wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

 
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wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 07.10.2007 - 10:07 Uhr  ·  #1
Immer wenn es um Sicherheit geht ,wird geschrieben, dass das iTAN-Verfahren nur mäßig sicher ist. Aber warum soll das so sein?

Angenommen, ein Pisher oder Hacker fängt meine PIN und eine TAN ab: Gut, mit der PIN kann er zwar mein Konto einsehen, mehr aber auch nicht. Das ist zwar unangenehm aber noch nicht schädigend. Aber wie groß ist die Chance, dass gerade diese TAN bei der nächsten Transaktion verlangt wird?

Darum ist mir nicht so ganz klar, warum iTAN nicht so sehr sicher sein soll.
Vielleicht kann mir das ja einer der anwesenden Experten hier erklären
:lol:
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 07.10.2007 - 10:51 Uhr  ·  #2
Hallo,

der beschriebene Fall ist noch unkritisch.

Schwierig wird es, wenn mehr als nur eine TAN bekannt wird oder der Kunde nur vermeintlich das Online-System der Bank nutzt. Eine nachgebautes Banking-System, dass sich im Hintergrund im Echtsystem anmeldet und die dort angeforderte TAN-Anfrage an den Kunden auf der Fake Seite durchreicht hat 100% Trefferchance. Ist zwar komplizierter (Man-in-the-middle Angriff) aber nicht unmöglich. Mit nem Trojanischen Pferd ist das auch denkbar.

Jedenfalls hängt die Sicherheit des Systems von allen beteiligten Komponenten ab, sofern der benutzte (Kunden-) Rechner und Fremdkontrolle steht, kann theoretisch jedes Verfahren geknackt werden.
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 07.10.2007 - 10:51 Uhr  ·  #3
http://www.onlinebanking-forum…php?t=7460

Kannst dir ja mal das Spezial durchlesen "Aus für Hacker" I-TAN wird auch erwähnt. Ich halte auch nicht sehr viel vom I-TAN, wenn dich jemand hackt und geschickt umgeht kriegt er warscheinlich mehrere TAN's.
Die Versuche landen erst garnicht bei der Bank. Wenn der Hacker jetzt nur ein wenig Glück hat und eine der TAN's abgefragt wird die er nun schon hat dann ist das Geld weg.

Naja ich bleibe dann doch lieber bei meiner Chipkarte.

Viele Grüße
Stefan

Edit: FRAG war wieder sekunden schneller ^^ ja und das Man-In-the-Middle Verfahren gibt es da ja auch noch *schäm* ^^
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 07.10.2007 - 11:24 Uhr  ·  #4
der Artikel war sehr interessant. Darin wird auch erwähnt, dass man unterwegs mit einem "Token(?)" TANs generieren kann. Bietet das jede Bank an?
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 07.10.2007 - 12:27 Uhr  ·  #5
Hallo,

Zitat geschrieben von Onlinebanker#1
der Artikel war sehr interessant. Darin wird auch erwähnt, dass man unterwegs mit einem "Token(?)" TANs generieren kann. Bietet das jede Bank an?


Das ist eher die Ausnahme.

Otto
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 11.10.2007 - 18:05 Uhr  ·  #6
Hallo,

mir gefällt der Begriff "unsicher" überhaupt nicht. Das beschriebene Szenario (Man in the middle usw.) ist zwar theoretisch schön, ab ist das schon "in the wild" vorgekommen? Selbst wenn ich auf eine Fakeseite umgeleitet werde muss der Angreifer eine Anfrage an den Bankrechner stellen um eine TAN zu erfragen. Diese TAN ist nach 60 Sekunden(?) verbrannt, d.h. ich lass mir etwas Zeit mit der Eingabe (kommt häufig vor da die Liste erst gesucht werden muss) und gebe dann die Nummer ein. Bleiben max. ein paar Sekunden um die ÜW zu manipulieren.
Sicher habe ich ein Problem, wenn ich meine TAN mit Index komplett auf einer Webseite eingebe. Aber dann ich gleich direkt den bösen Buben überweisen.
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 11.10.2007 - 20:01 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von Olaf Pleitz
mir gefällt der Begriff "unsicher" überhaupt nicht. Das beschriebene Szenario (Man in the middle usw.) ist zwar theoretisch schön, ab ist das schon "in the wild" vorgekommen?
kurze Antwort:
Ja.
Afaik gibt es Viren, die genau das können.
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 06:41 Uhr  ·  #8
Hallo Zusammen,

ob sicher oder unsicher ist müssig zu diskutieren, da man da erstmal definieren müsste, was den sicher bedeutet.
Daher etwas einfacher:
Die iTAN erhöht gegenüber der normalen TAN einfach nur den Aufwand für einen Angriff. Der klassische Phishing-Angriff (gefakte Mail mit der Bitte PIN und TAN auf einer Webseite einzugeben) ist damit für die iTAN eigentlich nicht mehr relevant. Eigentlich deshalb, da es tatsächlich Anwender gibt, die bereit sind auf einer Webseite teilweise 10 oder mehr TANs inklusive des Index einzugeben.
Gegen einen Realtime Trojaner (der inzwischen durchaus gängige Praxis ist) hilft die iTAN gar nicht

Der Token ist auch kein Allheilmittel und bringt nur in ganz bestimmten Fällen etwas. Nämlich dann, wenn der Token einen Bezug zum Auftrag hat, den der Anwender kontrollieren kann.

Zusammenfassen kann man das so:
Ein TAN Verfahren ist dann wirklich sicher, wenn
1. Die TAN einen Auftragsbezug hat, sprich nur für diesen Auftrag gültig ist
2. Der Anwender die Möglichkeit hat unabhängig von der Anzeige auf dem Bildschirm zu kontrollieren, ob der Auftrag, den er grade frei gibt, auch der Auftrag ist, den er frei geben wollte!

Gruß

Holger
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 08:08 Uhr  ·  #9
Zitat
Schwierig wird es, wenn mehr als nur eine TAN bekannt wird oder der Kunde nur vermeintlich das Online-System der Bank nutzt. Eine nachgebautes Banking-System, dass sich im Hintergrund im Echtsystem anmeldet und die dort angeforderte TAN-Anfrage an den Kunden auf der Fake Seite durchreicht hat 100% Trefferchance. Ist zwar komplizierter (Man-in-the-middle Angriff) aber nicht unmöglich. Mit nem Trojanischen Pferd ist das auch denkbar.

Aber selbst da lauern noch mehrere Hürden, Limite und Kontorahmen. Der entscheidende Faktor ist die Zeit.
Sicher sind diese Viren schonmal unter Laborbedingungen getestet worden, aber alle bisher von uns untersuchten infizierten PC`s waren nicht mit diesem Virus, sondern mit einem normalen Trojaner der PIN und TAN an einen Server sendet (egal ob Banking oder ebay Account) infiziert. Mich stört diese Panikmache. Selbst wenn mehrere iTANs mit Index abgephisht werden (ich halte dieses Thema aber in D für durch) ist die Treffermöglichkeit bei z.B. 10 von 80 eher gering.
Die iTAN ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß, aber für ein anderes Sicherungsverfahren fehlt es auch an Bereitschaft es anzunehmen und einzuführen. Es wird sich ja schon über die iTAN beschwert, da man jetzt immer die ganze Liste ins Internetcafe mitnehmen muss :evil:
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 08:53 Uhr  ·  #10
[quote="Olaf Pleitz"]
Zitat
Es wird sich ja schon über die iTAN beschwert, da man jetzt immer die ganze Liste ins Internetcafe mitnehmen muss :evil:


Hi,

da ist SmartTAN+ doch ne 1A Alternative. So groß ist das Gerät nicht.

Mal abgesehen davon das ich in einem I-Cafe nicht mal meine Mails abrufen würde.

BR,
Vader
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 10:09 Uhr  ·  #11
Hallo Olaf,
Zitat geschrieben von Olaf Pleitz

...
...
Aber selbst da lauern noch mehrere Hürden, Limite und Kontorahmen. Der entscheidende Faktor ist die Zeit.
Sicher sind diese Viren schonmal unter Laborbedingungen getestet worden, aber alle bisher von uns untersuchten infizierten PC`s waren nicht mit diesem Virus, sondern mit einem normalen Trojaner der PIN und TAN an einen Server sendet (egal ob Banking oder ebay Account) infiziert. Mich stört diese Panikmache. Selbst wenn mehrere iTANs mit Index abgephisht werden (ich halte dieses Thema aber in D für durch) ist die Treffermöglichkeit bei z.B. 10 von 80 eher gering.
Die iTAN ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß, aber für ein anderes Sicherungsverfahren fehlt es auch an Bereitschaft es anzunehmen und einzuführen. Es wird sich ja schon über die iTAN beschwert, da man jetzt immer die ganze Liste ins Internetcafe mitnehmen muss :evil:


sorry, aber Du irrst da gewaltig!
Die RealtimeTrojaner sind durchaus bereits Realität. Zudem unterschätzt Du den Markt gewaltig.
Das was die iTAN heute ein wenig schützt, ist einzig und allein die Tatsache, dass der Angriff gegen ein Einschritt TAN Verfahren mit einfacheren Mitteln erfolgen kann. Spätestens, wenn bei den Banken diese Einschrittverfahren nicht mehr gibt, wird man sich auf das nächste Verfahren stürzen, dass die meisten Angriffsszenarien bietet und dass ist die iTAN. Deine Laborversuche, beziehen sich in der Regel auf "große" MiM Angriffe, bei der der Datenverkehr über andere Server geleitet wird und diese Daten dann manipuliert werden. Viel zu Aufwendig! Der Angriff auf den Kunden PC mit einem kleinen Trojaner ist auch bei der iTAN viel viel effizienter und n ur minimal aufwendiger, als heutige Angriffe gegen die "normale" TAN.

Von daher war die iTAN sicherlich geeignet kurzfristig etwas mehr an Sicherheit zu bringen, aber das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kurz vor dem Ablauf. Das wird in den meisten Bankenverbänden (auch bei denen, die die iTAN bereits eingeführt haben) übrigens genau so gesehen!

Wie Vader es schon geschrieben hat: Die Tokenvariante Sm@rt TAN+ wird bei den Banken, die das bereits eingeführt haben, oder sogar bereits alle Kunden umgestellt haben, sehr gut von den Kunden angenommen.

Gruß

Holger
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 11:09 Uhr  ·  #12
Zitat geschrieben von Holger Fischer
Wie Vader es schon geschrieben hat: Die Tokenvariante Sm@rt TAN+ wird bei den Banken, die das bereits eingeführt haben, oder sogar bereits alle Kunden umgestellt haben, sehr gut von den Kunden angenommen.

Gruß

Holger


Für die TokenLösung sehe ich allerdings auch keine lange Lebenszeit, denn es ist ja nur eine Erweiterung um 1-2 Felder die in Echtzeit manipuliert werden müssen. Wenn jemand die Tokenlösung richtig mit Verstand nutzt, bringt sie sicher was, aber mMn wird es zum Großteil eher ein gedankenloses eintickern von zusätzlichen Daten sein.

Gruß

stoney
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 11:51 Uhr  ·  #13
Hi Stoney,

ich wage zu behaupten, dass es künftig "regelmäßig" neue Verfahren gibt.
Zum Angriffsszenario:
Das mit den 1 - 2 Feldern stimmt so nicht. Dagegen funktioniert jeder anderer Realtimeangriff bei den Tokenlösungen, wenn der Anwender auf die Verwendung seiens Verstandes verzichtet. Wie geschrieben, ist das Verfahren nur dadurch sicher, dass es eine Bindung an einem Auftrag gibt und der Anwender dies unabhängig von der Anzeige am Bildschirm kontrollieren kann. Tut er dies nicht, kann es natürlich sein, dass er jeden x beliebigen Auftrag frei gibt. Dann hat die TAN zwar immer noch einen direkten Bezug zum Auftrag, aber eben zu dem Auftrag des Angreifers, der dann vom Anwender frei gegeben wird.

Nur für die Leute ist dann zumindestens das OnlineBanking per PIN/TAN nicht zu empfehlen (wenn man überhaupt OnlineBanking zulassen sollte....)

Gruß

Holger
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 12:14 Uhr  ·  #14
Hi Holger,

allerdings sehe ich auch Möglichkeiten Anwender mit Verstand genauso auszutricksen, denn der Geschäftsvorfall für die geforderte TAN muß ja nicht eine Überweisung sein. Einfach den Anwender auffordern Dummydaten, die natürlich mit der Phishing-ÜW übereinstimmen, für z.B. eine Entsperrung einzutragen. Den Fake-Geschäftsvorfall kann man natürlich beliebig ersetzen, wie wäre es mit einer TAN zur Neukalibrierung des Tokens ;-)

Gruß

stoney
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 12:21 Uhr  ·  #15
Hi Stoney,

das funktioneirt nicht! Wie schon gesagt, hat die TAN einen Bezug zum Auftrag. Wenn nicht ist diese nicht sicher!
Bei Sm@rt TAN plus gibst Du neben einem Bankcode (der einen Bezug zur aktuellen Sitzung und zum Hash des Auftrags haben kann), zusätzlich noch die Kontonumemr des Empfängers an. Damit funktioniert dein Angriff nicht, da die TAN nur für diese Kontonummer gültig ist. Jede Manipulation an den Auftragsdaten oder an der Eingabe lässt die TAN ungültig werden.

Die Neukalibrierung z.B. hat keine Kontonumemr als Zusatzdaten und kann daher auch nicht für Transaktionen verwendet werden.

Nur wenn ich die Nummer, die ich zur Generierung der TAN nicht mit der kontrolliere, die ich eingegeben habe, kann man mir eine andere Nummer unterjubeln. Nur dann gilt das vorher geschriebene.

Gruß

Holger
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 12:51 Uhr  ·  #16
Kann nicht wirklich nachvollziehen, warum das nicht funktionieren soll, denn die TAN hat einen Bezug zur Phishing-ÜW, unter welchem Vorwand die korrekt generierte TAN abgefragt wird, ist doch eigentlich egal. Woran kann der Kunde nachvollziehen, dass der Bankcode nicht zu der vermeintlichen Kontoentsperrung sondern zu einer Überweisung gehört? Und welcher Kunde stellt es schon in Frage, wenn der Freischaltcode (=Empfängernummer) aus technischen Gründen bei der TAN-Erzeugung in das Kontonummerfeld einzugeben ist?

Gruß

stoney
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 13:19 Uhr  ·  #17
Hallo Stoney,

du verwechselst ein paar Zusammenhänge, daher mal der Ablauf:

Ich habe eine Überweisung an das Konto 1234567890. Die schicke ich (wie bei anderen Zweischrittverfahren auch) an die Bank. Die schickt mir anschliessend eien Nachricht:
Geben Sie bitte in ihren TAN Generator den Bankcode 54321 und anschkliessend die Kontonummer des Empfängers ein.
Die Daten nehme ich und tippe diese in den TAN Generator ein, der aus beiden Angaben dann die TAN berechnet. Damit fliesst in die Berechnung der TAN der Bankcode (mit dem wird u.a. sichergestellt, dass ich vor dem PC sitze) und die Kontonummer des Zahlungsempfängers ein.

Die so generierte TAN gebe ich an das System zurück. Die kann dann die TAN nachrechnen und weiß damit, ob der Bankcode und die Kontonummer zur TAN passen.
Wenn der Angreifer den Bankcode manipuliert hat, passt die TAN nicht mehr, genau so, wenn der Angreifer die Kontonummer manipuliert hat.

Es gibt in dem ganzen zwei Angriffsszenarien:
1. Der Angreifer manipuliert den Auftrag und ich tippe stumpf die falsche Kontonummer ein. (Den Bankcode muß er durchreichen)
2. Der Angreifer verfügt über 9999999999 verschiedene Kontonummer und kann in Realtime die Auftragsdaten anpassen.

Alle anderen Anngriffe auf eien Einzelüberweisung funktionieren nicht, da jede Manipulation sofort erkennbar ist, oder zu einer fehlerhaften TAN führt.

Gruß

Holger
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 13:58 Uhr  ·  #18
Hi Holger,

das Verfahren ist mir soweit klar.

1. Du loggst dich auf der Phishingseite ein.
2. Phishingseite loggt sich in Echtauftritt ein.
3. Der Phisher generiert eine Überweisung übergibt Bankcode 54321 und Empäfngerkontonr. 12345 an Phishingseite.
4. Phishingseite nach LogIn "Leider ist Ihr Zugang vorläufig gesperrt, bitte generieren Sie zur Entsperrung eine Tan mit Bankcode 54321 und Freischaltcode 12345, den Sie als Kontonummer im Tangenerator erfassen."
5. Passende TAN zu Bankcode 54321 und Kontonr. 12345 wird auf Phishingseite eingegeben.
6. Phishingseite übergibt passende TAN an Echtauftritt.

Die zusätzliche Herausforderung zu iTAN liegt lediglich darin, dem Anwender die Eingabe der Kontonr. glaubwürdig zu verkaufen.

Gruß

stoney
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 14:32 Uhr  ·  #19
Womit du aber wieder bei dem schon angesprochenen Punkt "Mitdenken beim Anwender" bist.

Alle adminstrativen Geschäftsvorfälle kommen ohne Eingabe eier Empfängerkontonummer aus (woher sollte die auch kommen?), wenn jetzt eine gefordert wird, muss ich als Anwender misstrauisch werden.

Werde ich das nicht, funktioniert das von dir beschriebene Verfahren natürlich...

Gruß
BW
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Re: wieso ist das iTAN-Verfahren unsicher?

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Gepostet: 12.10.2007 - 15:34 Uhr  ·  #20
@ Stoney
Punkt 4 kann man sich eigentlich sparen oder ?

1) Kunde sendet Auftrag an die Pharmingseite die sie als echte Bankseite tarnt.
2) Die Pharmingseite gibt andere(n) BLZ/Konto/Betrag and die echte Bankseite weiter.
3) Die echte Bankseite meldet an die Pharmingseite zurück, bitte iTAN #99 eingeben.
4) Die Pharmingseite reicht die Anfrage der iTAN #99 an den Kunden weiter.
5) Der Kunde gibt die richtige iTAN von Position #99 ein und sendet diese an die Pharmingseite.
6) Die Pharmingseite sendet die passende iTAN zur echten Bankseite und authorisiert so den Transfer and ein anderes Konto mit anderem Betrag.

ergo iTAN erschwert nur das Offline-Phising per eMail etc.
Aber es ist doch kein Problem per Trojaner die Host Dateien zu verändern und den Kunden auf eine Pharming Seite zu leiten.


Gruß,
Vader
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