Hallo zusammen,
Zitat geschrieben von mpf4thg
hatte heute ein längeres Telefonat, nicht wirklich gut, aber positiv ist aus meiner Sicht immerhin, dass dem Entwickler sehr daran gelegen ist, dass MoneyPlex weiter funktioniert. Weniger positiv, es gibt keinen Zeitplan oder gar einen Termin wann es wieder wirklich los geht.
Es gibt da ein paar Probleme, das Programm ist rund 30 Jahre alt, einige Programmierer haben sich dort "verewigt", mal gut, mal weniger gut, manche Stellen sind recht "problematisch", z.B. der Code rund um die TAN-Verfahren, daher ist es nicht immer einfach, Fehler zu finden und zu eliminieren. Das ist einer der Gründe, weshalb die Veröffentlichung des Quellcodes keine schnelle Sache sein wird, vom Tisch ist diese Option nach wie vor nicht.
das klingt wenigstens nicht nach Kapitulation.
Die "Probleme" im zweiten Absatz kenne ich noch aus meiner beruflichen Zeit in der ich oft mit "Indischer Codierung" konfrontiert war. bedingt durch kulturelle Unterschiede* gab es da ab und an die Tendenzen, dass um nicht erfolgreich absolvierte Testfälle "rumprogrammiert" wurde, nur dass dieser Testfall durchlief. Leider war im Code dann das Problem nicht gelöst so dass es an anderer Stelle dann falsch lief, dann wurde dort "umschifft" usw. bis zum Chaos. Dann mussten doch wieder "die alten teuren Männer" ran.
*=Was in den frühen Jahren des "Coding-Outsourcings" unseren europäischen Managern nicht klar war und was viele der Manager / deren "Berater" (mangels sozialer Intelligenz oder Fähigkeiten?) nie beherrschten, war, dass zwischen unserer und der (in dem Fall indischen) Kultur ein deutlicher Unterschied in der Kommunikation bestand.
Dann kam ein spezielles Setup dazu, da kaum einer "der Inder" damals wirklich gutes Bankwissen bzw Sprachverständnis hatte und die Kommunikation über einige wenige lief, die das dann weitergaben. Gemischt mit dem kulturellen Aspekt der Scheu vor Rückfragen wg. vermutetem Ansehensverlust ihrer Person auf unserer Seite wurde bei Nicht-Verstehen von Fachkonzepten genau das nie kommuniziert. Bei Rückfragen unsererseits, ob alles klar sei, hieß es immer "Everything ok".
Als wir etliche Male privat mit "den Indern" unterwegs war, bekam ich das ganze Ausmaß der Tragödie irgendwann mit und wie schwer es denen fiel, die kulturell tief verankerten Verhaltensweisen so zu adaptieren, dass wir in der beruflichen Arbeit irgendwo "in der Mitte unserer gemeinsamen Defizite" zusammenkamen. Sie empfanden bspw. Rückfragen zusätzlich als unhöflich gegenüber uns, weil sie befürchteten uns damit zu signalisieren, die Konzepte seien schlecht geschrieben (was sie für den Zweck ja auch waren). Dass wir hier vor Ort in Ihrem Empfinden "rüde offen" miteinander umgingen, hat einige tief schockiert wie ich später erfuhr. Auch bei ihnen wurde erst klar wie wir hier ticken, als wir zusammen private Unternehmungen machten und sie erlebten, wie wir zusammengeschweißt waren durch teils jahrzehntelange Zusammenarbeit. Da kann ich "bunten Codingstyle" gut verstehen. "Alter Code" ist per se kein Problem außer dass man sich in alte Sourcen erst einarbeiten muss wie in jede fremde Arbeit. Ich bin mit teils uralten IBM-Assembler-Banksourcen konfrontiert gewesen aus Zeiten, in denen man um jede Halbbyte Speicher gerungen hat. "Code from the the 70s" halt ... geschrieben unter anderen Voraussetzungen..
Back to topic:
Angesichts meiner dürftigen Resultate der Versuche mit gnucash erwarte ich nicht viel besseres bei Kmymoney. Das ist noch dran zum Testen.
Aktuell verfolge ich den zeitschonenden Plan, zunächst mal anfallende Überweisungen via Webbanking zu machen. Sofern Kontoabrufe "dieser kritischen Konten (mit vielen zu überwachenden Abbuchungen" weiterhin funktionieren, werde ich da etwas damit zurechtkommen und beobachten was sich weiter tut. Für die Konten, bei denen ich keine Abrufe via moneyplex mehr machen kann wie "die komische Bank" tut's für die Restlaufzeit dieser "Engagements auf der Abschussliste" auch der Umsatzexport aus dem Webfrontend und Import nach Moneyplex. Zur Not hab ich diese Konten auch noch in einer hibiscus-Installation angelegt. Diese wäre für mich ein handhabbare Alternative, wenn, ja wenn es dort für "diese kritischen Konten" diese moneyplexähnliche Terminbuchfunktionalität "abgleichen" von externen Abbuchungen gäbe. Das ist schon eine coole Funktion, die mir zudem in der Umsatzliste den erfolgreichen Abgleich zeigt "abgeglichen am ...". Die Kategoriezuordnung gerade dieser zu überwachenden Abbuchungen hab ich auch ausschließlich damit gemacht und nicht mit der automatischen Kategoriezuordnung (die hab ich aber auch genutzt).
Diese Terminbuchfunktionalität hab ich bislang leider nirgends unter den nativen Linux-Anwendungen gefunden (oder hab's nicht geblickt.)
Das ist der aktuelle Plan.
Dem Entwickler bei MP wünsche ich von Herzen allzeit gutes Gelingen und alles Gute. "Unordentlicher Code" sollte ihn aber nicht beschämen und von einer Veröffentlichung abhalten. Motzer gibt es immer und meisten können die es nicht besser machen.
Profis wissen, wie so was oftmals im Leben zustandekommt und warum und wie beizeiten mal "Kuhscheiße aufs Dach kommt"

)
Beste Grüße an alle
Stefan