Zitat geschrieben von s-man
PS: geb den Leuten FTAM und nix passiert
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Mal ne Frage: Hast Du schon mal einen Einbruch in ein Rechnersystem bearbeitet?
Nööö. Aber erklär mir dochmal was das mit Phising zu tun hat. Bitte.
Gerne! Die Antwort ist ganz einfach: Das Thema ist nur ganzheitlich zu diskutieren.
Es geht im Prinzip darum, ein genormtes Verfahren für Vorfälle zu haben und genau auf dieses vertrauen zu können. Im Bereich der Unternehmen müssen entsprechende Policies vorhanden sein, die reglementieren wie man bei solchen Vorfällen reagiert. Im Bereich des Phishing und anderer Computerkriminalität ist es unabdingbar ähnliche Verfahren zu haben. Eine zentrale Anlaufstelle der Polizei, eine speziell auf diese Delikte abgestimmte Abteilung ist damit gemeint. Wie ich bereits anmerkte, haben wir das in Deutschland nicht wirklich. Jetzt frage ich mal: Wie will man solch eine Form von Kriminalität bekämpfen, wenn man die Informationen nicht zentral zusammenführt? Wollen wir - als Gesellschaft - das nicht bekämpfen? Sieht die Lösung etwa so aus, dass einfach die entsprechende Phishing-Email ignoriert wird? Lassen wir die Geschädigten alleine, weil sie "zu dumm" waren? Gefährlicher Gedanke. Denn wenn man so denkt, muss man auch andere Betrugsdelikte nicht mehr verfolgen.
Vertreter großer Organisationen sind m.E. in der Pflicht solche Formen der Strafverfolgung gegenüber der Politik einzufordern. So schwer etwas in diesem Rahmen aufzubauen, kann es nicht sein, wenn sogar Russland über eine zentrale Anlaufstelle verfügt. Hier in Deutschland bist Du quasi auf Dich alleine gestellt. Und die Ironie: wir - als Land - beanspruchen auch noch eine Vorreiterrolle. Obwohl wir hier bereits von allen möglichen (kleinen) Ländern überholt worden sind. Bisher kommen die wirklichen Initiativen immer aus dem Ausland und das ist wirklich lächerlich und auch spürbar peinlich.
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Aber schön finde ich, dass sich grad ein Meinungswechsel in diesem Thread auftut. Auf einmal ist es die böse Politik.
Ich verspüre hier keinen Meinungswechsel.
Ich bin persönlich immer noch der Auffassung: Es wird zu wenig im Bereich der pro-aktiven Aufklärung getan. Strategien wie "Ich klatsche mal nen situativen Hinweis auf unsere Homepage und fertig", sind meines Erachtens nach keine wirkliche Hilfe.
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Das Problem liegt m.E. bei den Usern, einem Großteil geht das Thema Datensicherheit komplett hinten rum vorbei und weigert sich beharrlich sich damit auseinanderzusetzen.
kleiner Tipp: jeder der einen Filesharingclient hat, soll mal Outlook.pst oder Zeugnis suchen. Ihr werdet überrascht sein.
Klar kann man alles auf die User schieben, nach dem Motto: Du hast Dein System nicht gepatcht -> Selbst schuld! Ist aber sicherlich nicht die Antwort. Schließlich haben doch die Unternehmen dem Konsumenten das Internet schmackhaft gemacht. Man kann Leuten nicht erst die Vorteile einer Technologie schmackhaft machen und sich dann dünne machen, wenn es hakelig wird. Was Dein Beispiel angeht: Kannst Du mit Sicherheit sagen, dass sich jeder dieser betreffenden Benutzer über seine Situation bewusst ist und gleichzeitig über die entsprechenden Kenntnisse verfügt, um dieser Situation abzuhelfen?
Ich will meine Aussage mal anders verdeutlichen. Ich möchte damit deutlich machen, warum ich keinesfalls als Unternehmen aus der Verantwortung bin - selbst wenn der Kunde noch so dumm ist. Wenn man einer bestimmten geschäftlichen Tätigkeit nachgeht und seine Kunden nicht umfassend in der Beratung auf Risiken hinweist, verletzt man seine Sorgfaltspflicht. Warum? Weil man offensichtlich solche Dienstleistung anbietet und sich somit auch der Risiken bewusst sein muss. In meinem Bereich heißt das Resultat Beratungsschaden.