Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

Unwissenheit und Desinteresse bei Internet-Erziehung

 
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Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 16.02.2006 - 17:41 Uhr  ·  #1
Aus dem aktuellen BSI-Newsletter:

"EU-Studie stellt Eltern schlechtes Zeugnis bei Internet-Erziehung aus

Zu nachlaessig

Nach einer Studie der EU-Kommission nehmen Eltern die Internet-Erziehung ihrer Kinder nicht ernst genug. Eltern scheinen generell die Gefahren, die vom Internet ausgehen nicht zu kennen oder schaetzen sie als gering ein. So beschraenken nur 20% der Eltern die Nutzung des Internets fuer ihre Kinder.

Dabei wird in den meisten Faellen nur darauf geachtet, den Besuch bestimmter Seiten zu verbieten oder die Zeit, die im Internet gesurft wird, einzuschraenken. Nur ein Drittel der befragten Eltern verbietet etwa ihren Kindern Treffen mit Chatroom-Bekanntschaften.

Worauf es beim Thema Kinderschutz im Internet ankommt und wie Sie ihre Kinder am besten vor Gefahren aus dem Netz schuetzen, erfahren Sie im Schwerpunkt "Kinderschutz" auf unserer Seite BSI-FUER-BUERGER [ http://www.bsi-fuer-buerger.de/kinder/index.htm ]."
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Kinder sicher im Netz

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Gepostet: 06.12.2006 - 13:42 Uhr  ·  #2
Kinder sicher im Netz

"Eine gemeinsame Aktion der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) und der Deutschen Telekom AG zur Förderung der Internetkompetenz von Eltern."

http://www.polizei-beratung.de…z/internet

Wieder ein Aktion um Eltern wachzurütteln... ob es was nützt?

Den Werbespot von http://www.klicksafe.de finde ich nach wie vor richtig gut!
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Eltern machen offenbar Kinder (unbeabsichtigt) dumm

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Gepostet: 15.04.2007 - 11:00 Uhr  ·  #3
"Es klingt paradox, aber führt man aktuelle Studienergebnisse zusammen, sind es gerade die Eltern, die aus einer Art von postpubertärer "Kinderfreundlichkeit" und Mittelschicht-Pseudopädagogik ihre Kinder verdummen, da sie sie wohlmeinend mit Kommunikationselektronik zustopfen.

...

Das Vermitteln von Medienkompetenz spielt keine Rolle im elterlichen Haushalt. Anschaffung und Besitz der Kinder zählen, was die damit tun, ist sekundär. "Haben" ist entscheidend, was Kinder mit ihren Sachen tun, bleibt weitgehend ihnen selbst überlassen.

...

Je mehr Kommunikationselektronikkonsum die lieben Kleinen haben, desto schlechter sind die schulischen Leistungen und das erreichte Bildungsniveau, so das Ergebnis einer umfangreichen quantitativ orientierten Studie des KFN (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e V).

Das bestätigen auch andere Erfahrungen: "Unsere Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass Kinder, die einen eigenen Fernseher im Zimmer haben, deutlich schlechtere Lesekompetenzen und auch Rechtschreibleistungen aufweisen." So der Erziehungswissenschaftler Joachim Tiedemann von der Universität Hannover."

Quelle und Links zu den Studien:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25067/1.html
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KidsVerbraucherAnalyse 2007

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Gepostet: 13.08.2007 - 09:01 Uhr  ·  #4
KidsVerbraucherAnalyse 2007

Seit 1993 ist die KidsVA die wichtigste Studie zum Verbraucher- und Medienverhalten junger Zielgruppen.

Im Mittelpunkt der repräsentativen Befragung standen 1.588 Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren, die ausführlich Auskunft über ihr Medien- und Konsumverhalten gaben.

Die aktuelle KidsVA zeigt auf was sich die Kinder von heute wünschen, was sie lesen, womit sie spielen, was sie essen und wie die Digitalisierung in den Kinderzimmern aussieht.

___Zitat:___

Das multimediale Kinderzimmer

Total digital geht es inzwischen besonders bei den älteren Kindern zu. Der Zugang zum Computer und zum Internet sowie die Ausstattung mit Audio- und Videotechnik nehmen weiter zu.

Inzwischen können und dürfen 3,7 Millionen Kinder zu Hause einen Computer nutzen. Dies sind rund 300.000 junge Anwender mehr als noch vor zwei Jahren. Während das Geschlecht bei der Nutzung keine Rolle spielt, ist das Alter weiter von großer Bedeutung. Über 80 Prozent (2005: 74 Prozent) der 10- bis 13-Jährigen sitzen zu Hause vor einem Rechner, bei den 6- bis 9-Jährigen sind es dagegen knapp die Hälfte (46 Prozent – 2005: 38 Prozent), die vor dem Bildschirm anzutreffen sind.

Spielen am Computer bleibt die Hauptbeschäftigung der User (93 Prozent), aber immer mehr von ihnen nutzen den PC auch als Plattform, um ins Internet zu gelangen (64 Prozent). Über die Hälfte verfassen zudem an ihm Texte (56 Prozent) oder arbeiten mit Lexika-/Sprach-Software (52 Prozent) sowie Lernprogrammen (50 Prozent).

Ungebremst geht die Entwicklung bei der Internetnutzung weiter.

Inzwischen sind 3,3 Millionen und somit erstmals mehr als die Hälfte der Kinder (57 Prozent – 2005: 42 Prozent) mindestens ab und zu Online. Wieder spielt das Alter die entscheidende Rolle bei der Erlaubnis zur Internetnutzung. Während schon 80 Prozent der 10- bis 13-Jährigen mindestens ab und zu im Netz unterwegs sind (2005: 63 Prozent), ist es bei den 6- bis 9-Jährigen jeder Dritte. Dies bedeutet bei den jüngsten Usern fast eine Verdoppelung innerhalb der letzten beiden Jahre (2005: 18 Prozent).

Verwendet wird das Internet als Informationsquelle für Schule (77 Prozent) und Freizeit (58 Prozent). Gerne tauschen sich die Kids auch per Mail aus (57 Prozent) oder treffen sich verstärkt zum gemeinsamen Chat im virtuellen Raum (50 Prozent). Beliebt bleiben zudem Online-Games (55 Prozent).

Einer hohen Nachfrage erfreuen sich Geräte der Unterhaltungselektronik.

Die eigene Stereoanlage und ein eigener Fernsehapparat stehen bei über einem Drittel der Befragten im Kinderzimmer. Musik klingt aus CD-Playern (29 Prozent - 2005: 21 Prozent), Discman (29 Prozent) und immer häufiger aus MP3-Playern. Bei ihnen verdreifachte sich der Anteil innerhalb von zwei Jahren auf 24 Prozent.


Handys: Über 2 Millionen Kids mobil erreichbar

Die Verbreitung von Mobiltelefonen geht zwar weiter, aber hauptsächlich bei den älteren Kids. Den Jüngsten fällt es dagegen schwer, ihre Eltern von der absoluten Notwendigkeit eines eigenen Handys zu überzeugen.

2,1 Millionen Kinder (37 Prozent) nennen inzwischen ein Handy ihr eigen. Dabei sind überwiegend die 10- bis 13-Jährigen Besitzer eines der begehrten Geräte (62 Prozent). In den letzten Jahren konnte besonders diese Altersgruppe stark zulegen (2005: 48 Prozent). Dagegen können sich die 6- bis 9-Jährigen trotz massiver Wünsche (48 Prozent von ihnen wünschen sich ein Handy) bei den Eltern (ausnahmsweise) nur wenig durchsetzen. Gerade 11 Prozent besitzen ein Handy. Im Vorjahr waren es mit 10 Prozent etwas weniger und im Jahr davor nur 6 Prozent.

Gerne werden Prepaid-Karten (82 Prozent) zur Kostenkontrolle benutzt, denn das Handy ist oft in Gebrauch. So wird damit telefoniert (39 Prozent mindestens einmal täglich) und viele SMS verschickt (46 Prozent häufig). Gerne wird damit auch gelegentlich gespielt (57 Prozent) und mit Klingeltönen (36 Prozent) und Logos/Screenbilder (24 Prozent) dem Gerät ein individueller Style verpasst.

Quelle: http://www.ehapamedia.de/pdf_d…_KVA07.pdf
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Eurobarometer-Studie 2007 veröffentlicht

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Gepostet: 19.08.2007 - 19:15 Uhr  ·  #5
Eurobarometer-Studie 2007 veröffentlicht

Die Ergebnisse zeigen, dass drei Viertel der befragten Kinder zwischen 9 und 14 Jahre inzwischen ein eigenes Mobiltelefon besitzen. Die jüngeren Kinder nutzen das Internet nur einige Minuten pro Woche, die älteren dagegen ein bis drei Stunden. Die Nutzungscharakteristik ist dabei in allen Ländern weitgehend gleich.

Während bei der Frage nach den Risiken des Internet die Gefahr von Viren- und Hackerangriffe ganz oben stehen als sehr hoch eingeschätzt wird, spielen die befragten Kinder die Gefahren durch die Konfrontation mit unerwünschten Inhalten wie Pornografie stark herunter. Während sich viele der Risiken bewußt sind, gehen manche auch bewußt Risiken ein, in dem sie sich z.B. mit Fremden treffen.

Eltern und Pädagogen wird die Tatsache zu denken geben, dass sie nur im Falle von möglicherweise dramatischen Problem als Ansprechpartner angesehen werden - die meisten Kinder versuchen Probleme im Alleingang oder mit der Unterstützung ihrer Freunde anzugehen. Das Bewußtsein für die Illegalität beim Herunterladen von urheberrechtlich geschützter Musik oder Filmen ist sehr gering ausgeprägt.

Das Risiko rechtlicher Konsequenzen sehen die Kinder als weit geringer an, als sich beim Herunterladen einen Virus auf den Rechner zu holen. Die Studie kann auf dem europäischen Themenportal Informationsgesellschaft in englischer und französischer Sprache heruntergeladen werden.

Quelle: www.klicksafe.de
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Neuer TV-Spot...

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Gepostet: 19.08.2007 - 19:21 Uhr  ·  #6
Die Initiative "Schau hin! Was deine Kinder machen." hat einen schönen neuen TV-Spot produziert der bei ARD und ZDF häufiger zu sehen ist - oder hier:

http://schau-hin.info/service/tv-spots.html
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 20.08.2007 - 01:26 Uhr  ·  #7
Die Nachlässigkeit kann ich eigentlich nur damit begründen, dass viele Elterneinfach unwissend sind und über die Gefahren im Internet zu wenig informiert wurden.

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Keine kommerzielle Werbung erlaubt!
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TEO
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 21.08.2007 - 16:10 Uhr  ·  #8
Das liegt eher an Gleichgueltigkeit und Verdummung.

Die Eltern lassen sich doch selbst vom TV einlullen. Entsprechend spiegelt sich das bei den Kids wieder. Es ist doch einfachder sie einfach vor die Glotze, den Rechner oder die Spielkonsole zu setzen, als selbst Zeit zu investieren =)
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 06.09.2007 - 01:08 Uhr  ·  #9
Meine Neffen gehen in die dritte bzw. vierte Klasse der Grundschule. Dort ist es schon fast normal, den Kindern als "Hausaufgabe" Recherchen per Internet / Google vorzugeben.

Leider haben auch die Lehrer nicht aufgeklärt, welche Gefahren für die Kinder damit verbunden sein können. Da steht die (sicherlich gutgemeinte) Absicht im Vordergrund, die Kids für das Internet fit zu machen. Sicherlich kann nicht alles auf die Lehrer abgewälzt werden, hier sehe ich sie aber in der Pflicht.

Nachdem ich mich mit den Eltern und den Kindern unterhalten habe, haben wir für die Jungs jeweils ein eingeschränktes Benutzerkonto unter Windows eingerichtet und eine Security-Suite mit Kinderschutz eingerichtet. Die ist zwar löchrig wie ein schweizer Käse, was die Filterung der Inhalte anbelangt, ermöglicht aber ein zeitgesteuertes Surfen. Somit kann die Mama einen kritischen Blick auf den Monitor zu werfen, wenn die Jungs online sind. Und wenn Sie auf Nummer Sicher gehen will, zieht Sie einfach den WLAN-USB-Stick ab.

Ist zwar aufwendig, vor allem für Mama, aber wir lassen unsere Kiddies auch nicht Nachts durch Bahnhofsviertel streifen.

Es war im übrigen gar nicht so leicht den Kindern zu erklären, dass ein Gesprächspartner im Chat mit falscher Identität unterwegs sein kann - die glauben wirklich noch an das Gute im Menschen.
TEO
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 11.09.2007 - 12:00 Uhr  ·  #10
Was heiszt sie glauben an das gute im Menschen... das brauchen sie nicht glauben. Sie gehen einfach davon aus, daß ein Mensch nicht schlecht ist. Das ist eine Grundeinstellung und es ist schade, daß dies leider im laufe der Jahre immer mehr getruebt wird. Man sieht ja wohin das fuehrt. Kaum einer traut mehr dem anderen. Vorallem nicht die Pruefer und Revisoren *g*
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 16.09.2007 - 16:13 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von Hamick
... und eine Security-Suite mit Kinderschutz eingerichtet. Die ist zwar löchrig wie ein schweizer Käse, was die Filterung der Inhalte anbelangt, ermöglicht aber ein zeitgesteuertes Surfen.


Genau das Thema "Inhalte" sehe ich als das eigentliche Problem an.

Die Generation der Eltern macht sich in aller Regel gar keine Vorstellung davon, was sie ihren Kindern mit einem DSL-Zugang so alles verfügbar machen bzw. wie unglaublich leicht dies alles verfügbar ist.

Ich kann mich noch gut erinnern... mit 14 hab ich einen C64 mit Datasette bekommen... da war es schon sehr aufregend, wenn man auf dem Schulhof das Tape mit der "Dia-Show" getauscht hat und auf Papas Stereo-Anlage das Teil kopiert hat.

Die Beschaffung damals klassischer Medien wie Hardcore-Heftchen und VHS-Videos war zwar auch immer möglich - aber mit einem nicht zu verachtenden Aufwand verbunden. Und man musste den Kram ja auch noch irgendwie verstecken... 8)

Mit DSL geht man als pubertierender Teenager heute einfach ins Internet und zieht sich auf sorry.zensiert(dot)com ganz easy ein Video nach dem anderen rein oder bedient sich bei auchzensiert(dot)com an Perversitäten aller Art.

Alles nur einen Klick weit weg und "very easy to use". Schnell und unauffällig...

Man sollte heute wirklich öfter hinsehen, was die Kinder da im Netz so treiben - aber in der Praxis sind die Verantwortlichen oft gar nicht in der Lage das Treiben überhaupt nachzuvollziehen und dafür gibt es meiner Meinung nach keine Entschuldigung.
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 16.09.2007 - 17:43 Uhr  ·  #12
sorry, Ronald, ich hab zur Sicherheit die Nennung der Domains unkenntlich gemacht, weil diese zu offensichtlich waren. Keine Ahnung, ob ich damit übertreibe, aber afair ist die Nennung der Porno-Adressen auch verklausuliert schon abmahnfähig.

Im aktuellen ct Sonderheft sind übrigens auch Tipps, wie man die lieben Kleinen vor den bösen Seiten des Webs schützen kann. Es gibt wohl Untersuchungen, dass die Kinder eher zufällig auf Schmuddelseiten landen, pubertierende Jünglinge natürlich ausgenommen.

Gruß
Raimund
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 18.09.2007 - 22:05 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
...ich hab zur Sicherheit die Nennung der Domains unkenntlich gemacht, weil diese zu offensichtlich waren.


Nun gut, bemühen wir professionelle Journalisten:

http://www.welt.de/webwelt/art…_frei.html

Wobei man die Sache mit der Alterskontrolle auch für "typisch Deutsch" halten kann:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26205/1.html

... oder die Sache mit der Jugendgefährdung für irgendwie... doof...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20782/1.html



Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
Es gibt wohl Untersuchungen, dass die Kinder eher zufällig auf Schmuddelseiten landen, pubertierende Jünglinge natürlich ausgenommen.


Na ja... "zufällig" find ich eine merkwürdige Formulierung für das Internet.

Konstruktionsbedingt ist es schlicht nicht ausschließbar, das ein Kind "zufällig" auch auf eine Schmuddelseite im Internet trifft.

Ein unschuldiges Kind denkt vermutlich tatsächlich an eine kleine "Mietzekatze" wenn es im Internet das Wort "Muschi" googelt. :roll:



Fakt ist, dass jeder der seine Kinder ins Internet lässt, diese auch intensiv betreuen muss - damit meine ich vor allem "über die gemachten Erfahrungen zu reden" und nicht einfach nur ein bequemes "technisches wegfiltern" der Schwierigkeiten - tut er dies nicht, ist er ein ignorantes und unverantwortliches Individuum.
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 18.09.2007 - 22:30 Uhr  ·  #14
Mit zufällig meine ich natürlich, das Kinder womöglich seltener als angenommen aktiv nach Pornoseiten suchen. Das bedeutet, dass meist einfache Mittel wie z.B. Whitelist-Filter ausreichen können, um die Kinder zu schützen.
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 18.09.2007 - 22:35 Uhr  ·  #15
Zitat geschrieben von ronald.n
...tut er dies nicht, ist er ein ignorantes und unverantwortliches Individuum.
Das fehlt leider bei vielen Erziehungsberechtigten: http://de.wikipedia.org/wiki/Medienkompetenz
Und diese Verantwortung können auch nicht die Kindergärten, Schule oder Lehrer übernehmen, das wäre zu einfach.

Gruß
Raimund
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Re: Eltern gefährden ihre Kinder durch Nachlässigkeit...

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Gepostet: 19.09.2007 - 19:34 Uhr  ·  #16
Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
Das bedeutet, dass meist einfache Mittel wie z.B. Whitelist-Filter ausreichen können, um die Kinder zu schützen.


Hallo Raimund,

wenn es um den Aufruf nicht geeigneter Seiten geht, hast Du recht. Im Chat einer eigentlich kindergerechten Seite hilft Dir eine Whitelist aber leider nicht weiter. Und gerade hier sehe ich das grosse Problem, dass sich Kids Menschen offenbaren, die mit falscher Identität unterwegs sind. Und sich am Ende noch mit diesen Leuten treffen. (s. z.B. http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/977/97880/)

Da hilft nur mit den Kindern zu reden, aufzuklären und die Online-Aktivitäten kritisch mitverfolgen. Sicher nicht immer einfach, vor allem wenn sich der Nachwuchs mit Beginn der Pubertät von der elterlichen Fürsorge "befreien" will.

Viele Grüße
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Denkt denn keiner an die Kinder?

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Gepostet: 24.10.2007 - 21:55 Uhr  ·  #17
Denkt denn keiner an die Kinder?

Die Forderung nach getrennten Angeboten für Erwachsene und Jugendliche im Internet lässt Schlimmes befürchten

Christiane von Wahlert, Geschäftsführerin der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), brachte das Problem des deutschen Jugendschutzes auf den Punkt:

Sie bezeichnete ihn als Erbe des moralistischen Diskurses des 17. Jahrhunderts. Die Regeln seien dabei seit dem 1985 in Kraft getretenen Gesetz zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit (JÖSchG) von der "Fiktion" begleitet, dass etwa mit den damals erfolgten Bestimmungen zur Abgabe von Videos an verschiedene Altersgruppen auch die Rezeption der Inhalte beeinflusst werden könne.

Ob Kinder oder Jugendliche bestimmte Mediendarbietungen zur Kenntnis nehmen, unterstehe letztlich aber nach wie vor der Hoheit der Eltern.

...

Durch eine Vorabprüfung und ein "Sorgenfreiangebot" würde den Eltern zunehmend vorgegaukelt werden, sie könnten sich blindlings auf die Prüfer verlassen und bräuchten somit für die Internetnutzung der Kinder und Jugendlichen keine Verantwortung mehr übernehmen.

Warum sollten Eltern sich dann noch selbst ansehen, was die Kinder im Internet bevorzugen oder gar nachfragen, wenn doch von der Seite der Prüfer schon nur "das Kind- oder Jugendgerechte" seinen Weg findet?

...mehr: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26478/1.html
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Vollständige Abstumpfung

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Gepostet: 30.10.2007 - 10:07 Uhr  ·  #18
Frank Schirrmacher, Herausgeber der FAZ, anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2007 in Kassel:

"Erst 1994, das ist dreizehn Jahre her, tauchte zum ersten Mal das Wort „World Wide Web“ auf. Was wird in dreizehn Jahren sein? Manche glauben, der Prozess sei faktisch abgeschlossen und differenziere sich nur noch im Detail. Das halte ich für unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die technologische Revolution sich überhaupt jetzt in der Gesellschaft selbst bemerkbar macht. Nachdem die Werkzeuge verändert wurden, verändern sich die Menschen.

Eine Generation von Nichtlesern wächst heran

Die erste Generation, die seit ihrer Geburt vom Internet geprägt wurde, macht jetzt Abitur. Gleichzeitig steigt der Anteil an jungen Menschen, die bekennen, gar nicht mehr zu lesen, dramatisch an. Und man wende nicht ein, dass der Mensch auf den Vorgang des Lesens nicht verzichten kann. Das Gegenteil ist der Fall. Neben vielem anderen ist das Netz auch ein Medium, das in steigendem Maße Nicht- oder Fastnichtmehrlesen ermöglicht, und wer das nicht glaubt, schaue sich die Verfilmung von Archiven bis zu Gebrauchsanweisungen auf Youtube an.

Die Welt, die gerade nachwächst, wird schon in jungen und vielleicht sogar jüngsten Jahren Bilder und Filme gesehen haben, von denen wir uns gar keine Vorstellung machen. Mag sein, dass die Warnung vor jugendgefährdendem Schriften und Filmen in der Vergangenheit oft prüde und unrealistisch war. Doch was Kinder und Jugendliche heute unkontrolliert sehen können, ist pornographischer und gewalttätiger Extremismus, wie ihm niemals zuvor eine Generation ausgesetzt war, und gegen den man sich, zumindest als Jugendlicher, nicht immunisieren kann.

Vollständige Abstumpfung

Florian Henckel von Donnersmarck hat dies unlängst an dem amerikanischen Erfolgsfilm „Superbad“ illustriert. Der Film, als Teenie-Komödie annonciert, zeigt die erste Internetgeneration, die in ihrer eigenen Sprache spricht und darin ihr Bild von Frauen respektive Männern ausdrückt. Diese Sprache ist beängstigend roh, sie kommt aus den Bildern und handelt von den Praktiken, die diese Protagonisten in irgendwelchen Nischen des Internets gesehen haben. Bilder, die jeder, der sie einmal gesehen hat, nie wieder vergessen kann, es sei denn um den Preis vollständiger Abstumpfung.

Wir riskieren, die wenigen Kinder, die unsere Gesellschaft in Zeiten des demographischen Wandels hat, auf Dauer mit seelischem Extremismus zu programmieren, wenn wir nicht bald eine Debatte über pornographische und kriminelle Inhalte im Internet beginnen. Und wenn Sie die Infektionsausbreitung verfolgen wollen, zählen Sie, wie viele Tote neuerdings auch in Nachrichtensendungen oder Illustrierten gezeigt werden."

...aus dem Feuilleton der FAZ
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Internetfilter fuer Kinder haben zu wenig Effekt

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Gepostet: 08.11.2007 - 16:07 Uhr  ·  #19
Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
Das bedeutet, dass meist einfache Mittel wie z.B. Whitelist-Filter ausreichen können, um die Kinder zu schützen.


SICHER o INFORMIERT
Der Newsletter von www.buerger-cert.de
Ausgabe vom 08.11.2007

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12. PRISMA: Internetfilter fuer Kinder haben zu wenig Effekt

Nicht jugendfrei

Filtersysteme fuer das Internet, die Kinder und Jugendliche vor Webseiten mit gewalttaetigen oder rechtsextremen Inhalten schuetzen sollen, funktionieren nur unzureichend. Dies berichtet die Kommission fuer Jugendmedienschutz [ http://www.kjm-online.de ]. Demnach werden zum Teil Seiten mit problematischen Inhalten angezeigt, waehrend Webseiten, die eigens fuer Kinder gemacht sind, geblockt werden.

Die Kommission pruefte insgesamt neun Filtersysteme - keines davon koenne Eltern und
Paedagogen derzeit als ausreichend wirksame Schutzmassnahme im Internet empfohlen werden. Die Experten setzen darauf, dass die Anbieter solcher Filtersysteme ihre Anstrengungen verstaerken, zukuenftig anerkennungswuerdige Jugendschutzprogramme zu entwickeln.

Weitere Infos und Tipps zum Kinder- und Jugendschutz im Internet gibt es auch auf der BSI-FUER-BUERGER-Seite [ http://www.bsi-fuer-buerger.de/kinder/index.htm ].
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TV-Tipp

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Gepostet: 17.11.2007 - 15:30 Uhr  ·  #20
TV-Tipp

Alles Porno oder was?
Jugendliche, Sex und Liebe

Nie war Sex so allgegenwärtig in unserer Gesellschaft, Pornographie so leicht erreichbar auch für Kinder und Jugendliche. Einschlägige Filme gibt's im Internet und die entsprechenden Kontakte auch. Sänger wie Bushido oder Sido begeistern ihre jugendlichen Fans mit härtesten Porno-Texten.

Mit welchen Folgen? Was bedeuten Sexualität und Liebe für Jugendliche mit diesen Erfahrungen? Sind wir auf dem Weg in eine schamlose Gesellschaft?

Eine Reportage über ein schwieriges Kapitel des Erwachsenwerdens.

Link zur Sendung: http://daserste.ndr.de/pages/std/t_cid-4338196_.html
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