Hallo Kollegen,
Wie allgemein bekannt haben einige (viele? die meisten?) Banken eine "grace period" von bis zu 90 Tagen waehrend der man fuer bestimmte read-only Geschaeftsvorfaelle keine TAN liefern muss.
In der Regel wird das von den Banken und Regulatoren als "convenience feature" angepriesen (und mich wuerde es nicht wundern wenn man bei einigen Banken sogar extra dafuer zahlen muesste). Ich finde dieses "feature" eher kontraproduktiv, aus folgenden Gruenden:
Die Hotlines laufen heiss - nervig sowohl fuer Anwender als auch fuer Betreiber.
Da Anwender trotz der 90-Tage-Regel ja grundsaetzlich JEDERZEIT damit rechnen muessen dass "gerade jetzt" wieder mal eine TAN gebraucht wird kann man auch nicht sagen "vor dem Urlaub erzwinge ich mal die Verwendung einer TAN, so dass ich in den naechsten 4 Wochen sicher sein kann dass ich keine mehr brauche und ich mein Handy zu Hause lassen kann".
Mit anderen Worten: die 90-Tagen-Regel ist voellig fuer den Popo und erfuellt eigentlich ueberhaupt keinen Zweck.
Ich faende eine 1-Tages-Regel sehr viel sinnvoller:
Just my 2 cent.
Und wie immer gibt es bestimmt gute Gruende warum die Welt ist wie sie ist, aber diese Gruende sind wohl zu komplex und wiedermal ausserhalb dessen was ich verstehen kann...
Wie allgemein bekannt haben einige (viele? die meisten?) Banken eine "grace period" von bis zu 90 Tagen waehrend der man fuer bestimmte read-only Geschaeftsvorfaelle keine TAN liefern muss.
In der Regel wird das von den Banken und Regulatoren als "convenience feature" angepriesen (und mich wuerde es nicht wundern wenn man bei einigen Banken sogar extra dafuer zahlen muesste). Ich finde dieses "feature" eher kontraproduktiv, aus folgenden Gruenden:
- Vor dem Hintergrund von "Automatisierung via FinTS" hilft dieses 90-Tage-Zeitfenster gar nicht. Entweder ich kann "fuer immer" alles automatisch ausfuehren, oder ich muss jederzeit damit rechnen dass es eben nicht mehr geht und ich manuell eingreifen muss. Ob das Zeitfenster dabei 90 Tage oder 2 Tage betraegt spielt konzeptionell keine Rolle.
- Die Hauptzielgruppe dieser Regel sind wohl Privatanwender die manuell am Desktop/Smartphone arbeiten. In den letzten Jahren habe ich jedoch die Erfahrung gemacht dass i.d.R. folgendes passiert:
- Nutzer richtet stolz wie Oskar sein neues Online-Banking mit SternGeld oder GnuGeld oder irgendeiner anderen Desktop-Software ein, konfiguriert push-TAN zu benutzen.
- Nutzer holt am 1.7. das erste Mal Kontoauszuege ab, braucht dafuer eine TAN, zueckt seine push-TAN-App, authentifiziert sich darin mit PIN und/oder Fingerprint, und benutzt die TAN
- In den folgenden 3 Monaten werden taeglich weitere Kontoauszuege abgeholt, "zum Glueck" ohne dass jedesmal eine weitere TAN benoetigt wird
- Am 1.10. wird der naechste Kontoauszug faellig. Das 90-Tage-Fenster ist vorbei, eine neue TAN wird benoetigt. Panik! Was war jetzt nochmal die App die ich brauche fuer die TAN? Wie war nochmal mein Passwort fuer die push-TAN-App? Oder noch besser: ich habe seit 10.7. ein neues Smartphone, wie komme ich jetzt schnellstmoeglichst wieder an ein funktionierendes push-TAN-System? Am schoensten wird das wenn man gerade zu dieser Zeit im Urlaub oder auf Dienstreise ist, also keine Unterlagen griffbereit hat...
- Nutzer richtet stolz wie Oskar sein neues Online-Banking mit SternGeld oder GnuGeld oder irgendeiner anderen Desktop-Software ein, konfiguriert push-TAN zu benutzen.
Die Hotlines laufen heiss - nervig sowohl fuer Anwender als auch fuer Betreiber.
Da Anwender trotz der 90-Tage-Regel ja grundsaetzlich JEDERZEIT damit rechnen muessen dass "gerade jetzt" wieder mal eine TAN gebraucht wird kann man auch nicht sagen "vor dem Urlaub erzwinge ich mal die Verwendung einer TAN, so dass ich in den naechsten 4 Wochen sicher sein kann dass ich keine mehr brauche und ich mein Handy zu Hause lassen kann".
Mit anderen Worten: die 90-Tagen-Regel ist voellig fuer den Popo und erfuellt eigentlich ueberhaupt keinen Zweck.
Ich faende eine 1-Tages-Regel sehr viel sinnvoller:
- Fuer Nutzer die jeden Tag ihr Onlinebanking benutzen wird es einfach zur Routine einmal taeglich eine TAN einzutippen (genauso wie viele von uns wohl jeden Morgen einmal ein VPN-Passwort/Token erzeugen und eingeben muessen).
- Fuer Nutzer die Onlinebanking eher sporadisch nutzen um mal eben auf den Kontostand zu schauen hilft die 90-Tage-Regel wenig (sie wissen eh nie ob gerade heute wieder eine TAN gebraucht wird oder nicht). Diese Nutzergruppe muss eh immer dafuer gewappnet sein eine TAN generieren zu koennen. Warum also nicht jeden Tag? Haette den Vorteil dass man sein Passwort nicht so schnell vergisst, und dass man staendig dafuer sorgt dass die benoetigte Applikation auch installiert / up-to-date / funktionsfaehig ist...
Just my 2 cent.
Und wie immer gibt es bestimmt gute Gruende warum die Welt ist wie sie ist, aber diese Gruende sind wohl zu komplex und wiedermal ausserhalb dessen was ich verstehen kann...