Der unheimliche Tod von monyplex

... wie mag es wohl den oder dem Entwickler gehen?

 
AndreJ
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 14.08.2025 - 15:51 Uhr  ·  #41
Zitat geschrieben von mpf4thg


Ich würde MoneyPlex nicht "abschreiben", wenn's funktioniert, spricht nichts dagegen es weiter zu benutzen,



Das wird sich aber mit der im Oktober drohenden Empfängerverifizierung schneller ändern als den bisherigen Nutzern recht ist.
Kontenstände abholen sollte weiterhin möglich sein, dann muß man halt Überweisungen über die Webseite der Bank machen.
Raimund Sichmann
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 14.08.2025 - 19:33 Uhr  ·  #42
Könnte klappen, sofern Moneyplex mit den geänderten BPD klar kommt.
Lastschriften gehen auch weiterhin und kann nicht auch in XML exportiert werden?
Holger Fischer
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 16.08.2025 - 20:57 Uhr  ·  #43
Zitat geschrieben von Allee

Zitat geschrieben von Holger Fischer

Die Aussage ist Nonsens

Begründbar mit welchen Gegenargumenten??

Ich brauche keine Gegenargumente. Die Vorraussetzungen und die Zielgruppen sind Argument genug.
- XS2A Schnittstelle ist technisch nur mit einer Server2Server Kommunikation möglich
- Zur Nutzung der XS2A Schnittstelle muss man ein von der BaFin zugelassener ubd beaufsichtigen Dienstleister sein.

Allein mit den Kriterien fallen so ziemlich alle Endkunden weg.

Die Nutzung der XS2A Schnittstelle bedingt also, dass ein Dritter die Kommunikation mit der Bank übernimmt , das wollen die Banken gar nicht. Die wollen, dass der Kunde ihr Web Angebot annimmt.

Kleineren Kunden ist dss alles egal, sobald ich aber mit meiner ERP Anwendung Datenaustauschen muss, habe ich ein Problem. Die Umsatzinformationen sind nicht genormt und es fehlen zum Teil Informationen, um die Formate nachzubauen. Die Daten können also nicht weiter verarbeitet werden. Dazu kommen Freigabe Prozesse, wenn verschiedene Leute unterschreiben sollen oder Funktionen, die nicht reguliert sind.

Hat FinTS eine Zukunft? Ich glaube nicht. Aber die XS2A Schnittstelle wird sicher nicht die Zukunft des Endanwenders. Wenn ich eine These aufstellen müsste: Privatkunden werden mehr ins Onlinebanking und zu Dritten mit XS2A gedrängt. Es wird ein neuer Standard aus dem EBICS Umfeld entstehen, der auch Echtzeitverarbeitungen ermöglicht und damit eine Alternative zu FinTS wird . Und in so 15 Jahren haben wir dsnn vielleicht kein FinTS mehr.
Bachsau
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 22.08.2025 - 13:35 Uhr  ·  #44
Zitat geschrieben von mpf4thg
Der Hauptprogrammierer ist vor wenigen Jahren verstorben, daher gibt's seit dem nur noch kleinere Anpassungen am Code, die u.a. vom Entwickler von MoneyPlex stammen. Aus persönlichen Gründen musste sich dieser eine Auszeit nehmen (und leider nicht am "Strand" mit 'nem Cocktail), mit dem Ergebnis, dass es mit MoneyPlex aktuell überhaupt nicht weiter geht.

Kommunikation ist alles. Wenn Matrica sich mal klar dazu geäußert hätte, wären die Leute nicht so angepisst.

Zitat geschrieben von mpf4thg
Ich würde MoneyPlex nicht "abschreiben", wenn's funktioniert, spricht nichts dagegen es weiter zu benutzen.

Wird's aber nicht. Die dauernden Änderungen am FinTS-Standard sind zu umfangreich, als dass eine Homebanking-Software ohne Pflege lange funktionieren könnte. Spätestens im Oktober dürfte die Reise zu Ende sein. Für die Meisten ist eine Nutzbarkeit schon wegen PushTAN Decoupled nicht mehr gegeben.


Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
Vermutlich ist in so einer Lage auch die Wandlung in ein quelloffenes Projekt mit den ganzen rechtlichen Fallstricken und Dokumentationsaufgaben keine Option.

Ich zitiere mal aus der GPL:
Zitat
THE COPYRIGHT HOLDERS AND/OR OTHER PARTIES PROVIDE THE PROGRAM “AS IS” WITHOUT WARRANTY OF ANY KIND, EITHER EXPRESSED OR IMPLIED, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE.

Code kann man jederzeit veröffentlichen, aber das heißt natürlich nicht, dass sich jemand dessen annimmt. Ohne mindestens einen wirklich engagierten Enwickler liegt der dann halt rum und verrottet trotzdem.
Michael77
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 22.08.2025 - 15:49 Uhr  ·  #45
Das Problem einer Veröffentlichung als Open Source könnte darin bestehen, dass Code oder Closed Source Komponenten von Drittanbietern integriert sein können oder irgendwelche Informationen aus Schnittstellendokumentationen mit NDA offenbar werden könnten.

Jedenfalls halte ich es für unrealistisch, wenn es nicht einmal gelungen ist, die Bestandskunden, deren E-Mail-Adressen man zwangsläufig kennt, zu informieren.
pingpong
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 22.08.2025 - 15:59 Uhr  ·  #46
Weiß von euch eigentlich jemand, welches Datenbanksystem Moneyplex verwendet?
Das ist doch garantiert keine Eigententwicklung sondern aus einer Toolbox ....
Stefan193
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 22.08.2025 - 19:42 Uhr  ·  #47
Zitat geschrieben von Michael77

Das Problem einer Veröffentlichung als Open Source könnte darin bestehen, dass Code oder Closed Source Komponenten von Drittanbietern integriert sein können oder irgendwelche Informationen aus Schnittstellendokumentationen mit NDA offenbar werden könnten.


Das ist durchaus möglich, sofern die Sourcen nicht ein einziges Durcheinander ist. Wenn eigener und fremder Code sauber dokumentiert und ggf getrennt sind, sollte das kein Problem sein, wenn man es wirklich will. Außer es gibt urheberrechltiche Probleme des Codes des verstorbenen Programmierers. Ich hab schon Arbeitsverträge gesehen, in denen das Urheberrecht mal so und mal so geregelt ist. Nach dem Tod liegt es u.U. voll oder teilweise bei dem/den Erben. Vielleicht klemmt es da auch noch, wer weiß das schon.

Zitat geschrieben von Michael77

Jedenfalls halte ich es für unrealistisch, wenn es nicht einmal gelungen ist, die Bestandskunden, deren E-Mail-Adressen man zwangsläufig kennt, zu informieren.


Ich seh das auch so - leider. Angesichts der Klemme unter Linux fände ich es gut, wenn wenigstens diese Sourcen freigegeben werden würden.

Als die Amis anlässlich eines Firmenverkaufs bei PMFax/ mal in den 1990er Jahren den Stecker gezogen hatten, sind große Teile der Sourcen später "plötzlich" mal wo auf ner Plattform aufgetaucht. Ups ... :-)
mpf4thg
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 22.08.2025 - 20:33 Uhr  ·  #48
Zitat geschrieben von Bachsau
Kommunikation ist alles. Wenn Matrica sich mal klar dazu geäußert hätte, wären die Leute nicht so angepisst.

manchmal ist eben selbst das nicht möglich.

Zitat
Code kann man jederzeit veröffentlichen, aber das heißt natürlich nicht, dass sich jemand dessen annimmt. Ohne mindestens einen wirklich engagierten Enwickler liegt der dann halt rum und verrottet trotzdem.

Ich werde das bei "Gelegenheit" und zu einem passenden Zeitpunkt mal ansprechen.

Ich stelle mir das mit dem OpenSource auch nicht so einfach vor, es muss sich ja jemand mit Expertise bzgl. Banking und mit Programmierkenntnissen finden, der Zeit und Lust hat, da Lebenszeit zu investieren.

Gibt, insbesondere unter Linux ja leider nicht so richtig viele Alternativen ...
Stefan193
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 22.08.2025 - 20:57 Uhr  ·  #49
Zitat geschrieben von mpf4thg

Zitat geschrieben von Bachsau
.....
Code kann man jederzeit veröffentlichen, aber das heißt natürlich nicht, dass sich jemand dessen annimmt. Ohne mindestens einen wirklich engagierten Enwickler liegt der dann halt rum und verrottet trotzdem.

Ich werde das bei "Gelegenheit" und zu einem passenden Zeitpunkt mal ansprechen.

Ich stelle mir das mit dem OpenSource auch nicht so einfach vor, es muss sich ja jemand mit Expertise bzgl. Banking und mit Programmierkenntnissen finden, der Zeit und Lust hat, da Lebenszeit zu investieren.

Gibt, insbesondere unter Linux ja leider nicht so richtig viele Alternativen ...

Würde mich freuen wenn Du das ansprechen kannst. Es gibt viele engagierte Menschen in der FOSS-Szene und vielleicht gibt's sogar welche, die mp bisher nutzten und so perspektivisch zur Tat schreiten könnten und so Software erhalten würden, die wirklich was nutzt.
Zudem wäre es aus meiner Sicht eine schöne Sache, auf diese Weise wenigstens den Code / das Engangement / Wissen und Können desjenigen zu erhalten / weiter zu entwickeln, der nicht mehr bei uns sein darf ...
onsager
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 24.08.2025 - 13:33 Uhr  ·  #50
Ich bin natuerlich damit der party pooper, aber fuer mich ist das mit der geschilderten Insiderbetrachtung tot. Open Source sehe ich nicht als Ausweg. Ich schreibe seit 30 Jahren professionell Software, ich schreibe aber auch immer wieder Open Source. "Sauber dokumentierter Code" "kein Problem". Sorry, aber a) ist schon selten genug und b) fliesst auch keineswegs zwingend daraus, wenn a) denn ausnahmsweise doch einmal ueberdurchschnittlich erfuellt wird.
Das ist nicht in Stein gehauen, man kann ja durchaus einmal eine gescheite AI die Dokumentation aus dem Quellcode vornehmen lassen um das fassbar zu machen, hat aber u.a. ein paar Anforderungen an die verwendete Infrastruktur (Programmiersprache/Bibliotheken etc.) der MP-Entwicklung bis jetzt. In der geschilderten Situation und dem spezifischen Umfeld der Software erwarte ich aber weder a) noch b), da die Ressourcen dafuer mit Sicherheit schon in der Vergangenheit nicht zur Verfuegung standen. Was eher erwartbar ist, sind weitere Leichen im Keller, die noch niemand auch nur auf dem Schirm hat.

Als OS Projekt ist es denkbar ungeeignet - wieder schon aus der Domain "Multi-Banking" heraus. Es hat Gruende, dass es dahingehend schon bis jetzt wenig gibt. Ein bis an die Zaehne reguliertes Umfeld mit Anforderungen denen man kontinuierlich nachlaufen muss - das lieben OS-Entwickler nicht. Das ist undankbar und denkbar droege. Da investiert der Grossteil der Leute seinen Schmalz lieber in das neueste Schwein an AI tooling, welches durchs Dorf getrieben wird. Und die Wichtigkeit von "kontinuierlich" kann man gar nicht genug hervorheben. Es ist ein Riesenunterschied zwischen einem Kontinuitaet liebendem Nutzer und einer Entwicklerrolle, zu der man sich fuer entsprechende Zeitraeume - und das sind hier eher schon zweistellige Jahreszahlen ohne merkantilen oder grossartigen Reputationsrueckfluss "commited". Das sind immer Einzelleute, die aber eigentlich nie auf einem ungeliebten Altsoftwarestand anfangen, sondern zu praktisch 100% lieber ein Greenfieldprojekt aufsetzen.
Stefan193
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 24.08.2025 - 17:04 Uhr  ·  #51
Zitat geschrieben von onsager

Ich bin natuerlich damit der party pooper, aber fuer mich ist das mit der geschilderten Insiderbetrachtung tot.

Dass mp mit dem Hintergrund wahrscheinlich tot ist, das kann gut sein. Aber wahrscheinlich heißt nicht "sicher", sondern nur bis zu einem gewissen Grad.

Zitat geschrieben von onsager

Open Source sehe ich nicht als Ausweg. Ich schreibe seit 30 Jahren professionell Software, ich schreibe aber auch immer wieder Open Source.


Was willst Du damit ausdrücken? Es gibt professionelle Softwareentwicklung und zig Abstufungen bis zum Anfängerniveau. Das hat aber nichts mit der Lizenz zu tun oder ob es als gewerbliche Closed-Source vermarktet wird. Der Anteil an großem Mist in Closed-Source ist nur nicht so offensichtlich.

Zitat geschrieben von onsager

"Sauber dokumentierter Code" "kein Problem". Sorry, aber a) ist schon selten genug und b) fliesst auch keineswegs zwingend daraus, wenn a) denn ausnahmsweise doch einmal ueberdurchschnittlich erfuellt wird.
Das ist nicht in Stein gehauen, man kann ja durchaus einmal eine gescheite AI die Dokumentation aus dem Quellcode vornehmen lassen um das fassbar zu machen, hat aber u.a. ein paar Anforderungen an die verwendete Infrastruktur (Programmiersprache/Bibliotheken etc.) der MP-Entwicklung bis jetzt. In der geschilderten Situation und dem spezifischen Umfeld der Software erwarte ich aber weder a) noch b), da die Ressourcen dafuer mit Sicherheit schon in der Vergangenheit nicht zur Verfuegung standen. Was eher erwartbar ist, sind weitere Leichen im Keller, die noch niemand auch nur auf dem Schirm hat.

Als OS Projekt ist es denkbar ungeeignet - wieder schon aus der Domain "Multi-Banking" heraus. Es hat Gruende, dass es dahingehend schon bis jetzt wenig gibt. Ein bis an die Zaehne reguliertes Umfeld mit Anforderungen denen man kontinuierlich nachlaufen muss - das lieben OS-Entwickler nicht. Das ist undankbar und denkbar droege. Da investiert der Grossteil der Leute seinen Schmalz lieber in das neueste Schwein an AI tooling, welches durchs Dorf getrieben wird. Und die Wichtigkeit von "kontinuierlich" kann man gar nicht genug hervorheben. Es ist ein Riesenunterschied zwischen einem Kontinuitaet liebendem Nutzer und einer Entwicklerrolle, zu der man sich fuer entsprechende Zeitraeume - und das sind hier eher schon zweistellige Jahreszahlen ohne merkantilen oder grossartigen Reputationsrueckfluss "commited". Das sind immer Einzelleute, die aber eigentlich nie auf einem ungeliebten Altsoftwarestand anfangen, sondern zu praktisch 100% lieber ein Greenfieldprojekt aufsetzen.


Wenn eine echter Mehrwert geschaffen werden soll, dann mit so was wie der zu erwartenden nicht weiter entwickelten Software hier, die doch einige Leute v.a. unter den diversen Linuxen verwenden. Der "Trend-Herde" hinterherzuhecheln mag sich vielleicht nerdig und zeitgeistig anfühlen, aber einen echten Wert schafft es nicht, da ist idR zu viel Konkurrenz und die persönlich reingesteckten Ressourcen sind möglicherweise vergeudet. Und WENN die Fähigkeiten so groß sind, dass da Erfolgsaussichten sind, dann kommt so jemand auch mit so einem "verlassenen Codehaufen" zurecht.

Wahrscheinlich bin ich viel zu alt und als Boomer mit zu viel Konkurrenz aufgewachsen und musste mich zeitlebens immer sehr anstrengen, daher wundert mich etwas wie Du schreibst. Das das anstrengend und Arbeit ist und damit heutzutage vielleicht altmodisch und uncool daherkommt - keine Frage. Fragt sich nur, wie sich der einzelne Entwickler sieht; ob er "irgendein KI-Ding" implementieren will, von dem nach einiger Zeit niemand mehr weiß oder den soundsovielten Editor / wasweißich oder was, wo er sieht, dass das echt benötigt wird und geschätzt wird und er echte Spuren hinterlässt und Menschen mit seiner Software hilft.

Viele integrieren ja eine "Spendenfunktion" - das bleibt aber dem Entwickler überlassen. Ich unterstütze so was gerne, spende bei von mir benutzten Produkten (die idR für "umme" wären) regelmäßig und geb auch regelmäßig konstruktive Rückmeldungen.

Die Frage wird sich eh so nicht klären lassen, es sei denn es gibt Einblick in die Codebasis.

Beste Grüße
Stefan
onsager
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 25.08.2025 - 22:59 Uhr  ·  #52
Boomer bin ich selbst, wie man aus meinem posting wahrscheinlich aus den genannten Zeitraeumen ersehen kann. Ich schildere hier nur, was sehe und einige Gruende dafuer. Professionell gesehen liegen sie halt in Beschaeftigungen - ich bin Freiberufler - in jeder vorstellbaren Groesse an Firmen in Softwareprojekten, die sehr verschieden gelagert sind. National und international und auf verschiedenen Ebenen innerhalb dieser Projekte. Ich denke schon, einen gewissen belastbaren Ueberblick ueber das Gesamtfeld gewonnen zu haben, der das eben so aussehen laesst wie geschildert.
Wenn jemand trotzdem diese Dinge tun will - soll mir recht sein. Ich vermute allerdings nicht, in den Genuss - hier bin ich nur Nutzer - dieser Arbeit zu kommen. Das ist der relevante Punkt fuer mein posting, weil man eben jetzt auf dieser Nutzerebene eine Entscheidung treffen muss.
mpf4thg
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 02.09.2025 - 18:15 Uhr  ·  #53
Moin allerseits,

hatte heute ein längeres Telefonat, nicht wirklich gut, aber positiv ist aus meiner Sicht immerhin, dass dem Entwickler sehr daran gelegen ist, dass MoneyPlex weiter funktioniert. Weniger positiv, es gibt keinen Zeitplan oder gar einen Termin wann es wieder wirklich los geht.

Es gibt da ein paar Probleme, das Programm ist rund 30 Jahre alt, einige Programmierer haben sich dort "verewigt", mal gut, mal weniger gut, manche Stellen sind recht "problematisch", z.B. der Code rund um die TAN-Verfahren, daher ist es nicht immer einfach, Fehler zu finden und zu eliminieren. Das ist einer der Gründe, weshalb die Veröffentlichung des Quellcodes keine schnelle Sache sein wird, vom Tisch ist diese Option nach wie vor nicht.

Das Problem mit der Deutschen Bank ist bekannt, der Entwickler will sich das mal anschauen, auch, weil es ihn selbst betrifft.

Bzgl. Verification of Payee müsste er sich da erstmal reinlesen, je nach Aufwand wäre auch das machbar, aber auch hier "irgendwann", zumindest besteht Hoffnung. Wenn jemand 'ne Doku oder Spezifikation hat, was man da genau machen muss, gerne an mich ich schaue mir das an und leite dann weiter.

EInen Rat, wie es mit MoneyPlex weiter geht kann ich niemandem geben, ich werde es solange nutzen wie es irgendwie läuft (die Einrichtung des neuen Bankzugangs bei der WVB war gestern kein Problem), dann sehe ich weiter.

Wenn jemand wirklich Probleme hat, das Programm nicht nutzen kann und auch Web-Banking keine Option ist (zumindest zum Überbrücken), dann sollte er wechseln.

Für alle anderen, die Zukunft ist ungewiss, wenngleich auch nicht aussichtslos.


Viele Grüße thg
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 02.09.2025 - 19:14 Uhr  ·  #54
Ganz ehrlich aus meiner Warte als Entwickler der Gegenseite: Wenn sie es schon so lange nicht geschafft haben decoupled Verfahren (pushTAN 923 als Beispiel oder SecureGo plus) einzubauen, dann wird das mit VoP auch nichts mehr werden. VoP dürfte deutlich komplexer sein im Handling als das decoupled polling allein.
infoman
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 02.09.2025 - 19:14 Uhr  ·  #55
Zitat geschrieben von mpf4thg
Bzgl. Verification of Payee müsste er sich da erstmal reinlesen, je nach Aufwand wäre auch das machbar, aber auch hier "irgendwann"

nunja der Zeitrahmen ist ja fix vorgegeben
.. wenn es bis zum 01.10. nicht läuft, sind keine Zahlungen mehr möglich.
AndreJ
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 02.09.2025 - 19:28 Uhr  ·  #56
Zitat geschrieben von infoman

Zitat geschrieben von mpf4thg
Bzgl. Verification of Payee müsste er sich da erstmal reinlesen, je nach Aufwand wäre auch das machbar, aber auch hier "irgendwann"

nunja der Zeitrahmen ist ja fix vorgegeben
.. wenn es bis zum 01.10. nicht läuft, sind keine Zahlungen mehr möglich.


Dann hat man immer noch die Möglichkeit, die Überweisungen vorerst über die Webseite der Bank zu machen, aber nach wie vor die Kontoumsätze abzurufen und somit seine Finanzdatenbank weiter zu pflegen. Auch über die letzten 20 Jahre hinweg, wenn es denn sinnvoll ist.

So werde ich das mit meinen verschiedenen OpenSource-Anwendungen auch halten, da sich die Entwickler hier wieder mal mit den Eigenheiten der bankinternen Umsetzungen rumschlagen werden müssen.
emmi
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 02.09.2025 - 20:42 Uhr  ·  #57
Zitat geschrieben von AndreJ

Dann hat man immer noch die Möglichkeit, die Überweisungen vorerst über die Webseite der Bank zu machen, aber nach wie vor die Kontoumsätze abzurufen und somit seine Finanzdatenbank weiter zu pflegen. Auch über die letzten 20 Jahre hinweg, wenn es denn sinnvoll ist.

Nur so eine Idee, diejenigen die VoP im Detail kennen, können/dürfen sie niedermachen.

Man könnte in moneyplex die Überweisung(en) wie bisher erfassen, exportieren, sie in einer Finanzsoftware, die VoP kann, importieren und dort ausführen lassen. Das geht "natürlich" nur, wenn es für Ex-/Import keine neuen VoP spezifischen Daten bedarf.

Damit fährt man mehr oder weniger genauso zweigleisig, wie wenn man die Website der Bank benutzt. Kann aber alles was man an moneyplex "liebt", weiter benutzen. Es könnte eine Übergangslösung sein - wohin auch immer die Reise geht.
Stefan193
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 03.09.2025 - 00:07 Uhr  ·  #58
Hallo zusammen,
Zitat geschrieben von mpf4thg
hatte heute ein längeres Telefonat, nicht wirklich gut, aber positiv ist aus meiner Sicht immerhin, dass dem Entwickler sehr daran gelegen ist, dass MoneyPlex weiter funktioniert. Weniger positiv, es gibt keinen Zeitplan oder gar einen Termin wann es wieder wirklich los geht.

Es gibt da ein paar Probleme, das Programm ist rund 30 Jahre alt, einige Programmierer haben sich dort "verewigt", mal gut, mal weniger gut, manche Stellen sind recht "problematisch", z.B. der Code rund um die TAN-Verfahren, daher ist es nicht immer einfach, Fehler zu finden und zu eliminieren. Das ist einer der Gründe, weshalb die Veröffentlichung des Quellcodes keine schnelle Sache sein wird, vom Tisch ist diese Option nach wie vor nicht.

das klingt wenigstens nicht nach Kapitulation.

Die "Probleme" im zweiten Absatz kenne ich noch aus meiner beruflichen Zeit in der ich oft mit "Indischer Codierung" konfrontiert war. bedingt durch kulturelle Unterschiede* gab es da ab und an die Tendenzen, dass um nicht erfolgreich absolvierte Testfälle "rumprogrammiert" wurde, nur dass dieser Testfall durchlief. Leider war im Code dann das Problem nicht gelöst so dass es an anderer Stelle dann falsch lief, dann wurde dort "umschifft" usw. bis zum Chaos. Dann mussten doch wieder "die alten teuren Männer" ran.

*=Was in den frühen Jahren des "Coding-Outsourcings" unseren europäischen Managern nicht klar war und was viele der Manager / deren "Berater" (mangels sozialer Intelligenz oder Fähigkeiten?) nie beherrschten, war, dass zwischen unserer und der (in dem Fall indischen) Kultur ein deutlicher Unterschied in der Kommunikation bestand.
Dann kam ein spezielles Setup dazu, da kaum einer "der Inder" damals wirklich gutes Bankwissen bzw Sprachverständnis hatte und die Kommunikation über einige wenige lief, die das dann weitergaben. Gemischt mit dem kulturellen Aspekt der Scheu vor Rückfragen wg. vermutetem Ansehensverlust ihrer Person auf unserer Seite wurde bei Nicht-Verstehen von Fachkonzepten genau das nie kommuniziert. Bei Rückfragen unsererseits, ob alles klar sei, hieß es immer "Everything ok".

Als wir etliche Male privat mit "den Indern" unterwegs war, bekam ich das ganze Ausmaß der Tragödie irgendwann mit und wie schwer es denen fiel, die kulturell tief verankerten Verhaltensweisen so zu adaptieren, dass wir in der beruflichen Arbeit irgendwo "in der Mitte unserer gemeinsamen Defizite" zusammenkamen. Sie empfanden bspw. Rückfragen zusätzlich als unhöflich gegenüber uns, weil sie befürchteten uns damit zu signalisieren, die Konzepte seien schlecht geschrieben (was sie für den Zweck ja auch waren). Dass wir hier vor Ort in Ihrem Empfinden "rüde offen" miteinander umgingen, hat einige tief schockiert wie ich später erfuhr. Auch bei ihnen wurde erst klar wie wir hier ticken, als wir zusammen private Unternehmungen machten und sie erlebten, wie wir zusammengeschweißt waren durch teils jahrzehntelange Zusammenarbeit. Da kann ich "bunten Codingstyle" gut verstehen. "Alter Code" ist per se kein Problem außer dass man sich in alte Sourcen erst einarbeiten muss wie in jede fremde Arbeit. Ich bin mit teils uralten IBM-Assembler-Banksourcen konfrontiert gewesen aus Zeiten, in denen man um jede Halbbyte Speicher gerungen hat. "Code from the the 70s" halt ... geschrieben unter anderen Voraussetzungen..

Back to topic:
Angesichts meiner dürftigen Resultate der Versuche mit gnucash erwarte ich nicht viel besseres bei Kmymoney. Das ist noch dran zum Testen.

Aktuell verfolge ich den zeitschonenden Plan, zunächst mal anfallende Überweisungen via Webbanking zu machen. Sofern Kontoabrufe "dieser kritischen Konten (mit vielen zu überwachenden Abbuchungen" weiterhin funktionieren, werde ich da etwas damit zurechtkommen und beobachten was sich weiter tut. Für die Konten, bei denen ich keine Abrufe via moneyplex mehr machen kann wie "die komische Bank" tut's für die Restlaufzeit dieser "Engagements auf der Abschussliste" auch der Umsatzexport aus dem Webfrontend und Import nach Moneyplex. Zur Not hab ich diese Konten auch noch in einer hibiscus-Installation angelegt. Diese wäre für mich ein handhabbare Alternative, wenn, ja wenn es dort für "diese kritischen Konten" diese moneyplexähnliche Terminbuchfunktionalität "abgleichen" von externen Abbuchungen gäbe. Das ist schon eine coole Funktion, die mir zudem in der Umsatzliste den erfolgreichen Abgleich zeigt "abgeglichen am ...". Die Kategoriezuordnung gerade dieser zu überwachenden Abbuchungen hab ich auch ausschließlich damit gemacht und nicht mit der automatischen Kategoriezuordnung (die hab ich aber auch genutzt).
Diese Terminbuchfunktionalität hab ich bislang leider nirgends unter den nativen Linux-Anwendungen gefunden (oder hab's nicht geblickt.)

Das ist der aktuelle Plan.

Dem Entwickler bei MP wünsche ich von Herzen allzeit gutes Gelingen und alles Gute. "Unordentlicher Code" sollte ihn aber nicht beschämen und von einer Veröffentlichung abhalten. Motzer gibt es immer und meisten können die es nicht besser machen.

Profis wissen, wie so was oftmals im Leben zustandekommt und warum und wie beizeiten mal "Kuhscheiße aufs Dach kommt" ;-))

Beste Grüße an alle
Stefan
mpf4thg
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 03.09.2025 - 00:49 Uhr  ·  #59
Zitat geschrieben von Stefan193
das klingt wenigstens nicht nach Kapitulation.

sehe ich auch so, aber aktuell fehlen einfach "Kapazitäten".

Zitat

Die "Probleme" im zweiten Absatz kenne ich noch aus meiner beruflichen Zeit in der ich oft mit "Indischer Codierung" konfrontiert war. bedingt durch kulturelle Unterschiede* gab es da ab und an die Tendenzen, dass um nicht erfolgreich absolvierte Testfälle "rumprogrammiert" wurde, nur dass dieser Testfall durchlief. Leider war im Code dann das Problem nicht gelöst so dass es an anderer Stelle dann falsch lief, dann wurde dort "umschifft" usw. bis zum Chaos. Dann mussten doch wieder "die alten teuren Männer" ran.

Inder gab's in dem Team meines Wissens nie, aber eben Programmierer unterschiedlicher Güte und mit unterschiedlichen Ansprüchen. Und so sind eben verschachtelte Code-Teile entstanden, die kaum zu durchblicken sind, wenn man links was ändert, knallt es rechts. Alles bzw. die betreffenden Code-Teile neu zu programmieren war schon angedacht, aber auch das wäre extrem komplex und mit vielen Problemen behaftet, es gibt einfach zu viele Banken, die alle ihre Sonderlocken haben, die alle extra behandelt werden wollen.

Wenn Zeit und Gelegenheit ist, werde ich mir das mal persönlich anschauen.

Zitat

Dem Entwickler bei MP wünsche ich von Herzen allzeit gutes Gelingen und alles Gute. "Unordentlicher Code" sollte ihn aber nicht beschämen und von einer Veröffentlichung abhalten. Motzer gibt es immer und meisten können die es nicht besser machen.

Das gebe ich gerne so weiter ...

Grüße thg
Stefan193
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Re: Der unheimliche Tod von monyplex

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Gepostet: 03.09.2025 - 11:00 Uhr  ·  #60
Zitat geschrieben von mpf4thg

....
Inder gab's in dem Team meines Wissens nie, aber eben Programmierer unterschiedlicher Güte und mit unterschiedlichen Ansprüchen. Und so sind eben verschachtelte Code-Teile entstanden, die kaum zu durchblicken sind, wenn man links was ändert, knallt es rechts. Alles bzw. die betreffenden Code-Teile neu zu programmieren war schon angedacht, aber auch das wäre extrem komplex und mit vielen Problemen behaftet, es gibt einfach zu viele Banken, die alle ihre Sonderlocken haben, die alle extra behandelt werden wollen.

Wenn Zeit und Gelegenheit ist, werde ich mir das mal persönlich anschauen.
...


Um Himmels willen. "Die Inder" waren eben für diesen Effekt und zu der Zeit die für mich auch mit etlichen Anekdoten in Erinnerung bleibenden Bestandteile. Das soll keine Herabstufung sein!
Im Gegenteil - ich hatte seinerzeit einen sehr gebildeten und belesenen Inder als Assemblertrainer an meiner Seite ("Steefan - das ist Schrooot... tooo many literals" waren zu Anfang oft seine Worte als er meine ersten Assembler-Gehversuche unter /370 begleitete).
Er und viele seiner Kollegen hatten erstaunliche Coding-Fähigkeiten (wenn die von mir skizzierten "Schnittstellenprobleme" mal überwunden waren). Viele von denen waren jahrelang in diversen Gesellschaften in unserem Konzern tätig und man hat sich immer wieder mal getroffen (auch ich und meine Kollegen wurde im Lauf der Jahre immer wieder intern "umsortiert / durchgereicht") oder Code von einander "gefunden".

Ich find's schön, wenn Du uns auf dem Niveau ein bissl aktuell halten kannst.

Beste Grüße
Stefan
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