.heise.de/ix/inhalt/2014/9/62/

Im Test spielen mit: KMyMoney, moneyplex, AqBanking, GnuCash und Hibiscus


Also frueher hat mir der Heise-Verlag mal ein Beleg-Exemplar geschickt, wenn die nen Artikel ueber Hibiscus hatten. Aber von dem hier hab ich gar nichts mitgekriegt. Was waren denn die Kritikpunkte an Hibiscus - abgesehen von der komplizierten Einrichtung ;) ?

Zitat geschrieben von onlbanker

Auf Seite 68 kommt dann im Fazit der folgende Satz:
Zitat
Leider ist moneyplex nicht quelloffen, bietet also den eingangs skizzierten Sicherheitsvorteil einsehbaren Quellcodes nicht.

Wie kommt man denn zu dieser Aussage? Kann mir das mal einer erklären?


Die Sache mit dem Sicherheitsvorteil ruehrt daher, dass man bei Opensource prinzipiell in den Quellcode schauen kann und damit *nachweislich* ueberpruefen kann, was die Software macht und ob sie Sicherheitsluecken enthaelt. Bei Closed-Source muss man dem Hersteller vertrauen.

Ob diese Kontroll-Moeglichkeit etwas nuetzt, wenn man die Programmiersprache nicht lesen kann und daher stattdessen dem Entwickler vertrauen muss - oder der Community, die hoffentlich schonmal in den Programm-Code geschaut hat - das steht auf einem anderen Blatt.

Es geht eigentlich nur um die *Moeglichkeit*, die Software einer nachweisbaren Überprüfung unterziehen zu können, was mit Closed-Source schon prinzipiell nicht geht.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 10.09.2014 - 17:42 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von hibiscus
Was waren denn die Kritikpunkte an Hibiscus - abgesehen von der komplizierten Einrichtung ;) ?

Zitat
Mangels vorgefertigter Distributionspakete ist das Installieren von Hibiscus und Jameica nicht ganz trivial, auf der Projektseite aber hinreichend gut erklärt.

Zitat
Hibiscus überrascht mit einer zum gegenwärtigen Stand (2.7) vollständigen Palette von SEPA-Geschäftsvorfällen.

Zitat
Für eine Java-Anwendung gibt sich Hibiscus zudem ertaunlich flott und positioniert sich vom gebotenen Funktionsumfang zwischen moneyplex und AqBanking, allerdings deutlich näher an moneyplex.


Zitat geschrieben von hibiscus
Es geht eigentlich nur um die *Moeglichkeit*, die Software einer nachweisbaren Überprüfung unterziehen zu können, was mit Closed-Source schon prinzipiell nicht geht.

Aber selbst die Möglichkeit ist Nonsens, denn dann müsste ich ja vor jedem Auftrag die Sourcen kontrollieren, weil ich die *Möglichkeit* dazu habe. Denn eine Infektion mit Malware sehe ich ja sonst erst, wenn es zu spät ist.

Und da es allen so geht ist die Community auch keine Hilfe, denn das würde nur funktionieren, wenn ALLE Nutzer vor jedem Auftrag erstmal ins Netz gucken, was es für bekannte Infektionen gibt. Und danach müsste JEDER auf seinem Rechner in die Sourcen schauen, ob ihn eine der bekannten Infektionen erwischt hat. Und selbst dann muss er die Infektion formulieren und posten. In der Zeit sind ja schon wieder 100 andere Benutzer nicht drauf gekommen und konnten es noch nicht lesen.

Für mich ist dieser Gedanke extrem praxisfern, aus beiden Betrachtungen her. Ich sehe nämlich genau das Gegenteil. Wenn eine Open Source Software mal eine nennenswerte Nutzerzahl hat, um bei Trojaner-Bastlern Aufmerksamkeit zu erregen, ist es aus deren Sicht doch viel einfacher eine Infektion einzubauen, wenn man die Source kennt. Und an den vielen Browser Trojaner sieht man ja, das garnicht unbedingt die Software Ebene der Angriffspunkt ist sondern dieser viel tiefer liegt im Schichtenmodell. Also selbst aus dieser dritten Sicht ist die Aussage Unsinn.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 10.09.2014 - 18:02 Uhr  ·  #4
Danke fuer die Zitate aus dem Artikel.

Und wegen dem Thema OpenSource und Sicherheit: Wir sollten das einfach ruhen lassen und die Diskussion nicht wieder anfangen ;)
Diese Frage ist gefuehlt so alt wie die Menschheit. Und an ihr entzweien sich nach wie vor die Geister.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 10.09.2014 - 18:04 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von hibiscus
Und an ihr entzweien sich nach wie vor die Geister.

Was ich eigentlich nicht verstehe, denn immer wenn ich frage, wie dieser angebliche Sicherheitsgewinn in der Praxis aussieht erhalte ich keine Antwort. Aber hast Recht, jeder soll gauben, was er will. Das ist wie bei Onlinebanking selbst. Jedes System ist nur so sicher wie sein Nutzer. Von daher darf jeder zu allem "ist sicher" sagen :) Ob das in der Praxis Sinn ergibt sei dahingestellt.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 10.09.2014 - 22:14 Uhr  ·  #6
Komischerweise ist diese Ansicht bzgl. quelloffen vor allem bei Linux sehr verbreitet, aber bei Tests für die Windows Plattform fragt keiner danach.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 11.09.2014 - 08:20 Uhr  ·  #7
Warum sollten sich die Nutzer eines closed-Source Betriebssystems denn für die sourcen der Programme interessieren?
Bei Debian dagegen ist die Quelloffenheit und freie Verwendbarkeit Teil des Konzeptes. Ich für meinen Teil traue eher jemandem, der mir bereitwillig die Karten offenlegt, auch wenn ich es nicht selbst prüfen kann.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 11.09.2014 - 09:32 Uhr  ·  #8
Also ich schaue durchaus schon auch mal in den Quellcode eines Programms, dass ich mir installieren will, dessen Reputation in der Community ich aber nicht einschaetzen kann, weil es vielleicht recht unbekannt ist.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 11.09.2014 - 10:59 Uhr  ·  #9
Jo, wir hier alle sind Spezis. Geht doch bitte mal von 99 % aller Homebanking Kunden aus. Die wissen weder was ein Browser ist, noch haben die je von dem Wort Trojaner gehört. Da ist diese Quelloffenheits Debatte doch völlig sinnlos. Von daher finde ich das auch extrem befremdlich, dass man die Quelloffenheit eines Onlinebankingprogramms als Sicherheitsgewinn bezeichnet. Vor allem vor dem Hintergrund, dass diese Zeitschrift keine Technik-DAU's lesen, die sich so einen Mumpitz eigentlich nicht erzählen lassen brauchen :)

Dieses Quelloffenheitsgesumse mag generell für alles gelten, wo es nicht um Geld geht. Aber bei einem Onlinebankingprogramm wo sich sekündlich die Gefahrenlage ändert und jeder falsche Schritt sofort ein Schaden bedeuten kann ist das doch wirklich Quark.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 11.09.2014 - 11:04 Uhr  ·  #10
Ich erkläre die Debatte um das Thema Sicherheitsgewinn von Open-Source gegenüber Close-Source hiermit für beendet ;)
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 11.09.2014 - 11:43 Uhr  ·  #11
Ich auch :)
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 13.09.2014 - 09:49 Uhr  ·  #12
Zitat geschrieben von onlbanker

Jo, wir hier alle sind Spezis. Geht doch bitte mal von 99 % aller Homebanking Kunden aus. Die wissen weder was ein Browser ist, noch haben die je von dem Wort Trojaner gehört. Da ist diese Quelloffenheits Debatte doch völlig sinnlos.

öh, nö!
Ich verlasse mich doch jeden Tag auch darauf, dass ausgebildete Lebensmitteltechniker die Ungefährlichkeit meines Essens testen, weil ich leider nichtmal ein Labor zu Hause habe. Ich traue halt einer Firma, die keine meterhohen Zäune um ihren Betriebshof legt und mich und alle anderen zu einer Besichtigung ihrer Arbeit einlädt wesentlich mehr als anderen. Das Prinzip nennt man schlichtweg Transparenz.
Es gibt hunderte von Konzepten in der Wirtschaft, ich nenne mal ein Beispiel:
http://www.glaeserne-meierei.d…roduktion/
Ich habe nur eine leise Ahnung davon, wie Käse wirklich hergestellt wird und was die Bakterien wirklich mit der Milch anstellen, aber ich traue doch diesen engagierten Leuten gefühlsmäßig x-mal mehr, als einem industriellen closed-door-Käse-Massenhersteller.

So, das war mir noch wichtig und jetzt ist gut und wenn ihr wollt, mach ich den Thread zu...
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 13.09.2014 - 12:03 Uhr  ·  #13
Zumachen fände ich nicht gut. Warum soll man sich in einem Forum nicht auch einfach so mal austauschen? Man lernt doch nie aus.
Raimund, ok, bei einer gläsernen Käserei hat man einen ähnlichen Sachverhalt. Allerdings kann ich beim Käse schlechte Stellen raus schneiden. Wenn hingegen meine gläserne Software mit Schadcode verseucht ist kann ich das nicht rausschneiden, weil ich es schlicht nicht erkenne. Das ist doch der Knackpunkt. Die ganze Transparenz macht doch nur dann Sinn, wenn irgendwer rechtzeitig eine Bedrohungslage erkennt, diese auch formuliert, an die richtige Stelle weitergibt und andere Konsumenten dies auch sehen. Und das ist beim Käse dasselbe. Wenn eine ganze Charge schlecht ist und der Hersteller macht einen Rückruf, muss ich das als Konsument auch erstmal erkennen, wenn das nicht gerade in allen Nachrichten und Zeitungen kommt. Oder schaust du im Internet nach Meldungen zu jedem Produkt und vor jedem Konsum, bevor du es konsumierst?
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 14.09.2014 - 18:20 Uhr  ·  #14
Im Käsebeispiel hätten wir es auf der einen Seite im Extremfall mit einem einfoliertem Supermarkt-Massenprodukt zu tun und im open-source-Bereich ein Käsestück von der Käsetheke der Meierei, wo jeder die Leute bei der Arbeit beobachten könnte, oder?
Alle mit Sachverstand könnten unsaubere Arbeit erkennen und müssen nicht auf den Rückruf / Käsepatch des Herstellers warten. Denn ein Rückruf der schlechten Charge setzt voraus, dass der Hersteller reagiert.
Wann tut er das?
Entweder findet a) irgendjemand die schlechte Stelle oder b) der Hersteller findet dies selbst heraus und reagiert "netterweise" und kehrt es nicht unter den Teppich.
Bei a) ist dies ja unstrittig einfacher, wenn der Quellcode offen ist, oder? (Ich halte diese heuristischen Fehlersuchen und automatischen Bugfinder zwar für auch ganz nett, aber...)

b) bleibt beiden als Option

Jetzt argumentiere ich mal gegen mich selbst: Es gibt natürlich Situationen, bei denen open-source für die Sicherheit eine Falle ist. Und zwar halte ich die Gefahr für etwas größer, dass die Mitmach-Möglichkeiten Betrüger und Schädlinge anziehen könnte. Sowas soll es ja schon mehrfach gegeben haben. Beim Käsebeispiel würde ich ja auch nicht wollen, dass jeder an die Molke herankommt.

Ich finde die Diskussion darüber wichtig. Aber ich denke natürlich auch, dass dies eher eine Frage des Bauchgefühls und des Vertrauens ist. Ich traue einem langjährigen Hersteller einer closes-source HBCI-Software sicherlich genauso weit, wie ich einem langjährigen open-source-Team traue. Bei neuen "Playern" bin ich da grundsätzlich misstrauischer. "Trau, schau, wem" halt.

Gruß
Raimund
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 14.09.2014 - 19:40 Uhr  ·  #15
@onlbanker
die Diskussion wird nie ein vernünftiges Endergebnis bringen, ähnlich der Frage: ist das Glas halb voll oder halb leer.

des weiteren muss man unterscheiden, ob opensource von einer community entwickelt wird oder von einem kleinen Team, die dies zur Transparenz zur Verfügung stellen.
Inwieweit eine Überprüfung von der breiten Massen erfolgen kann bezweifel ich, aber die Möglichkeit würde bestehen.
Dass opensource aber nicht sicherer sein muss, sieht man der SSL-Problematik von vor wenigen Wochen, die Details diesbzgl. auszuführen kann ich mir glaub hier sparen.

@Raimund
evtl. sollte man die opensource-Diskussion abtrennen, da die mit der Headline ja eigentlich nichts zu tun hat und somit weit Off-Topic ist, oder?

@ll
Bauchgefühl und Sicherheit passen eigentlich nicht zusammen, da ersteres immer vom Wissensstand abhängig ist bzw. eine 50%-ige Chance darstellt.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 15.09.2014 - 08:06 Uhr  ·  #16
Hatte über das Käsebeispiel auch nochmal nachgedacht und finde, dass es eigentlich hinkt. Denn beim Käse richtet sich die Transparenz ja auf den Herstellungsprozess. Vergleich zu Opensource wäre also die Programmierarbeit an sich. Wenn nun beim Käse jemand auf dem Weg vom Werk zum Händler den Käse manipuliert oder beim Händler oder sogar beim Endkunden Zutrittsbeschränkungen durchbricht und ihn dort manipuliert, nützt dem Konsument die ganze Transparenz bei der Herstellung nichts, er wird ihn trotzdem essen und krank davon werden bis das irgendwann einem auffällt. Dann sind aber schon etliche Konsumenten erkrankt. Und das trifft m.E. eher den Vergleich mit Opensource. Die Software würde ja im Fall des Falles nicht beim Programmierer sondern beim Benutzer vom Trojaner manipuliert. Ggf. hat der Trojaner dafür vorher Firewall und Virenscanner des Benutzers durchbrochen. Und da nützt es auch nichts, dass es Opensource und transparent ist, genau wie beim Käse :)

Aber wie schon gesagt, oft hilft einfach der Glauben an etwas, man will nicht immer Fakten hören. Ist wie in der Medizin :)

P.S.: Wir brauchen das m.E. nicht unbedingt abtrennen. Die Urmessage galt den Programmherstellern als Info und die restliche Diskussion ist es - angesichts der Tatsache, dass es hier nie ein Ergebnis im Sinne von Lösung geben wird - eigentlich nicht wert, separiert zu werden. Meine Frage zu diesem Thema war eigentlich auch eher rethorisch. Ich dachte, die hätten einen Tippfehler, hätte nicht damit gerechnet, dass tatsächlich jemand Opensource für sicherer als closed Source hält. Aber gut, so sei es :)

Zur Qualitätsbeurteilung und gemeinsamer Arbeit an einem Projekt ist Opensource in meinen Augen optimal geeignet. Aber ein Plus an SIcherheit bei Onlinebanking Software sehe ich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil! Und ich glaube auch nicht, dass das der ursprüngliche Ansatz bei Opensource ist/war.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 15.09.2014 - 11:05 Uhr  ·  #17
Wenn das Käsebeispiel nicht so hinken soll, dann müssen wir es etwas genauer hinfeilen.
Denn es geht ja bei open-source hier weniger um die Produktion, sondern um eine Rezeptur, die offen gelegt wird. Wenn dort drin stünde: "Zum Schluss töten wir die lebenden Milch-Bakterien mit Zyankali ab", würde doch auch ein Laie misstrauisch werden.

Dass ein Produkt beim Kunden manipuliert würde, halte ich in dieser Betrachtung für nicht sinnvoll.

Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs ist imho weniger eine Frage der Zugänglichkeit zum Quellcode, als eine Frage, wie verbreitet ein Produkt und das Wirtssystem ist. Da wären die Platzhirsche wie Starmoney, VR-NetWorld Software, Quicken und Co. wesentlich lukrativer für potentielle Angreifer. Vor allen Dingen, wo sie ja durchweg auf Windows-Maschinen laufen. Zusätzlich ist auch noch anderer "Ertrag" zu erwarten, also Daten wie Mailadressen, Kreditkartendaten, etc.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 15.09.2014 - 14:21 Uhr  ·  #18
Ja gut, wenn wir die akute Infektionsgefahr einer Software außen vor lassen, passt es auch wieder. Hab ja gesagt, für Prävention und guten Code ist Opensource super geeignet. Wovon ich bisher sprach waren Trojaner, die so gestaltet sind, dass sie den Quellcode der Software in einer Weise ändern, dass der Benutzer bei der nächsten Überweisung andere Daten angezeigt bekommt, als vom Trojaner tatsächlich verwendet wurden. Oder sich der Trojaner eine Ebene tiefer in die Netzwerkkommunikation ein nistet wie heutige Trojaner das beim Browser auch tun. Also ein typischer Trojanerangriff halt. Und um diese Gefahr geht es doch derzeit beim Onlinebanking, oder nicht? Daher hab ich auch nur die unter dem Wort "Sicherheit" betrachtet und nichts anderes. Und wer einen Trojaner herstellen will hat es doch bei Opensource viel einfacher, er kann sich geeignete Angriffsszenarien einfach auf diesem Code aufbauen.
Klar gelten alle derzeit in Opensource erhältlichen Onlinebanking Programme derzeit rein mengenmäßig als Niesche und sind damit weniger gefährdet als Massenprodukte. Aber wie lange noch wird das gut gehen, sich unter dem "lohnt sich nicht" bzw. "gibts auf Linux nicht" Mäntelchen zu verstecken? Eines Tages wird es auch da krachen, wenn auf anderen Wegen nicht mehr genügend Schaden angerichtet werden kann. Ob es allerdings soweit kommt weiss natürlich niemand.
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Re: Software Test in der ix 9/2014

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Gepostet: 03.11.2014 - 20:57 Uhr  ·  #19
Den nächsten Softwaretest zum Online-Banking gibt es in der am 15.11.2014 auf den Markt kommenden ct (Ausgabe25/2014): Sicherheit und Banking-Software.
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