Zitat
Woher weiss ich, daß meine Homebanking-SW nicht irgendwann auf die Idee kommt meine Kontenzugangsdaten zu misbrauchen ?
Das ist eine durchaus berechtigte Frage und ich würde sie mal so beantworten: "garnicht!".
Die einzige Möglichkeit um 100% sicher zu sein, wäre wahrscheinlich vom Betriebssystem an alles selbst zu programmieren (könnte auf etwas Arbeit hinauslaufen) und dann bleibt immer noch die Gefahr, das ein böswilliger Netzwerkkartenhersteller... aber lassen wir das

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Da gerade bei einer Homebanking-Software der ausgehende Datenstrom häufig verschlüsselt ist, dürfte es hier wahrscheinlich besonders schwer sein, herauszufinden, was ein Programm an Daten nach Hause schickt, zumal die meisten Programme zumindest beim Online-Update sowieso nach Hause telefonieren.
In diesem Fall gehört leider einfach Vertrauen in den Hersteller dazu. Und dieses Vertrauen richtet sich außerdem an die Autoren anderer Software, die man installiert hat, an die Musikindustrie, die ihre CD's ja mit sowas nützlichem wie Rootkits ausstattet und letztendlich natürlich an den Herausgeber des Betriebssystems (*hust*)...
Als gesunden Mittelweg kann ich dir nur die Benutzung von OpenSource-Software ans Herz legen. Zwar kannst du auch da Mißbrauch niemals zu 100% ausschließen, allerdings ist es schon sehr viel unwahrscheinlicher, wenn der Code offen liegt und theoretisch von jedem vorher gelesen werden kann. In der Praxis wird wahrscheinlich weniger als 1% der Benutzer Gebrauch von dieser Möglichkeit machen. Allerdings könnten eben diese entscheidenden 0,01% ausreichen um böse Absichten offen zu legen und ich unterstelle jetzt mal einfach, dass die meisten OpenSource-Programmierer selbst noch etwas länger leben möchten
Mit zusätzlichen Analyse-Tools wie netstat oder ethereal lässt sich der Netzwerkverkehr überwachen. Damit kann man zumindest schonmal feststellen, was aktuell an Daten wohin geschickt wird. Verschlüsselte Pakete lassen sich allerdings auch hier nicht mitlesen.
Was neben OpenSource natürlich auch nicht zu unterschätzen ist, ist das viele Banken auch hauseigene Programme anbieten (z.B. Proficash / VR-Networld bei den Volksbanken). Bei diesen Programmen kann man sich ziemlich sicher sein, dass sie auf jeden Fall nach Hause telefonieren, schließlich sollen Sie ja sogar mit dem Rechenzentrum Kontakt aufnehmen und machen auch sonst keinen Sinn. Das Programm kommt aber vom Rechenzentrum (also quasi der Bank) selbst und man sollte daher von ausgehen, dass die Daten auch dort bleiben...
Ende vom Lied: Woher kann ich wissen, dass der Pilot meines Urlaubs-Fliegers nicht lebensmüde ist und sich umbringen will? Oder ob ich mein Geld, das ich bei meiner Internet-Bank in Bulgarien festgelegt habe, weil sie mir so günstige Konditionen verspricht, überhaupt jemals wiederbekomme? Oder ob der Bauunternehmer, der mein Haus hochzieht, nicht Verträge mit einem Chemiekonzern laufen hat und Giftmüll in den Fundamenten verschwinden lässt? Oder ob das Gyros, was ich an der Pommesbude hole nicht vorher vier Monate lang in der Sonne vergammelt ist? Oder...
=> Man kann es nicht wissen, aber man kann sich vorher kritisch darüber informieren und Produkte meiden, die einen zweifelhaften Ruf haben. Ansonsten ist es halt wie bei allem im Leben irgendwo eine Vertrauenssache.
Gruss, Marcel